29. Mai 2021: Aktionstag Grün

Am Samstag, den 29.05.2021, wollen die „Grünen“ in Niedersachsen ihre Listenaufstellung bekannt geben. Dieser Tag soll genutzt werden, um sie an das zu erinnern, was sie selbst in ihrer Gründungszeit in den 1980er Jahren noch auf ihre grünen Fähnchen schrieben: Es gibt keine soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Kapitalismus!

Bitte lest https://dasselbeingruen.noblogs.org/!

Auch wir als WabOS haben jahrelang die Widersprüchlichkeit der heutigen „Grünen“ zu spüren bekommen. Zuletzt hat ihr Knüppelschlag uns zertrümmert. Anstatt zusammen mit den Oppositionsfraktionen Linke, Piraten und FDP die mindestens ebenso korksige SPD von unserem Bleiberecht zu überzeugen und die CDU allein dastehen zu lassen, haben sie auch hier nichts anderes getan als sich in die Parteibreisabberei zu stürzen und alles über Bord zu werfen, was mal auf ihren Fähnchen stand.

Also: 29.05.2021 – in Osnabrück um 13 Uhr auf dem Rathausplatz!

Der CSD startet zeitgleich! Zur CSD-Kundgebung auf dem Theatervorplatz/Platz für Sorge schafft ihr es auf jeden Fall noch. Nix wie hin da!

Mai 2019: Gegen alle Abschiebeknäste!

Nein zur Einrichtung einer Zentralen Abschiebebehörde (ZAB) in Niedersachsen! Wie in ganz Deutschland, ganz Europa, ja der ganzen Welt geht auch in Niedersachsen die rassistische Entrechtung all jener weiter, die nicht die „richtigen“ Staatsbürgerschaften besitzen. Wir können und wollen das nicht hinnehmen.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hat angekündigt, den Beispielen Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen zu folgen und eine landesweite zentrale Abschiebebehörde einzurichten. Diese neue Behörde soll Kompetenzen zur Abschiebungsvorbereitung und -durchführung – wie Passersatzbeschaffung und Flugbuchungen – bündeln, die aktuell bei den kommunalen Ausländerbehörden liegen. Mit diesem Vorhaben läuft der niedersächsische Innenminister, welcher vor einigen Jahren noch das Engagement für Geflüchtete in seiner Heimatstadt Osnabrück lobte(1), dem rechtspopulistischen Diskurs à la Seehofer hinterher. Wir lehnen die Einrichtung einer solchen Behörde ab. Wir wollen sie weder hier noch anderswo – und das aus mehreren Gründen:

1) Abschiebungen sind grundsätzlich falsch, weil sie gewaltvolle Eingriffe in die Bewegungsfreiheit, das Recht auf Privatleben(2), das Recht auf Leben und damit die Menschenwürde der Betroffenen darstellen. Sie sind Ausdruck einer politischen und ökonomischen Weltordnung, die (Über-)Lebenschancen und Privilegien aufgrund der Herkunft und der willkürlichen Geburt an dem einen oder anderen Ort vergibt. Sie verstetigen damit globale Ausbeutungsverhältnisse.

2) Die zentrale Abschiebebehörde dürfte unter diesen Bedingungen für noch mehr unmenschliche Gewalt im Vollzug von Abschiebungen sorgen. Wie Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen, führen Zentralisierungen in einem aufgeheizten gesellschaftlichen Klima zur weiteren Brutalisierung von Abschiebungen: (gescheiterte) Abschiebungen aus Krankenhäusern(3) und (Berufs-)Schulen(4), Trennungen von Familien (5) und vieles andere. Die aktuell zuständigen Kommunen kennen die Einzelfälle besser und können so Ermessensspielräume etwa bei Ausbildungsduldungen nutzen, Krankheiten und Reiseunfähigkeit oder andere Abschiebehindernisse von Ausreisepflichtigen berücksichtigen. Zumindest theoretisch hätten Kommunen vor Ort damit die Möglichkeit, menschenwürdige Entscheidungen zu treffen.

3) Schließlich ist die Diskussion um die Abschiebebehörde eine Nebelkerze. Auch eine zentrale Behörde wird nichts an der Tatsache verändern, dass in diverse Länder nicht abgeschoben werden kann. Mitnichten wird ein sogenanntes „Vollzugsdefizit“(6) abgebaut. Politisches Handeln sollte sich nicht auf die Unterscheidung zwischen „Bleibeberechtigten“(7) und „Ausreisepflichtigen“ konzentrieren, sondern auf die Organisation des Zusammenlebens Aller. Wir wollen und brauchen keine neue zentrale Abschiebebehörde, sondern Stellen und Programme, um Bleibe- und Teilhabeperspektiven zu schaffen und zu sichern. Wir wollen zu einer Politik, die die Wahrung von Menschenrechten und Teilhabemöglichkeiten als Erfolg wertet – und für die jede Abschiebung eine Niederlage ist.

