01. März 2021: Rückblick auf den 23.02.21 und Ausblick auf den 04. und 09.03.21

An dieser Stelle möchten wir versuchen kurz zusammenzufassen, was auf den Sitzungen der Ausschüsse für Immobilien und Finanzen am Dienstag, den 23.02.21, uns betreffend gesagt wurde.

Erstmal aber vor allem ein großes DANKE an all die bis zu 50 Menschen von euch, die vor Ort sein konnten und so lang mit uns ausgeharrt haben!

Zunächst gab es im Immobilien- und später im Finanzausschuss allgemeine Verwunderung über den Alleingang der Verwaltung in Bezug auf die Inhalte der Mitteilungsvorlage zu den Bebauungsplänen 616/617, die auch unsere Kündigung zu Ende März und die Rodung des gesamten Finkenhügels bis Ende des Jahres vorsieht. Da wurde doch einiges als voreilig empfunden. So machte die CDU mit einem Änderungsantrag darauf aufmerksam, dass so wichtige Sachen nicht ohne vorherige Rücksprache/Beschlüsse seitens der Politik entschieden werden können. Hierbei ging es der CDU nicht etwa um uns, sondern vor allem um die Art der Vermarktung der Flächen (kein Höchstbieter*innen-Verfahren, Fokus auf die WiO beim Geschossbau (sic!)). Auch die LINKE benannte die Vorlage als voreilig, da es ja noch keine endgültig verabschiedeten Bebauungspläne für die Flächen gibt. Sie ging auch darauf ein, dass die WiO, die aus dem „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ entstanden ist, keine bestehenden Wohn- und Gemeinschaftsprojekte vertreiben sollte. Die FDP beantragte direkt zu Beginn eine Aussetzung der Beschlussempfehlung, solange die Zukunft der WabOS nicht geklärt sei. Die Politik solle sich nicht wegducken und die Verwaltung nicht einfach machen lassen. Das alles führte zu dem Ergebnis, dass die Vorlage ohne Beschlussempfehlung weitergeleitet wurde – im StUA (Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt), d. h. am kommenden Donnerstag, den 04.03., solle nochmal ausführlich darüber diskutiert werden.

Und wie äußerten sich die Teilnehmer*innen konkret zu uns und unserer Zukunft?

Vor allem die „ach so transparenten“ Grünen hatten so einige Appelle an uns. Wir sollten doch an die vielen Wohnungssuchenden Osnabrücks denken (wir erinnern an dieser Stelle gerne an unsere solidarische Haltung und unser Mitwirken im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum), Verhandlungsbereitschaft gegenüber der Stadt zeigen und das Gesprächsangebot konstruktiv nutzen. (Welches Gesprächsangebot eigentlich? Und als ob in den vergangenen Jahren nicht immer wieder wir es gewesen wären, die Gespräche mit Verwaltung und Fraktionen von sich aus eingefordert haben…) Der Verbleib am jetzigen Standort sei keine Option, was sie uns angeblich schon „damals“ gesagt hätten. Fakt ist, dass bei den letzten Gesprächen mit den Fraktionssprecher*innen 2019 die Grünen aufgrund „interner Uneinigkeit“ gar keine Aussagen getroffen haben. Und das kommt ausgerechnet von der Partei, die sich lange neben der FDP, der LINKEN und den Piraten (z. B. 2016 im StUA) für uns und unsere Wohnform stark gemacht hat; die sich im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben am Sandbach/Gartlage für den Naturschutz und gegen die Bebauung ausspricht (auf dem Gelände der WabOS könne dafür nach ihren neuesten Aussagen „klimaneutral“ gebaut werden); und die 2017 schriftlich darauf verwies, dass die Ergebnisse der frühzeitigen Bürger*innenbeteiligung noch ausstünden und dass ohne diese keine Beschlüsse gefasst werden sollten. – Wenn diese inzwischen zur Verfügung stehen, dann jedenfalls nicht öffentlich!

Öffentlich war auch nicht der Lenkungskreis, bei dem angeblich verschiedene Ausweichflächen für die WabOS besprochen wurden. Uns wurde bisher nur eine Fläche vorgeschlagen. Hierbei handelt es sich um eine kleine Wiese in der Gartlage, zu der es aber auch auf Nachfrage unsererseits keine Infos (z. B. zur Höhe der Pacht, Vertragslaufzeiten, Auflagen…) gibt. Aber wie auch: Laut Stadtbaurat Otte werden erst jetzt die Beprobungen abgeschlossen und es könne erst Mitte März mit den Ergebnissen und danach mit einem Angebot gerechnet werden. Alternativen gebe es allerdings nicht; entweder dieses Grundstück oder keines. – Vielen Dank, Herr Otte, für Ihr (viel zitiertes) Entgegenkommen!?!

