Newsletter September 2023: Umzug vereitelt, Konzert am 5.10., Pommeskneipe…

Hallo Freundis der Wabos,

hier kommen ein paar Neuigkeiten von unserem wunderschönen spätherbstlichen Platz. Ein kleiner Spoiler: es sind fast nur gute Neuigkeiten.

Die beste ist: Wir haben bei unserem Lieblingsbauern Feuerholz bestellt und gerade bekommen. Das heißt: Die Wabos bleibt!!!! Mindestens noch diesen Winter. Auf jeden Fall über Silvester und wir sind optimistisch, dass wir auch noch einen weiteren letzten 1. Mai am Finkenhügel feiern werden.

Doch eins nach dem anderen: Nach ewigem hin und her hat der Lenkungskreis – ein städtischer Ausschuss der u.a. Bauflächen beschließt – sich endlich getroffen.

Eine der von uns eingereichten Flächen ist potentiell als neuer Wagenplatz geeignet und die Osnabrücker Parteien haben ihre Zustimmung zur Verpachtung der städtischen Wiese gegeben.

Wenn es nach der Stadt geht, werden wir auf eine etwa 2500 m² große Fläche in der Gartlage direkt neben die Hundeauslauffläche ziehen. Unklar ist noch die genaue Größe. Zwei Ränder sind bewaldet und die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung müssen noch herausfinden wie groß der Mindestabstand der Wagen hierzu sein muss. Auch noch einige andere (Detail-) Fragen sind ungeklärt.

Aber die Nachbar*innenschaft ist schön!

Zu unseren jetzigen fast nicht mehr Mitbewohner*innen:

Hier wurde alles kompliziert, der Umzugstermin war angekündigt, der Traktor abgeholt, der Tieflader bestellt… Alles war bereit… Es fehlte nur noch der unterschriebene Vertrag.

Dann – 3 Tage vor dem geplanten Umzug – eine sehr knapp gefasste E-Mail von der Stadt: der Vertragsabschluss wird wegen Bedenken der Rechtsabteilung auf unbestimmte Zeit verschoben. Also alles Rückgängig. Alle bleiben erstmal hier.

Doch was sind die rechtlichen Bedenken?

Mittlerweile wissen wir: Die Stadt weiß nicht wie sie einen Wagenplatz planungsrechtlich absichern kann. Wir wurden um Rat gefragt (!) und haben mal wieder die Wagenplatzreader zu dem Thema verschickt. Das Thema ist ja nämlich nicht neu. Nun wird sich Osnabrück bei anderen Städten umhören, wie die das machen.

Wir hoffen auf eine baldige Lösung und arbeiten auch an ihr. Aber das Ergebnis vorerst ist: Wabos bleibt !!!!

Also erstmal keine Aktionen von & für uns mehr. Außer Spaßevents: Am 5.10.23: Konzert mit Spit Acid & Lucifuge, Pommeskneipe immer am 2. Montag im Monat (solange wir Spaß dran haben) und die Erstiradtour mit Küfa mittags am 28.10.2023…

Konzertflyer

Aber: Während wir hoffen und eine realistische Lösung sehen für ein Fortbestehen unseres Wagenplatzes auf zwei anderen Grundstücken bleiben andere Freiräume bedroht:

Das Substanz hat auch weiterhin keine neuen Räume in Sicht und der Waldi ist immer noch akut räumungsgefährdet.

Bis bald – auf den Barrikaden oder bei einer Portion Pommes!

 

P.S.: Unseren Freund*innen in Leipzig soll es auch an den Kragen gehen, teilt gerne den folgenden Aufruf und unterschreibt die angehängte Petition!

