9. März 2021: Viele und laut!

Wow! Ihr seid mega! <3

Die Demo für den Erhalt unserer Wagenburg am Finkenhügel war gigantisch! Trotz Pandemie, trotz Kälte und Nässe, trotz kurzfristigem Aufruf und trotz für viele ungünstigem Wochentag und ungünstiger Uhrzeit haben wir es auf 200 Leute von nah und fern und mit bunten fetten Karren gar quer aus der Republik gebracht! Wir möchten allen, die dabei waren, dafür ein großes DANKE schicken! Wir vergessen aber auch all jene viele nicht, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht vor Ort sein konnten, uns aber immer wieder durch ihre Gedanken, Gesten und das Teilen von Inhalten unterstützen!

Hier könnt ihr nochmal unseren langen Redebeitrag lesen. Außerdem geht’s hier zum Redebeitrag von LiKOS, und hier findet ihr den Redebeitrag bzw. die Soli-Erklärung des selbstverwalteten Zentrums SubstAnZ.

Schaut mal:

Einen Bericht und ein paar Fotos aus dem Lokalblatt gibt es hier.

Und auch die Hasenpost und osna-live hatten im Vorhinein berichtet.

WabOS 2020: Ein Rückblick

Wie so Vielen hat das Jahr 2020 auch uns einige Streiche gespielt. Statt eine bunte und wilde Party am 1. Mai gemeinsam mit euch zu feiern und den Sommer mit Theater und Musik zusammen mit all unseren Freund*innen und Genoss*innen und dem Kollektiv Wildwux zu unterlegen, haben auch wir uns in physischer Distanzierung erproben müssen.

Doch damit nicht genug. Die Bedrohungswolke, die seit über 5 Jahren über unserem Zuhause und dem so vieler Pflanzen und Tiere wie Kleibern, Fledermäusen, Siebenschläfern und Bienen hängt, wird von der Stadt immer tiefer auf uns niedergedrückt. Unser Stresslevel ist dadurch gestiegen, unsere Stimmung teils auf Tiefstand gesunken.

Anfang 2020 hatten wir ein Treffen mit der Stadtverwaltung, bei dem uns erzählt wurde, es gebe noch keine Entscheidung seitens der Politik über die Zukunft der WabOS und darüber, wie und ob überhaupt Am Hirtenhaus gebaut werden solle. Es wurden vom Stadtbaurat Frank Otte und einer stadtplanerischen Führungsperson, Herrn Schürings, unterschiedliche Szenarien vorgestellt, die sie „beplanen“ würden und dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) und damit dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen beabsichtigten. Ein Verbleib der WabOS Am Hirtenhaus und somit der Schutz wenigstens eines kleinen Teils des Finkenhügels war zu dem Zeitpunkt noch genauso möglich wie ein Umzug an einen nicht bekannten Ort. Einzig die Tatsache, dass Herr Otte eine „Legalisierung“ des Bauwagenlebens als Bedingung sieht, wurde klipp und klar formuliert. Wie genau so eine „Legalisierung“ aussehen soll, wussten die Herren Stadtplaner allerdings auch nicht. 5 Jahre und all die Vorlagen aus anderen Städten, die wir ihnen zugespielt haben, sind offenbar nicht genug, sich vorzubereiten. Die bisher einzige Idee der Stadt besteht darin, den Platz als Bauland auszuweisen, das heißt, auch zu erschließen, und obendrein Baugenehmigungen für jeden einzelnen Wagen mit jeweils dauerhaft festem Stellplatz und dafür dann 5 bis 30 Mal so viel Pacht zu verlangen wie bisher. Das bedeutet de facto, dass so eine „Legalisierung à la selbsternannte Friedensstadt“ ganz schnell zu einer Vertreibung durch die Hintertür wird. Den Naturschutzpreis 2016 haben wir sicherlich nicht für eine Besessenheit mit Normen oder für das Innehaben finanzieller Reichtümer erhalten.