Für die SPD sei neuesten Verlautbarungen zufolge seit fünf Jahren klar, dass unser Standort nicht zu halten sei. Das war Frank Henning und Ulrich Hus wohl nicht bewusst, als sie im Dezember 2016 mittels einer Pressemitteilung feststellten: „Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplan 616 – Am Hirtenhaus – spricht sich die SPD-Fraktion jetzt deutlich für einen Erhalt der Wagenburg an ihrem jetzigen Standort aus. Diese alternative Wohnform ist seit nunmehr 19 Jahren ein fester Bestandteil im Westen unserer Stadt und darf nicht aufgegeben werden. Die geplante neue Wohnbebauung westlich und östlich der Straße Am Finkenhügel steht dem Erhalt der Wagenburg nicht im Wege. Eine Sicherung des Standortes in der jetzigen Form sieht auch die Verwaltung in ihren Entwürfen vor, dies wird ausdrücklich auch von der SPD-Fraktion unterstützt.“

Heute klingt es eher nach: „Friss oder stirb.“ Entweder wir nehmen das Grundstück in der Gartlage oder sind selbst schuld. Das Wahl-Programm der SPD beinhaltet offenbar Erpressung als besonders soziales Mittel.

Wie wir schon angekündigt haben, werden wir auch die kommenden Sitzungen kritisch begleiten.
Am kommenden Donnerstag, den 04.03., werden wir im Vorfeld der Sitzung des StUA, in dem wieder dieselbe bescheuerte „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ über den Tisch gewunken werden soll, der Stadt, verkörpert durch den Stadtbaurat, die weiteren Unterschriften unserer online-Petition überreichen, welche dank euch Allen seit Ende 2016 zu den zuvor auch manuell gesammelten hinzugekommen sind. Das Ganze wird um 16 Uhr auf der Rathaustreppe stattfinden. Wenn es euch möglich ist, dann schon vor Ort zu sein, kommt gerne! Ansonsten freuen wir uns über laute und bunte Unterstützung vor dem Rathaus ab 16.30 Uhr. Die StUA-Sitzung beginnt um 17 Uhr.
Die online-Petition wird übrigens trotz erneuter Unterschriften-Übergabe weiterlaufen, und zwar dann mit digitaler Direktweitergabe neuer Unterschriften und bis unser Verbleib am Finkenhügel gesichert ist!

Außerdem tagt am 09.03. (ein Dienstag) um 17 Uhr der Stadtrat in der Osnabrück-Halle. Wir rufen ab 14 Uhr zu einer Demo auf – ein (digitaler) Flyer dazu folgt in Kürze.

WABOS BLEIBT! – FÜR MEHR WAGENPLÄTZE!

Vergesst eure Masken, die Abstandhalter und das AHA nicht! : *

Februar 2021: Wut!

Während die Stadt jahrelang nicht in die Pötte gekommen ist und sie immer noch starke Schwierigkeiten hat, von sich aus zu kommunizieren oder zu antworten, haben es Stadtverwaltung und Rat jetzt doch sehr eilig, uns zu vertreiben, Bäume zu roden, Flächen zu versiegeln, Tieren den Lebensraum zu nehmen. Schon am Dienstag, den 23.02.21, befassen sich sowohl der Immobilien- als auch der Finanzausschuss mit der „Entwicklung neuer Wohnbaugebiete am Finkenhügel.“ In der sogenannten „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ der Stadtverwaltung an die beiden Ausschüsse (ergo einem Papier, über dessen Inhalt gar nicht diskutiert werden soll und auch nichts abgestimmt werden darf/muss!) steht über uns und unsere Zukunft zu lesen, dass wir bis Ende März 2021 die Kündigung unseres Pachtvertrages erhalten sollen. Ja, genau: Die Stadt beabsichtigt, uns in wenigen Wochen den Pachtvertrag zu kündigen!