Es ist soweit, endlich brauchen wir konkrete Hilfe von euch beim Erhalt unseres Platzes. Bitte unterschreibt und teilt unsere Petition, in der wir eine Umsetzung der Studien des Klimanotstands fordern: wichtige Frischluftschneisen und somit unser Wagenplatz sollen erhalten bleiben! Wir brauchen möglichst viele Unterschriften von Menschen, die in Leipzig wohnen, aber auch wenn ihr außerhalb wohnt könnt ihr gerne unterschreiben. Wir haben diesen Monat Zeit eine möglichst hohe Anzahl zu erreichen, sodass die Petition Druck aufbaut. Danke euch ! Auf viele weitere Jahre! KARLHELGA BLEIBT !  https://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/buergerbeteiligung-und-einflussnahme/petition/online-petition/details/petition/petition-zur-anpassung-des-bebauungsplans-nr-428-und-des-flaechennutzungsplans-der-stadt-leipzig-an-den-klimanotstand

27. Juni 2023: Wabos fordert Zukunft! Ab 16 Uhr am Rathaus…

Aufruf zur Kundgebung für den Erhalt aller Wagenplätze und gegen die Zerstörung der Natur

Am 27.06.2023 findet die nächste Osnabrücker Ratssitzung statt, in der unter anderem über bauliche Entwicklungen der Stadt Osnabrück beraten und entschieden wird. Wir, die Bewohner*innen der WaBOS, sind durch die Bebauungspläne 616 und 617 unmittelbar von den dortigen Entscheidungen betroffen: Anstatt alternatives Wohnen zu ermöglichen und die naturbelassene und unversiegelte Fläche zu erhalten, die wir und viele andere seit langer Zeit unser zu Hause nennen, plant die Stadt unsere Räumung und eine „grüne“ Vorzeigesiedlung vor allem für Reiche wo vorher Natur war. Es ist klar, dass ein Bedarf an bezahlbarem Wohnraum besteht, jedoch wird diesem mit den aktuellen Plänen nicht sinnvoll begegnet.

Darüber hinaus hat die Stadt es bisher versäumt, uns Wagenplatzbewohner*innen ausreichende Alternativflächen zur Verfügung zu stellen. Die von der Stadt angebotene Ausweichfläche ist deutlich kleiner als die jetzige und reicht entsprechend nur für einen Teil der Bewohner*innen der Wagenburg.
Im Moment heißt das für uns, dass wir nach aktuellen Plänen ab Oktober aus unserem Zuhause vertrieben werden ohne zu wissen wo wir dann leben können. Und das obwohl die Bebauungpläne noch fern der Realisierung sind und wohl kaum dieses Jahr damit zu rechnen ist.

Daher laden wir euch herzlich ein, euch am 27.06. um 16 Uhr auf dem Rathausplatz zu einer Kundgebung einzufinden! Seid mit uns präsent – gemeinsam zeigen wir der Stadt, was wir von der Bauplanung halten und wie wichtig alternativer Wohnraum und selbstorganisierte Räume sind! Es wird Redebeiträge, Vernetzungsmöglichkeiten und weiteres Programm geben.

Einen grünen Kapitalismus kann es nicht geben – für mehr Risse im Beton und das schöne Leben für alle!

Gerne könnte ihr auch das Sharepic teilen:

Einladung zur Kundgebung am 27.6.2023 um 16 Uhr am Rathaus Osnabrück.

Juni 2023: Wir sind noch da!

Bald hier: Neue Infos zum aktuellen Stand und Termine, zu denen wir euch einladen.

18. November 2021: Auf zum Rathaus!

Am Donnerstag, den 18. November 2021, wird der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, kurz StUA, seine erste Sitzung nach der Kommunalwahl abhalten.

Die WabOS sowie der gesamte Finkenhügel werden mindestens indirekt Thema sein, zum Beispiel wenn im „Kleingedruckten“ die Verlegung von Glasfaserkabelschutzrohren an der Rheiner Landstraße um „medientechnisch die Anbindung des zukünftigen Baugebiets ‚Am Finkenhügel/Südlich Am Heger Holz‘ sowie eine mögliche Erweiterung des Klinikums zu gewährleisten“ wie beiläufig behandelt wird. Laut Beschlussvorlage (siehe TOPs im Ratsinformationssystem der Stadt) haben derlei Maßnahmen angeblich keinerlei Auswirkungen auf das Klima („CO2-Ausstoß/Energiebilanz“). So ein Häkchen im Vorlagenfeld „keine“ ist offenbar ohne die geringste Anstrengung grauer Zellen einfach gesetzt…

Wir wollen uns dem neugewählten StUA direkt zu seinem Regierungsauftakt in Erinnerung rufen, denn unsere Situation wie die des gesamten Areals Am Hirtenhaus und des kompletten Finkenhügels bleibt unter angedrohter Rodung, Vertreibung und Versiegelung weiter ungewiss.