Spannend fanden wir die Aussagen aus der Stadtplanung vor allem deshalb, weil verschiedene Ratsvertreter*innen, insbesondere der SPD und der Grünen (CDU und der Brei noch weiter rechts davon müssen wohl nicht extra erwähnt werden), uns doch schon verdeutlicht hatten, dass sie kein Interesse an einem Verbleib unseres Zuhauses haben. Dass Ottes Parteifreund*innen ihn darüber im Dunkeln haben stehen lassen, erscheint doch eher unglaubwürdig. Oder es ist schlichtweg Mobbing. Wir kennen das schon, schließlich werden auch wir immer wieder wie Menschen letzter Klasse behandelt.

SPD und Grüne waren im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, an dem auch wir uns aktiv beteiligt haben. Aus der geforderten kommunalen Wohnungsgesellschaft wurde von der regierenden Parteienlandschaft inzwischen eine „WiO“-Tochter der Stadtwerke gemacht. Mitsprache durch diejenigen, die sich im Bündnis aktiv für bezahlbaren Wohnraum stark gemacht hatten, wurde keine gewährt. Die Wohnungen, die ausschließlich in Form von Neubauten (sic!) aus dem Boden gestampft werden sollen, sind zu wenige und der Großteil immer noch viel zu teuer. Ihre Bewohner*innen werden weiterhin so gut wie nichts zu sagen haben.

Es gab im Bündnis mehrere vereinbarte Punkte, die von allen Beteiligten eingehalten werden sollten. Einer davon ist, dass eine kommunale Wohnungsgesellschaft auf gar keinen Fall bestehende Projekte gefährden darf. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt für SPD und Grüne keine anderen Worte übrig als: Verräter.

Die SPD erdreistet sich, als „Argument“ zu unserer Vertreibung hervorzubringen, genau Am Hirtenhaus 5 und 9 (wir plus das angrenzende Grundstück mit der Ruine, die nach Vertreibung unserer Nachbar*innen durch die Stadt vor vielen Jahren blieb) müssten Wohnungen für Pflegepersonal entstehen. [Originalzitat vom SPD-Anwärter für das Oberbürgermeisteramt: „Wenn die kommunale Wohnungsgesellschaft kommt, und sie wird kommen, dann kommt sie genau dorthin, auf die WabOS.“] Was die SPD dabei nicht sagt, ist, dass wir es waren, die schon vor 5 Jahren gefordert haben, dass wenn im Bereich des Finkenhügels wirklich unbedingt gebaut werden muss, dass dann unter Verbleib der WabOS in der Gegend ausschließlich günstiger (darunter hoffentlich auch der ein oder andere gemeinschaftliche) Wohnraum z. B. für Pflege- und Reinigungspersonal des Klinikums und der Forschungs- und Bildungseinrichtungen in der Nähe entstehen darf. [siehe dazu unser Konzept für die B-Pläne 616/617] Und wir sind weiterhin der festen Überzeugung, dass die WabOS mit dem kleinen Naturraum entlang Am Hirtenhaus auch genau dortzwischen wunderbar fortbestehen kann. Die SPD ist nichts als völlig argumentationslos.

Die Grünen haben es in 5 1/2 Jahren nicht geschafft, sich für den Verbleib unserer Wagenburg Am Hirtenhaus stark zu machen. Sie mauscheln etwas von „parteiinterner Uneinigkeit“. Was daran „grün“ sein soll, eine Auto- und LKW-Verkehr fördernde Westumgehung durch die Hintertür mit Plänen zur Massen-Versiegelung durch Wohnbebauung bis an die Forst-Grenze eines Naherholungsgebietes zuzulassen, bleibt völlig schleierhaft. Das ist braun-grau. Die Zerstörung von Diversität und die Vertreibung von Menschen? Braun.