Woher wir die Information haben? Na, sicherlich nicht von der Stadt bzw. Stadtverwaltung. Die schweigen sich aus in ihrem „Dialog.“ Die öffentlichen Vorlagen für kommende Sitzungen von Ausschüssen und Rat sind nun bzw. peu à peu online zu finden unter osnabrueck.de (Rat & Verwaltung, Ratsinformationssytem, dann die entsprechenden TOP-Listen suchen). Es sei gewarnt: Das sind nur die öffentlich zugänglichen Teile.

Laut jener „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ an den Immobilien- und den Finanzausschuss seien wir dazu in einem Dialog mit der Stadt. Das muss dieser „Dialog“ sein, der regelmäßig von uns angestoßen wurde, um dann durch Dummschweigen seitens der Stadtverwaltung und der regierenden Parteienlandschaft wieder im Sande zu verlaufen. Alles, was noch fehlt im Osnabrücker Friedensimage, ist, mit uns zu einer „einvernehmlichen Lösung“ gekommen zu sein, um uns und alle anderen Lebewesen guten Gewissens aus unserem Zuhause vertreiben bzw. vernichten zu können.

Und wofür das Ganze? Einen Teil der Gesamtfläche – darunter die Fläche der WabOS – soll die WiO (also das Überbleibsel der frisch verkorksten kommunalen Wohnungsgesellschaft) als Feigenblatt zum Verkehrswert(!) kaufen dürfen. Falls die nicht will oder kann, geht auch die Fläche der WabOS wie die kompletten restlichen Flächen der B-Pläne 616/617 an die Höchstbietenden. Das klingt nach einem ganz tollen Plan um die von der Stadt selbstgesteckten Ziele „Wohnraum entwickeln und ausgeglichene soziale Strukturen schaffen“ und „Bezahlbaren Wohnraum schaffen“ zu erreichen. Nicht? Wir jedenfalls sind gespannt, wie in einer der teuersten Ecken Osnabrücks via Bieter*innenverfahren günstiger Wohnraum in Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen soll. Soziale Durchmischung zwischen Oberschicht und Oberer Mittelschicht und (wenn es nach der SPD ginge) am Rande ein paar hübsch absondernde Mehrstock-Ghettos. Das scheint einer Friedensstadt genug Soziales, Diversität und ähnlicher dieser dem Kapitalrachen im Weg stehenden Ärgernisse zu sein.

Weil wir mit all der Bebauungs- und Verkehrspolitik nicht einverstanden sind und es nicht einfach so hinnehmen werden, wie die Stadt uns behandelt, uns vertreiben, alte Bäume roden und mit ihren unreifen „Masterplänen“ eine weitere Grünflache mal eben zerstören und zubauen will, werden wir nicht nur zeitnah die Unterschriften unserer online-Petition überreichen, die ihr flugs gerne nochmal teilen könnt, sondern auch die kommenden Ausschuss- und Ratssitzungen kritisch begleiten. Wir würden uns freuen, viele von euch dort zu sehen!

  • Dienstag, 23.02., ab ca. 16 Uhr: Es tagen der Immobilien- und der Finanzausschuss (Rathaus).
  • Donnerstag, 04.03., ab ca. 16 Uhr: Es tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (voraussichtlich Rathaus).
  • Dienstag, 09.03., ab ca. 16 Uhr: Es tagt der Stadtrat (voraussichtlich Stadthalle).

Wir weisen fröhlich darauf hin, dass im öffentlichen Raum stets legale Vermummung und textile oder kartonierte Abstandhalter getragen werden sollen! : )

Gegen die Gentrifizierung unserer Stadt!
Für Klima, für Umwelt, für Natur, für Grüne Finger!
Für bezahlbaren Wohnraum! Für Gemeinschaft!
Für selbstverwaltete Freiräume!
Für Vielfalt!
WABOS BLEIBT!

2020: Oznabrooklyn B Drama

Während die Welt 2020 in die Klauen einer globalen Pandemie geraten ist, spitzt sich in Osnabrück -wie anderswo- die Dramatik um Wohnraum einerseits und grüne Räume andererseits zu. Die Politnix haben -wie anderswo auch- einfach noch immer nicht verstanden, dass die Schaffung bezahlbaren Wohnraums eine einfach zu lösende Thematik ist: Wenn Häuser denen sind, die sie bewohnen, und wenn dem motorisierten Individual- und Lastenfernverkehr Raum genommen und dafür dem ökologisch nachhaltigeren Verkehr und die entstehenden Lücken z. B. auf als Parkplätze versiegelten Flächen der sogenannten Nachverdichtung gegeben werden, ist das Problem gelöst. Dabei müsste kein Grün angetastet werden. Und den Menschen fällt spätestens unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie immer mehr auf, dass sie Grün zum Leben brauchen; dass unser Umgang mit Natur und Ressourcen, unsere Einstellung und unser Verhalten gegenüber anderen Tieren wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit unseres Planeten und aller Menschen haben. (Eine späte Erkenntnis ist besser als keine…)