Deshalb laden wir euch ein, unter Einhaltung der „2 Gs: Gemeinsam Gesund“, das heißt, maskiert und mit möglichst bunt beschrifteten Abstandshaltern, am Donnerstag, den 18.11.2021, ab 16.30 h vor das Osnabrücker Rathaus zu kommen und laut mit uns zu fordern: WabOS bleibt!

31. Oktober 2021: Osnabrücker Geisterfahrt

Pünktlich zu Halloween erschien am 30.10.2021 ein Artikel im Lokalblatt zu unserer derzeitigen – zugegebenermaßen beschissenen, aber wohlgemerkt längst nicht besiegelten – Lage:

Wir sagen nämlich ganz deutlich:

DIE VERSIEGELUNG IST NICHT BESIEGELT!

Zunächst muss die Stadt ihren Bebauungswahn nochmal auslegen und zur Bürgibeteiligung stellen. Ob sie das schon im November tun wird, ist, wie immer in einer „demokratischen Hierarchie“, ganz allein von der Laune der Gewählten und deren verwaltenden Untergebenen abhängig.

Doch wie kann es überhaupt sein, dass Kommunalpolitnix und kommunale Verwalter*innen es zu diesen Zeiten immer noch wagen, mit solch einem Quatsch aufzuwarten?!? Unser „Hirtenholz“ soll niedergemetzelt und zusätzlich die alten Pappeln am Luhrmannhof umgefällt werden?!? Und wie viel Zuhause wird damit geschaffen, wie viel Zuhause UND Natur UND Subkultur aber gleichzeitig zerstört??? Die Osnabrücker Politik und Verwaltung scheinen Saures geradezu einzufordern.

Wir bleiben bei unserem Standpunkt: Wohnraum zu schaffen geht anders!

Wie sehr Menschen an Bäumen hängen und sich Rodungen immer wieder entgegenstellen, sei es aus Gründen des Klimaschutzes, zum Erhalt der Biodiversität, zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit, aus ästhetischen oder spirituellen Motiven, oder weil so ein Baum eben auch ein Lebewesen ist, hat sich jüngst in Osnabrück ausgerechnet in der Gartlage bzw. dem Widukindland gezeigt. Dort haben Anwohner*innen die Fällung von Eichen durch „Falschparken“ ihrer Autos verhindert (noz-Artikel 24.10.2021).

September 2021: TV-Besuch

Die NDR-Hausbesuche haben unsere WabOS nicht ausgelassen. So wurden wir am 21.09.2021 Teil der Nachrichten in Niedersachsen. Seht selbst!

29. Mai 2021: Aktionstag Grün

Am Samstag, den 29.05.2021, wollen die „Grünen“ in Niedersachsen ihre Listenaufstellung bekannt geben. Dieser Tag soll genutzt werden, um sie an das zu erinnern, was sie selbst in ihrer Gründungszeit in den 1980er Jahren noch auf ihre grünen Fähnchen schrieben: Es gibt keine soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Kapitalismus!

Bitte lest https://dasselbeingruen.noblogs.org/!

Auch wir als WabOS haben jahrelang die Widersprüchlichkeit der heutigen „Grünen“ zu spüren bekommen. Zuletzt hat ihr Knüppelschlag uns zertrümmert. Anstatt zusammen mit den Oppositionsfraktionen Linke, Piraten und FDP die mindestens ebenso korksige SPD von unserem Bleiberecht zu überzeugen und die CDU allein dastehen zu lassen, haben sie auch hier nichts anderes getan als sich in die Parteibreisabberei zu stürzen und alles über Bord zu werfen, was mal auf ihren Fähnchen stand.

Also: 29.05.2021 – in Osnabrück um 13 Uhr auf dem Rathausplatz!

Der CSD startet zeitgleich! Zur CSD-Kundgebung auf dem Theatervorplatz/Platz für Sorge schafft ihr es auf jeden Fall noch. Nix wie hin da!