Ein gutes halbes Jahr nach dem Verwaltungsintermezzo wollten wir mit der Stadt mögliche neue Entwicklungen besprechen. Wir warten schließlich (wie die gesamte Öffentlichkeit) weiterhin auf die der Stadt seit nunmehr 4 Jahren vorliegenden Fachgutachten und Ergebnisse der frühzeitigen Bürgibeteiligung zu den B-Plänen 616/617, die uns und den gesamten Finkenhügel betreffen. (…wir warten noch immer. Inzwischen kommt die Geheimhaltung der Ergebnisse der eines staatlichen Atomprogramms nahe.)

Lange bekamen wir keinerlei Antwort auf unser erneutes Dialogersuchen, bis es endlich so weit war und wir ausgerechnet im November, sprich während eines erneuten und doch vorher klar absehbaren Höhepunktes der Corona-Pandemie, zu einem Treffen eingeladen wurden – oder besser gesagt: einer digitalen Videokonferenz. Wie wir zu zehnt, ohne festen Internetanschluss und noch dazu via kommerzielle Software daran teilnehmen sollten, blieb ein Mysterium. Und aus einem Treffen, bei dem wir endlich hätten Fragen stellen können und vielleicht ein paar mehr Antworten bekommen hätten, Möglichkeiten für Verhandlungen ausloten wollten, wurde ein simpler Brief der Stadt, gezeichnet vom Stadtbaurat Otte. In jenem war zu lesen, dass von einer Kündigung unseres Pachtvertrages in Kürze auszugehen sei und wir eine „Alternativfläche“ in der Gartlage – sprich, weit weg von unserem seit 23 Jahren bestehenden Zuhause und im Übrigen just am Grüne-Finger-Skandal-Bezirk – angeboten bekommen könnten. In dem Brief findet sich kein Wort zu Bedingungen und Höhe der Pacht oder ähnlichem. Lediglich wird darauf hingewiesen, es sei dort „schön und naturnah“ (in Anbetracht des Grüne-Finger-Skandals fragt sich, wie lange noch) und Versorgungszentren seien auch um die Ecke.

Ja, wunderbar! Da ist dann ja Platz für den seit Jahrzehnten immer wieder geforderten dritten Wagenplatz in der Stadt!

Wir sind sicher nicht die Einzigen, die inzwischen fragen: Versuchen die Oberhäupter der Stadt die Zeit der Pandemie noch schnell zu nutzen, um sämtliche Bebauungspläne, egal ob im Westen oder Osten der Stadt, noch vor der Kommunalwahl im September 2021 durchzudrücken? Denn wann ist es schon mal so leicht, ohne mögliche große öffentliche Gegenwehr und hinter verschlossenen Türen die Fäden nach den eigenen Karrierevorstellungen zu ziehen?

Beim letzten Bürgiforum Westerberg-Weststadt Anfang Dezember 2020, das, wie an anderer Stelle auch, ganz undemokratisch, dafür umso barrierereicher, digital umgesetzt wurde, offenbarte Herr Bielefeld als Vertreter aus der Stadtplanung und -verwaltung, dass doch ohnehin seit über 5 Jahren feststehe, dass wir „da weg müssen.“ Einen Ratsbeschluss dazu gab es nicht. Schön, dass die Exekutive jetzt auch die Legislative ist! …wohl ein Grund, warum die Aussage nicht im Protokoll des Forums steht.

Noch dazu behauptete er, die Kündigung unseres Pachtvertrages habe nichts mit den Bebauungsplänen am Finkenhügel zu tun. – Anscheinend hat er bei keinem der durchweg von uns initiierten Treffen der letzten Jahre aufgepasst und offenbar auch irgendwie die gesamten letzten 5 Jahre geschlafen. Anders sind solche Äußerungen kaum erklärbar.