Auch um Oznabrooklyns Netz von Grünen Fingern wird zur Zeit Aufwind betrieben. Dabei wird genormt und masterbeplant, dass die durchkultivierte Natur eigentlich nur so strotzen müsste. Das tut sie aber nicht. Denn weiter soll überall abgeknapst werden (Möchte-schlau: „Da müssen dann eben auch Abstriche in Kauf genommen werden,“) um Neubauten aus dem Boden zu stampfen – sei es als angeblich bezahlbarer Wohnraum in Form einer gerade erst geborenen und schon verkorksten kommunalen Wohnungsgesellschaft, als ausschließlich an Höchstbietende vergebene Ein-, Zwei-, Drei-, … Mehrfamilienhäuser mit Gärtchen aus getrimmtem Rasen, einem heimischen Vorgartenbäumchen, wo vielleicht mal ein Nistkasten dran baumeln wird, und zugehörigen mit einem Schichtchen Dachgrün beglückten SUV-Carports, oder sei es als neue Gewerbegebiete für die frisch zum Zuzug angelockten potent-fluiden Steuerzahler*innen. Selbstverständlich fehlen in diesem System auch die neuen mehrspurigen Querungs- und Umgehungsstraßen in der und die neu- und auszubauenden Autobahnen rund um die Stadt nicht. Die SUVs, die Startup-Lack-Schlitten und die Gewerbe-LKW wollen schließlich irgendwo rollen. Klima, Umwelt, Gesundheit? Ade. – Einen Zusammenhang zwischen all den vielen Thematiken zu erkennen, kann eben ein karrierefokussiertes Politnix schonmal überfordern. (Und selbst die größte Erkenntnis schützt bei mangelhafter Handlungsbereitschaft vor Apokalypse nicht…)

Wir haben hier einfach mal ein kleines Sammelsurium ohne Anspruch auf Vollständigkeiten allein aus der noz (dem Lokalblättchen) aus dem vergangenen Jahr für ein paar Einblicke zusammengestellt:

August 2020: Novum: Osnabrücks erste frühzeitig fertige Baustelle eingeweiht von Stadtoberhäuptern – Dabei handelt es sich just um die Baustelle, die zur Erschließung der Bebauuungsflächen 616 und 617 notwendig war, also auch zur Vertreibung unserer WabOS.

Dezember 2020:

Ehemaliges Parkhotel wird zu Residenz – Es grenzt unmittelbar an die B-Plan-Fläche 617.

Westumgehungsstraße durch die Hintertür inklusive Lesibriefe von durch den motorisierten Individualverkehr seit Jahrzehnten gefrusteten Anwohner*innen – Die sogenannte „Nordspange“ der Westumgehung fügt sich perfekt an die Westumgehung an, die bei Umsetzung der B-Pläne 616 und 617 entstehen würde, das heißt, wenn auch unsere WabOS zerstört würde. Diese Umgehungsstraße wurde per Bürgientscheid vor ca. 7 Jahren abgelehnt…

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) I

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) II

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) III

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) IV

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) V

Und hier ist ein Lesibrief zum Gesamtkontext. In dem Bereich wurde vor 11 Jahren schon eine Wagenburg, der selbstverwaltete Freiraum Knolle, zerstört und vertrieben – und den verbleibenden Bewohner*innen der Wohnhäuser in der Nähe (offenbar leere) Versprechungen gemacht, dass es keine weiteren Bebauungen geben wird in dem Grünen Finger. Ein paar weitere Lesibriefe finden sich hier.

Es existieren derzeit unzählige weitere Beispiele der Art in Osnabrück, sei es in den Gärten der Knollstraße in der Dodesheide oder an der Windhorststraße im Schinkel.

Das urkapitalistisch-konservativ geprägte Lokalblatt veröffentlichte jüngst eine Doppelseite zur Anwerbung von Investor*innen…

Nanu?! Ende Dezember 2020: NABU droht der Stadt Osnabrück mit Klage …dann hoffen wir mal, dass sie der Drohung Taten folgen lassen! Denn von leeren Versprechen hat die Welt alle Schnauzen gestrichen voll!