08. März 2021: Pressemitteilung #011
Die WabOS, Wagenburg Osnabrück, ruft zum kommenden Dienstag, den 09.03.2021, zu einer Demonstration auf. Der Demonstrationszug wird um 14 Uhr von der WabOS, Am Hirtenhaus 5, starten und über die Wilhelm- und Lotter Straße zunächst zum Theatervorplatz führen, wo für 15 Uhr eine Zwischenkundgebung geplant ist. Anschließend soll es weiter zur Osnabrück-Halle gehen, wo um 16.30 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden soll, die sich deutlich an den dort um 17 Uhr tagenden Stadtrat richten wird.

Bewohner*innen und vor Ort bis zu 50 Nutzer*innen und Unterstützer*innen des Wagenplatzes am Finkenhügel hatten bereits die rezenten Sitzungen der städtischen Ausschüsse für Immobilien, für Finanzen und für Stadtentwicklung und Umwelt jeweils kritisch auf dem Rathausplatz und teils als Gäste im Ratssitzungssaal begleitet und in diesem Rahmen der Stadt weitere der inzwischen vielen Tausend Unterschriften der vor allem auf der Plattform change.org durchgeführten und nach wie vor laufenden Sammlung (https://www.change.org/p/stadt-osnabr%C3%BCck-rettet-die-wagenburg-osnabr%C3%BCck-unser-zuhause) zum Verbleib der Wagenburg am Finkenhügel stellvertretend an Stadtbaurat Frank Otte überreicht (https://wabos.org/04-marz-2021-wir-sind-uber-9000-menschen/).

Weitere Informationen können dem angehängten Demonstrationsaufruf sowie der Homepage der Wagenburg Osnabrück (https://wabos.org/), dort insbesondere den “News” und dem “Archiv”, entnommen werden.

An- und Rückfragen nimmt die WabOS außer im Rahmen der Demonstration gerne auch per E-Mail an wabos@riseup.net entgegen.
20. April 2021: Ende?!?

Lokalblatttreue haben es vielleicht schon gelesen:

Parteibrei aus CDU, SPD und Grünen stürzt weiter ab

Die Ratssitzung, auf der über den Gegenstand unserer seit 2016 laufenden online-Petition und Unterschriftensammlung alles andere als „beraten“ wurde, verlief wenig frühlingshaft. Wir waren als „nach Anmeldung geduldete Zuhörer*innen“ vor Ort und haben vor tiefgekühlter Unverfrorenheit der Mehrheit der Gewählten zeitweise fast Hitzeattacken erlitten.

Tröstende Wirkung hatten die klaren unterstützenden Worte von der Linken, dem Pirat und (mit der Ausnahme, dass wir nicht weniger, sondern mehr Schutz von Feldhamstern möchten!) der FDP. Es ist eine große Erleichterung zu spüren, dass es auch in der realitätsfernen Welt der Herrschenden nicht nur [*Platzhalter für beliebige Wörter, die euch spontan in den Sinn kommen,*] gibt…

Denn es ist – nichts Neues, aber dennoch – einfach nur erschreckend und furchtbar, wie selbstherrlich und arrogant das Gros der Politnix ist. Das schließt die „Grünen“, die in ihrem Selbstmitleid zerfließen wie die letzten Yuppies, ausdrücklich mit ein. Da ist eine SPD, die einem sich als „volksnah gebenden“, in Wirklichkeit jedoch Landtags-geilen Kandidaten hinterher eifert und die Verwaltung dafür lobt, dass diese ihrer Gehaltsarbeit nachgehend die Befehle der Ratsmehrheit ausführt und ganz brav innerhalb des Tellerrandes denkt. Da ist eine CDU, die es schon beim TOP „Istanbul-Konvention umsetzen – Gewalt gegen Frauen verhindern“ schafft, die Sprecherin der eigenen „Frauenunion“ nach ihrem Redebeitrag mit der männlichen Inbrunst dreier Parteikollegen physisch einzukesseln und verbal anzugehen, bis ein weiterer männlicher Parteikollege lauthals seine gewaltige Stimme durch den Saal schallen lässt. Diese CDU stellt sich hin und behauptet unter Betonung, dass dies ausdrücklich an die Bürger*innen gerichtet und daher für die Presse wichtig sei, vollkommen stumpf, wir seien mit dem Wagenplatz am Hunteburger Weg zerstritten und wollten daher dort nicht hinziehen. ?!?