Andererseits passt die Aussage vom Treffen Anfang 2020, der Bebauungsplan betreffend Am Hirtenhaus müsse politisch noch entschieden werden und die Stadtverwaltung wisse ja auch nicht, was am Ende dabei herauskommt, hervorragend in das Bild einer Stadt, in der Konflikte durch Ausweichen verschwiegen und Fragen der Stadtentwicklung im Hinterzimmer und maximal unter Behauptung des Stattfindens von „Dialog“ oder unter „Scheindialog“ ausgemauschelt werden. (Hinweis an die Stadt: „Dialog = von zwei oder mehreren Personen abwechselnd geführte Rede und Gegenrede,“ siehe duden.de. …aber es ist ja auch eine Kunst.) Der SPD-Oberbürgermeisteramtsanwärter findet ja auch, ein Nazi dürfe das Herz des Stadtzentrums bebauen, denn er sei schließlich kein Nazi, da ein weißer hetero-cis-Mann mit deutschem Pass gut mit ihm Kaffee trinken kann…

Wir spüren Tag für Tag die Bagger von der Straßenbaustelle Rheiner Landstraße und der Straße Am Finkenhügel näher rücken.

2020 war für uns geprägt durch ein Schwanken zwischen „Hauptsache, es geht überhaupt irgendwo irgendwie für uns weiter“, einem möglichen Wegzug Einzelner so weit weg wie möglich aus dieser Stadt, in der Menschen wie Abschaum behandelt werden, und einer verzweifelten Suche nach Perspektiven. Aber 2020 ist vorüber. Und uns -wie wohl Vielen von euch- stehen die Politnix in puncto Bauen und Verkehr mit ihrer dreisten VerPLANtheit bis zur Maske!

03.08.2019: Geh ma Ziegenbrink

Am Samstag, den 03.08.2019, findet ab 15 Uhr zum zweiten Mal „Geh ma Ziegenbrink, da gibt’s Krach für lau“ am Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink (Hauswörmannsweg 65) statt. Umsonst und draußen mit drinnen. Spielen werden (Achtung, wirklich laut) u. a. Eremit, Guernica und No Shelter. Und das Coolste is‘: Es wird was Veganes zu futtern geben und die Erlöse gehen soli-mäßig an die WabOS! Wir werden also auch dort sein! Kommt mit viel Hunger!!!

Aufstieg 2019

Der VfL Osnabrück ist Rekordaufsteiger!!! Und die WabOS war bei dem entscheidenden Heimspiel am 20.04. mit dem VfR Aalen sowie bei den letzten beiden Heimspielen der Saison (mit Hansa Rostock am 04.05. und mit Unterhaching am 18.05.) dabei!

Wir freuen uns riesig mit den Fans und dem Team unserer Lila-Weißen und danken an dieser Stelle vor allem der Fangemeinschaft Brigade Nord seit 1516 – grandiose Subkultur vom Affenfelsen, auch zu finden im Gesichtsbuch – und der gigantischen Violet Crew aus der Ostkurve!

Wir sind noch immer sprachlos über diese mega fette Nummer in diesen sonst so schweren Zeiten und können es kaum fassen. Denn zu sehen war die hübsche Fahne sowohl in den live-Übertragungen des ndr-Fernsehens, als auch in den Spielzusammenfassungen z. B. des BR: die WabOS in Bayern …und WabOS goes DFB-TV! LOL

Während wir im Westen weiter für erfreuliches Neues im Sumpf der Stadtpolitik kämpfen, wünschen wir in der neuen Saison allen weiterhin viel Spaß auf unserer Lieblings-Brücke im Osten!

Leude, zusammen schaffen wir’s alle in die 1. Liga! #united

Winter 2018 / 2019: Warmer Wohnraum für ALLE!

Wir haben das Glück, in unseren Bauwagen zu wohnen, die auch im Winter dank Ofen schön mollig-warm sind. Bei uns muss keine*r frieren: Irgendwie kommt die „Kohle“ für Holz immer zusammen. Doch warum betonen wir das an dieser Stelle?