Mai 2019: Die WabOS als Naturschutzprojekt

In der frisch gedruckten Auflage der Naturschutzinformationen Osnabrücker Land (01/2019), ein lesenswertes Blatt, das etwa halbjährlich vom Umweltforum Osnabrücker Land e. V. herausgegeben wird, ist auch ein langer Artikel zu unserer WabOS! smile Nicht umsonst wurden wir ja 2016 mit dem Naturschutzpreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet. Lesen könnt ihr den Artikel hier!

Januar 2019: tiny houses ?!?

Noch immer ist nicht klar, was aus uns, unserer WabOS und dem grünen Idyll hier im Zuge der B-Pläne passieren wird, da kommen plötzlich ganz „wilde“ Ideen bei ein paar Fraktionen auf: Platz für „tiny houses“ (noz 1, 2 (10.1.2019) und noz 3 (18.1.2019)). Wir begrüßen grundsätzlich die Erweiterung der Vielfalt an Wohnformen in der Stadt sehr, erst recht wenn dabei wenig versiegelt wird und viel Grün erhalten bleibt.

Aber angloamerikanisch betitelte „klitzekleine Mini-Häuschen“ für 5- bis 6-stellige Summen??? …na, wer sich’s leisten kann…

Wir haben schon „süße kleine Behausungen“ – zu einem weit geringeren Preis. Außerdem steht bei uns (no offense) keine hipp-individualisierte Exzentrik im Vordergrund, sondern der Gedanke des gemeinschaftlichen Lebens unter minimalistischen Umständen durch DIY – die Exzellenz des bezahlbaren Wohnraums. Und das wollen wir Am Hirtenhaus beibehalten und ausweiten. Gegen tiny houses in der Nachbarschaft – da hätten wir natürlich prinzipiell erstmal so nix gegen, vor allem im Vergleich zu Betonklötzen. An dieser Stelle der kleine Wink mit dem Zaunpfahl gen demokratisch legitimierte Entscheidungsträger*innen und potentielle tiny-Häuslebauer*innen: Zum Beispiel der äußerste nördliche Teil des B-Plans Nr. 616, oder aber der benachbarte B-Plan Nr. 617 würden sich hervorragend eignen.

(Siehe dazu auch unser Post von Juni letzten Jahres.)

Juni 2018: Bäume sind Freund*innen

Vor 17 Jahren wurde in Osnabrück die Baumschutzsatzung abgeschafft. Das hat zur Folge, dass sogar auch besonders alte und ökologisch wichtige Bäume – so wichtig für Klima, physisches und psychisches Wohlbefinden – in der Stadt viel einfacher beschnitten und gefällt werden können. Das ist – gelinde ausgedrückt – Mumpitz!

Der gemeinnützige Verein „Osnabrücker Baumschutz e. V.“ hat nun eine online-Petition an den Stadtrat gestartet um Stimmen für die Wiedereinführung einer solchen Baumschutzsatzung zu sammeln.

Bäume sind unsere Freund*innen, sowohl bei uns auf dem baumreichen Wagenplatz als auch überall anderswo: Sie spenden uns Schatten, reinigen unsere Luft, bieten vielen tollen und wichtigen Lebewesen Habitat und sehen obendrein auch noch schön aus. Und sie können uns – teils jahrhundertealte – Geschichten erzählen!

Es gibt tausend gute Gründe, einen Baum NICHT zu fällen!!! Wir als WabOS unterstützen darum die Forderung nach Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung. Und wir, d. h. eigentlich am meisten die Bäume in der Stadt und ihre Bewohner*innen selbst, würden uns bzw. sich sehr freuen, wenn ihr die Petition auch unterzeichnetet!

März 2018: Die WabOS, die Hasi und das Haus Mainusch

Was haben die WabOS, die Hasi und das Haus Mainusch gemeinsam? – Richtig. Wir alle sollen, wie so viele andere Projekte und Freiräume, den Geschwüren der Gentrifizierung weichen.

Das selbstverwaltete Zentrum SubstAnZ in Osnabrück hat sich auf coole Art nochmals mit uns, der WabOS, und auch mit dem von Räumung bedrohten selbstverwalteten Kulturraum Hasi in Halle an der Saale solidarisch erklärt. Schaut selbst! Ein dickes DANKE an dieser Stelle an die bewegende Crew!