Wir halten es an dieser Stelle für sehr wichtig, einige Fakten nochmal zum Mitschreiben (bzw. Herauskopieren) hervorzuheben, da bei vielen gewählten Selbstschönredner*innen offenbar nach wie vor der Parteibrei die Wahrnehmung verwischt:

  1. Der andere Wagenplatz in Osnabrück hat eine andere Geschichte als unsere WabOS. Jene Wagenburg hat ihr Zuhause nach städtischem Vollversagen vor vielen vielen Jahren glücklicherweise auf einem Privatgrundstück gefunden. Der dortige Pachtvertrag sieht eine begrenzte Bewohner*innenzahl vor. Und selbst wenn es diese vertragliche Begrenzung nicht gäbe, so ist auch die Bewohner*innenauslastung eines Bauwagenplatzes irgendwann erreicht, erst recht wenn dem ökologischen Anspruch Rechnung getragen werden soll, mit und nicht gegen die Natur zu leben. Ihr stopft ja auch nicht in ein Mehrparteienmietshaus mit 4 Wohnungen 8 Mietparteien. Daher: Nein, dort ist kein Platz für uns. Und in einem konventionellen Mietshaus würdet ihr die Mieter*innen auch nicht dazu zwingen, gefälligst zu den 4 Parteien im ebenfalls 4 Wohnungen aufweisenden, irgendwem anders gehörenden Mietshaus am anderen Ende der Stadt zu ziehen, weil ihr aus euren 4 Wohnungen 8 machen wollt und dort 8 Parteien einziehen sollen, die ihr einfach lieber mögt oder so. Und wenn ihr jetzt tatsächlich sagt, ihr würdet dies tun (denn wir leben ja im Kapitalismus und Privateigentum ist diesem das höchste Gut), dann fragt euch bitte, wie ihr euch fühlen würdet, wenn ihr zu irgendeiner der genannten 16 Mietparteien gehörtet. Und wenn ihr dann immer noch der Überzeugung seid, dass ihr euch als irgendeine der 16 betroffenen Mietparteien total gut damit fühlen würdet, dann möchten wir euch nahelegen, eure Mandate zur „Volksvertretung“ niederzulegen.
  2. Unser Pachtvertrag, der – „Verwaltung sei Dank!“ – „ordnungsgemäß“ zu Ende Juni diesen Jahres gekündigt wurde, bekam zunächst im Jahre 2002 eine Verlängerung um 5 Jahre. Anschließend wandelte er sich, wie im Falle von Pacht oft üblich, in einen sich jeweils jährlich verlängernden Vertrag. In dem Vertrag steht, bei der durch den WabOS e. V. nutzbaren Fläche handele es sich um ca.(!) 7.000 qm. Tatsächlich wissen wir und haben wir euch Parteivertretungen mehrfach gezeigt, dass jedoch wesentlich weniger Fläche von uns beansprucht wird. Stattdessen bietet sich weitläufig Raum für Vegetation, vielfältige Habitate und natürliche Prozesse. Der Boden ist komplett unversiegelt.
  3. Unser von der Stadt aufgesetzter Pachtvertrag hat unsere Bewohner*innenzahl seit jeher auf maximal 13 Personen in maximal 10 bewohnten Wagen begrenzt. Uns zum Vorwurf zu machen und gegen uns zu argumentieren, wir hätten pro Person 700 qm zur Verfügung, ist nach dieser eurer Festlegung vollkommen unhaltbar – erst recht unter Einbeziehung von Punkt 2.
  4. Die Zeiten, in denen wir jährlich 1.000 € Pacht bezahlten, sind schon länger vorbei. In den letzten Jahren betrug der Pachtzins ca. 1.200 € plus Gebühren für die Müllabfuhr. Wir haben uns nie über diese zu zehnt tatsächlich günstige Pacht beschwert. Was ihr jedoch dauernd überseht, ist, dass wir hier nicht für erschlossenes Land zahlen bzw. gezahlt haben, sondern auf nicht-erschlossenem Grünland leben. Das heißt, im Gegensatz zu Menschen, die in Häusern leben, haben wir keine Anschlüsse: kein fließendes Wasser, keine herkömmliche Kanalisation, kein 230V-Elektrizitätsnetz, kein Telefonnetz, kein festes Internet. Stattdessen haben wir Wege gefunden, sauber, gut und ökologisch zu leben, auch wenn dies beschwerlicher als der Geschirrspüler, die Waschmaschine, die Dauerlauf-Dusche, das Wegspül-WC, der Standby-Modus für Fernseher, Computer & Co. auf 230 V, der Heizstrahler, die Gasheizung, die Mikrowelle, der Elektroherd etc. pp. sein mag. Außer über einen fehlenden festen Internetzugang haben wir uns auch darüber nie beschwert. Im Gegenteil: Wir haben uns ausgesucht, so zu leben. Es ist und bleibt jedoch eine unverschämte Dreistigkeit, unsere Gegebenheiten mit denen eines er- und angeschlossenen Grundstücks in puncto Kosten gleichzusetzen. Auch wenn das die vorgefertigten Berechnungstabellen und -formulare nicht vorsehen: Unsere Lebensweise gibt es wirklich.
  5. Unser Pachtvertrag sah nie explizit vor, dass wir nur eine „Übergangsnutzung“ darstellen. Der einzige legitime Grund, bei dem die Verpächterin, also die Stadt Osnabrück, uns kündigen konnte, sofern wir uns immer dem Pachtvertrag entsprechend verhielten, was wir taten, war, wenn „das Grundstück für öffentliche Zwecke benötigt [würde], insbesondere den Ausbau der im geltenden Flächennutzungsplan ausgewiesenen Westumgehung.“ Aufmerksame Leser*innen bemerken hier, dass „öffentliche Zwecke“ ziemlich relativ sind; dass es eher diese hier festgelegt „öffentlichen Zwecke“ sind, die selbst die CDU dazu veranlassen, die Fläche der semi-kommunalen Semi-Wohngesellschaft zu überlassen anstatt sie im Höchstbietverfahren zu verhökern; dass allein diese Festlegung schon darauf hindeutet, dass eine Wohnbebauung eine westliche Umgehungsstraße nicht ausschließt (wie sich aktuell z. B. auch an weiterhin geöffneten Schranken am Finkenhügel zeigt).
  6. Gefolgt wird dieser „außerordentliche Kündigungsgrund“ im Pachtvertrag durch den Zusatz, dass die Stadt Osnabrück sich in diesem Fall bemühen wird, dem WabOS e. V. „ein geeignetes Ersatzgelände zur Verfügung zu stellen.“ Ihr Parteien dürft also getrost darauf verzichten, euch andauernd für eure „enorme Großzügigkeit“ selbst zu loben, dass ihr eure Verwaltung permanent drangsaliert, unter „immensem Aufwand“ nach einem Ersatzgrundstück zu suchen, wovon es aber auch mehr als „jetzt das, mehr nicht“ nicht geben soll. Die Stadt Osnabrück ist vertraglich dazu verpflichtet sich zu bemühen.
  7. Wir möchten hier nicht wie von der Verwaltung formuliert „unseren Traum vom alternativen Leben abseits der üblichen Vorstellungen leben.“ Für uns ist unser Leben Am Hirtenhaus seit 23 Jahren Realität.