Die Einrichtung einer zentralen Behörde unterstreicht die Entmenschlichung eines ohnehin inhumanen Asylsystems. Wir fordern eine Verschiebung weg vom rechtspopulistischen Angstdiskurs hin zu einem Diskurs über Solidarität und Gemeinschaft. Wir fordern die Menschen in Niedersachsen auf, sich der Zentralisierung der Repression entgegenzustellen, um allen Personen, die sich hier niederlassen wollen, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Unterstützt den Widerstand und beteiligt euch am Protest gegen die Zentrale Abschiebebehörde in Niedersachsen. Nicht hier, nicht anderswo – NEIN zur ZAB! NEIN zu allen Abschiebungen!

Das Osnabrücker Bündnis gegen Abschiebungen

Unterzeichnende

(1) Neue Osnabrücker Zeitung, 21.11.2014: Pistorius zeigt Verständnis. Abschiebe-Demos in Osnabrück: Polizei greift nicht ein (https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/524594/abschiebe-demos-in-osnabruck-polizei-greift-nicht-ein#gallery&0&0&524594).

(2) Artikel 8 der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten [Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens] (https://www.menschenrechtskonvention.eu/konvention-zum-schutz-der-menschenrechte-und-grundfreiheiten-9236/).

(3) Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, 09.11.2018: Abschiebepraxis in der Kritik. Evangelische Kirche verurteilt Abschiebungen aus Kliniken (https://www.ekhn.de/aktuell/detailmagazin/news/kirche-fordert-keine-abschiebungen-mehr-aus-dem-krankenhaus.html).

(4) Bayrischer Flüchtlingsrat, 27.09.2018: Abschiebung aus der Schule. Flüchtlingsrat kritisiert: Behörden konterkarieren Söders Rede von humaner Flüchtlingspolitik (https://www.fluechtlingsrat-bayern.de/beitrag/items/abschiebung-aus-der-schule.html).

(5) Hessischer Flüchtlingsrat, 02.02.2018: Erneut Familientrennung durch Abschiebung (https://www.frnrw.de/aktuell/artikel/f/r/erneut-familientrennung-durch-abschiebung.html).

(6) Pro Asyl, 26.02.2019: Die Schicksale hinter den Zahlen – warum Abschiebungen scheitern (https://www.proasyl.de/news/die-schicksale-hinter-den-zahlen-warum-abschiebungen-scheitern/).

(7) GGUA Flüchtlingshilfe, 27.06.2016: Bleibeperspektive. Kritik einer begrifflichen Seifenblase (https://www.ggua.de/aktuelles/einzelansicht/928d8e9e7945971902ef49a6e72c3d8f/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=1020&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail).

März 2019: Wir wollen keine Abschiebestadt!

Wie vor Kurzem bekannt geworden ist, wird beabsichtigt in Osnabrück eine zentrale Abschiebestelle für ganz Niedersachsen einzurichten. Die Erstaufnahmestelle an der Sedanstraße soll zur Hölle werden, die zu allem absurden Überfluss auch noch den Namen Erich Maria Remarques trägt und dadurch ins Braune zieht.

Anstatt dass hier Schutzräume für in ihrer seelischen und körperlichen Unversehrtheit bedrohte und oft bereits schwer traumatisierte Menschen geschaffen werden, werden Menschen hier weiter durch die permanente Androhung und Durchführung von Abschiebungen drangsaliert und auf unmenschlichste Weise dem systematischen Rassismus von Papieren und Stempeln ausgesetzt. Sie werden nicht als Menschen, sondern wie zur Reklamation gelagerte Ware behandelt.

Wir haben die gesamte Politik von Abschiebungen extrem satt. Und wir wollen definitiv nicht, dass unsere ‚ach so tolle Friedensstadt‘ auch nur einen Kubikzentimeter Raum für ‚effizient umsetzbare‘ Unmenschlichkeit bietet!

Für eine solidarische Stadt! For a solidarity city!

Dezember 2017: Die WabOS, wohnend und gesund.

Zum Jahresabschluss haben wir es dank des Architekten Rolf Brinkmann vom Ökodorf ecovillage e. V. (Osnabrück) mit einem feinen Artikel und ein paar coolen Fotos vom Fotografen Benne Ochs noch bis in die überregionale Architektur-Szene geschafft!

Das Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit mit Sitz im bayrischen Rosenheim bringt regelmäßig die Zeitschrift Wohnung & Gesundheit heraus. Den Artikel über unsere WabOS aus der Ausgabe Nr. 165 findet ihr hier. Frohes Lesen allerseits!