In einer ähnlichen Lage wie die Hasi und wir befindet sich auch das Haus Mainusch auf dem Campus der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Das selbstverwaltete Kultur- und Kommunikationszentrum ist nun nach 25 Jahren äußerst erfolgreichen Bestehens und vielfältigster Nutzung von den Walzen der Gentrifizierung – die auch und erst recht vor Unis und Hochschulen keinen Halt macht – in seiner Existenz bedroht. Eine online-Petition zur Verhinderung schlimmen Übels in Mainz läuft. Unterzeichnen könnt ihr sie hier!

Wir, die WabOS, erklären uns selbstverständlich solidarisch mit der Hasi und dem Haus Mainusch! Und eins sei hier nochmal deutlich gesagt:

WIR LASSEN UNSERE FREIRÄUME UND UNSERE LEBENSRÄUME NICHT PLATTWALZEN!!!

GEGEN PLAN. – FÜR VIELFALT. FÜR KULTUR. FÜR NATUR.

KREATIV. VON UNTEN. MITEINANDER.

Dezember 2017: Die WabOS, wohnend und gesund.

Zum Jahresabschluss haben wir es dank des Architekten Rolf Brinkmann vom Ökodorf ecovillage e. V. (Osnabrück) mit einem feinen Artikel und ein paar coolen Fotos vom Fotografen Benne Ochs noch bis in die überregionale Architektur-Szene geschafft!

Das Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit mit Sitz im bayrischen Rosenheim bringt regelmäßig die Zeitschrift Wohnung & Gesundheit heraus. Den Artikel über unsere WabOS aus der Ausgabe Nr. 165 findet ihr hier. Frohes Lesen allerseits!

September 2017: WabOS als Wohnzimmer

Am 18.09.2017 erschien in der online-Ausgabe der Lokalpresse ein Foto-Bericht über unser grünes Wohnzimmer. Wenn in der Reihe „Osnabrücker Wohnzimmer“ auch wenig Platz für Inhalt ist, so war der Beitrag mit dem Namen „Viel Freiraum im Freien: Leben in der Wagenburg“ doch eine ganz nette Werbung für uns.

Große Neuigkeiten in puncto Bleiberecht gibt es nämlich nicht, weil zur Zeit noch die Gutachten seitens der Behörden bezüglich der B-Pläne im Bereich des Finkenhügels erstellt werden. Daher haben wir während einiger ruhigerer Wochen einfach mal wieder in unseren kleinen und in unserem großen Wohnzimmer „ganz schlicht“ gewohnt. – Und das ist ja das, was wir am liebsten tun, und ein ganz simpler der vielen Gründe, warum wir unseren Wagenplatz erhalten wollen!

Der Flohmarkt am 09.09. lief trotz wetterwidriger Umstände. Es wurde viel bei und mit uns geklönt und hat Spaß gemacht! Vielen lieben Dank an alle, die in unserem grünen Wohnzimmer dabei waren!

September 2017: wabos goes geo

Wow! Das Titelthema des renommierten Magazins geo lautet in der 09/2017-Ausgabe: „Die grüne Revolution – Wie die Natur unsere Städte erobert“. Ganz am Anfang im Hauptartikel „Die grüne Stadt“ von Anke Sparmann und Benne Ochs geht es darum, dass immer mehr Menschen in Städten leben, sich dabei aber mehr Natur wünschen. Anhand von Beispielen aus drei Städten wird dies aufgezeigt: Kopenhagen, Berlin und … Osnabrück!
Und nun ratet mal, welches Projekt darin auch beleuchtet wird!?!!! Genau! Die WabOS!

Wir bedanken uns bei den beiden sympathischen Autor*innen / Fotograf*innen für ihr ausführliches Interesse und Engagement. Das war mal gute Zusammenarbeit!

Unsere „Angst vor Rechten“ haben wir nach 3 Monaten einigermaßen überwunden… daher ist der Artikel nun abfotografiert als pdf hier zu finden. Trotzdem gehört der Artikel natürlich nach wie vor nicht uns und so weiter… aber ein Lese-Ex gibt’s auch bei uns auf’m Platz.

17. August 2017: Pressemitteilung #008

Vor einiger Zeit haben wir uns mit den Nutzer*innen der Kleingärten am Corneliusweg (/ Richard-Wagner-Straße, auch Westerberg) solidarisiert.