Vor allem das Gejammer der „Grünen“, es tue ihnen weh als „Grüne“ Grün zuzubauen, aber es sei nun einmal notwendig, um die Westumgehung zu verhindern (wir sind uns sicher, dass sie mit einer Bebauung noch viel eher kommen wird als ohne), ist unerträglich und vollkommen unangebracht. Täte es ihnen „weh“, so würden sie niemals derartig bei der CDU (und in weniger wichtiger Rolle bei der SPD) herum schleimen, sondern ihren „Empfindungen“ durch entsprechende Worte und Taten Ausdruck verleihen. Auch ein Empfänger eines goldenen Ehrenringes im Wert von viel Geld als Entlohnung für 20 Jahre „Ehrenamt gegen Aufwandsentschädigung“ im Rat kann sich irren. Wir raten euch aufzuhören euch selbst zu verraten. Das Gemauschel eurer Partei trägt Mitschuld an so wunderbaren Dingen wie Atomkraft, Kohlestrom, Abschuss von Robben, Hartz IV, … Hier könntet ihr ein Mal etwas besser machen, euch ein Mal deutlich von euren rosaroten und grauschwarzen Herrschern befreien, ein Mal so richtig grün sein. Oder glaubt ihr denn, die Politik der CDU sei langfristig zukunftsfähig? Seht ihr die heute jungen Menschen in 50 Jahren dem Papst in einer Diesel-Limousine zujubeln? (Wir nicht.)