Am 10. August 2017 wurde in der Lokalpresse gemeldet, dass die Osnabrücker CDU sich nun gegen eine Wohnbebauung auf der Fläche der Kleingärten positioniert. Auch wenn das Thema wohl noch nicht ganz vom Tisch ist, freuen wir uns ausdrücklich mit dem Kleingärtner*innenverein West darüber!

Die Argumentation der CDU für den Erhalt der Kleingärten anstelle einer Wohnbebauung entspricht im Wesentlichen unserem Wortlaut, was den Erhalt der Grünflächen Am Hirtenhaus bei uns und unserer WabOS betrifft. Denn: Bereits seit über einem Jahr plädieren wir dafür, dass die Flächen Am Hirtenhaus “wirklich ein schönes Stück Osnabrücker Natur, das wir nicht ohne Not zerstören sollten,“ sind, “zumal auf diesem Fleckchen Erde 'ja auch Gemeinschaft stattfindet'”. Des weiteren “leisten (die Flächen) einen wichtigen Beitrag zu einem guten Stadtklima und einer besseren Luftqualität”, wie auch neueste Untersuchungen der Stadt zeigen...

Nach wie vor gilt für unseren Fall zusätzlich, dass wir bereits Wohneinheiten darstellen, und es keinen Sinn ergibt, die bestehenden sozialen und naturfreundlichen durch weniger soziale und naturfreundliche mit einem immensen Kosten- und Ressourcenaufwand zu ersetzen.

Da die CDU bei der Schaffung von Wohneinheiten “aber die grünen Finger und Frischluftschneisen nicht beeinträchtigen” will, wäre es dringend an der Zeit, dass sie sich, wie andere Fraktionen es bereits getan haben, klar und deutlich für das Konzept des WabOS e. V., welches den Erhalt der Flächen Am Hirtenhaus beinhaltet, ausspricht.
Die WabOS begrüßt jeden umweltschutz- und gemeinschaftsfördernden Gedanken seitens aller Parteien, bangt jedoch nach wie vor um ihre Existenz.

Die vor über einem halben Jahr gestartete online-Petition für den Erhalt der WabOs bleibt aktiv und gewinnt weiterhin an Unterzeichner*innen. Sie ist zu finden bei www.change.org unter dem Suchbegriff "WabOS" oder unter diesem Direktlink.

07. Januar 2017: Stopp Westumgehung!

Am 07.01.2017 erschien in der Lokalpresse (NOZ) im Rahmen der frühzeitigen Bürgi-Beteiligung zu den auch uns bedrohenden Bebauungsplänen eine Anzeige seitens der bepo. Die Bürgi-Initiative wehrt sich schon seit vielen Jahren gegen den Bau einer westlichen Umgehungsstraße in Osnabrück, wie sie trotz bzw. wegen der geplanten Wohnbebauung noch immer „partei-streit-macht-politisch“ im Raum schwebt. Dies unter anderem weil das „Verkehrskonzept Westerberg“ noch immer nicht ganz zufriedenstellend für die Anwohner*innen und die Nutzer*innen ist.* Danke für euer Engagement, liebe bepo!!!

* Unsere Meinung dazu ist ja klar: Bus- und Radnetz stark verbessern, SUVs beschränken und so. Fertig!

November 2016: Initiativantrag & Konzept

Wir haben ’nen Plan! Na, zumindest Vorschläge dazu. Im November 2016 haben wir dem Stadtrat und der Stadtverwaltung ein langes Konzept eingereicht, welches sich auf die B-Pläne Nr. 616 und 617 bezieht. Ihr findet es hier als pdf: Konzept_WabOS_public

Dies ging einher mit unserem Initiativantrag auf eine Vergrößerung der Fläche und Bewohner*innenzahl unserer WabOS als Antwort auf die in Frage zu stellenden Wohnbebauungspläne. Den Initiativantrag findet ihr im Konzept und als pdf in Kurzversion hier: Plan_plus_Erlaeuterung

„We don’t just want a piece of the cake, we want the whole f***ing bakery!“

Osnabrück ist unsere Stadt. Nicht die einiger weniger Reicher.

Für mehr Freiräume! Für kulturelle Vielfalt! Für Selbstverwaltung und einen gemeinsam kreativ gestalteten Lebensraum! Für eine bunte Stadt!