Uns geht es zur Zeit so scheiße, dass wir noch nicht einmal eine Presseanfrage vom Stadtblatt mehr wahrnehmen konnten. Wir fühlen uns zermürbt, kaputt, gedemütigt, sind bestürzt, traurig, wütend, verzweifelt, entwurzelt. Wir hängen im Nichts und stehen vor der nackten Zerstörung. Daran wird auch eine Wiese (noch dazu möglicherweise auf einer Müllkippe) in der Gartlage nichts ändern. Wir haben nicht nur wie alle anderen unseren Alltag aus Lohnarbeit und Persönlichem und noch dazu unter den Auswirkungen einer globalen Pandemie zu bewältigen. Unsere Existenz- und Zukunftsängste haben eine dritte – noch dazu völlig und einfach vermeidbare – Dimension, die das Entsetzen um der Natur halber, mit der wir seit 23 Jahren hier leben, einschließt.

CDU, SPD, Grüne (und die wie auch immer heißende, sich nicht sonderlich von dem Parteibrei abhebende Splitterfraktion), IHR SEID SCHULD.

Auch wenn ihr und dadurch „gezwungenermaßen“ die Presse es gerne verschweigt, sind eure Bebauungspläne noch nicht verabschiedet. „Im Sommer,“ so heißt es seit Neuestem, würden die Pläne ausgelegt. Ihr wisst ganz genau, dass es wieder Bürger*innenbeteiligungen geben muss. Ihr habt uns gekündigt, aber wir sind noch da. Eure Wahlen sind erst im September… und die Folgen eurer fehlgeleiteten Schlüsse aus der Kampagne für bezahlbaren Wohnraum haben nicht nur uns in Aufruhr versetzt. Es brodelt allerorten: im Schinkel, in der Gartlage, … Jüngst wurde auch am Kalkhügel wieder ein Projekt der Vernichtung ausgesetzt.

Noch bleibt euch Zeit, umzudenken, gen Mut zur Vielfalt – auch in der Weststadt und am Westerberg – umzulenken, euch zu ent-schuld-igen.

20. April 2021: SOS „Rettet die Wagenburg Osnabrück, unser Zuhause!“

An einem wunderschönen Frühlingsdienstag im zweiten globalen Pandemie-Jahr war es so weit: Der Rat der Stadt Osnabrück würde über das Anliegen Tausender Bürger*innen abstimmen, Menschen ihr Zuhause zu lassen, Tiere und Pflanzen nicht zu vertreiben bzw. nicht ins unwiderrufliche Jenseits zu befördern. Dem Anliegen der „Klimaneutralität“ würde die Stadt dabei einen großen Schritt näher rücken und sie würde Vielfalt fördern. Sie würde dadurch auch mehr und v. a. mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, da sie all ihre Bürger*innen gleichsam achtete und schätzte.

Dabei hatte die Verwaltung der Stadt bereits all ihre Kraft daran gesetzt, das auszuführen, was im Eifer des stillen Gefechts im Kämmerlein von dem einen oder der anderen legislativen Vorgesetzten einmal gefallen sein mochte: Zerstörung solle her. So sah es die königlich angefertigte Vorlage zum Beschluss jedenfalls vor…

Nein, das war nicht lustig. Denn den „läppischen“ X-tausend Unterzeichnenden in analoger Sammlung und einer online-Petition ging es um das Zuhause von Menschen, von denen einige schon seit über 20 Jahren – ihr halbes Leben! – an dem idyllischen Ort im Westen der Stadt lebten. Es ging um Grün in der Stadt und ein lebenswertes Leben für Alle. Es ging darum, Gehör zu finden für Ideen dazu, mehr Menschen ein Zuhause zu ermöglichen ohne dabei die Achtsamkeit gegenüber Natur und Ressourcen, gegenüber Mitgeschöpfen und den Bedürfnissen aller Menschen zu verlieren…