Wir sind uns bewusst darüber, dass ein warmes Zuhause leider überhaupt keine Selbstverständlichkeit ist. Jedes Jahr werden in diesem wirtschaftlich strotzenden Land Menschen die Versorgungsleitungen in ihren Wohnungen abgedreht. Warum? Weil diese strotzende Wirtschaft auf einem auf Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung basierenden System beruht, in dem Menschen unter jeder Würde behandelt und ausgebeutet werden. Menschen werden hier als Kapital, als Ressourcen, betrachtet, die nur so lange die Wertigkeitskriterien des Systems erfüllen, wie sie Rendite erzielen. Es ist eine Schande, dass selbst in einem der reichsten Länder der Welt Menschen frieren müssen, teils überhaupt keine Bleibe haben oder gar hungern – als System-bedingt unvermeidliche Verlierer*innen, hervorgezwungen durch immer dieselbe strukturelle Gewalt.

Wir sehen keinen Weg zur wahren Heilung dieser klaffenden Wunden im agonierenden Leib der Menschheit, solange das kapitalistische System fortbesteht. Dennoch fordern wir die demokratisch legitimierten Autokrat*innen und Kapitalist*innen dazu auf, Egoismus, Selbstherrlichkeit und Renditewahn einen Spalt weit bei Seite zu schieben und dafür Sorge zu tragen, dass wenigstens hier kein Mensch in der Wohnung frieren oder gar auf der Straße leben muss.

Wir kämpfen weiter mit unseren Verbündeten der Kampagne für bezahlbaren Wohnraum für die Wiedereinführung einer kommunalen Wohnungsgenossenschaft und fordern darüber hinaus WARMEN WOHNRAUM FÜR ALLE!

Oktober 2018: Soli-Partyyy!

Yeah! Am 26.10.2018 steigt im SubstAnZ (Frankenstraße 25A, Osnabrück) im Rahmen der Kritischen Ersti-Wochen 2018 der Hochschulgruppe Kleine Strolche eine Soli-Party für die WabOS! Mit von der Partyyy sind: die MT Bags (wave punk / Osnabrück), Los Dos Cerrados (minimal surf / Dortmund) und danach an den Plattentellern die lokale Szenen-Ikone Diabolo! Einen Soli-Tresen wird es auch geben: die Flamingo-Cocktail-Bar aus Bielefeld! Kommt alle, denn das wird großartig!!!

Flyer-Design: Mental Rabie

Los Gringos (surf crap / pott) mussten leider aus privaten Gründen kurzfristig absagen. Das ist sehr schade! – Aber: Es wird trotzdem grandios!!!

Juni 2018: tiny houses everywhere

Auf der Sitzung des Osnabrücker Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am 14.6.2018 kam es zu einem überraschenden Beschluss:

„Die Verwaltung wird beauftragt, für geeignete Bebauungspläne die Integration von Flächen für tiny houses zu prüfen.“

Grund zum Jubeln? Nein. Denn trotz des guten Willens, der durch dieses Abstimmungsergebnis zum Ausdruck kommt, und trotz der doch immerhin möglichen positiven Implikationen für kleine Behausungen auf Rädern, wie z. B. auf unserer WabOS, ist dies doch ein eher schwammiger Ansatz. tiny houses können sehr positiv sein und wir begrüßen den Beschluss selbstverständlich. Wir wissen aber auch, dass tiny houses vielerorts Menschen, die es sich leisten können, als Luxus-Zweit- (Dritt- oder Viert-,…) Wohnsitze dienen. Das bislang teuerste der ‚kleinen süßen Dinger‘, das wir andernorts gesichtet haben, kostete schlappe 650.000 €. Natürlich gibt es aber auch die mit mehr DIY-Faktor im 4- bis 5-stelligen Bereich. Auf jeden Fall sind tiny houses halt ganz doll ‚in‘.

Die olivgrüne Fraktion hatte den Antrag gestellt. Sie versucht durch dieses grasgrüne Glimmen wohl ein paar Wogen zu glätten. In Zeiten von selbst heraufbeschworenen Hurricanes erscheint dies jedoch eher als ein karitativer Akt, also eher ein Schmerz- als ein Heilmittel. Kaum war der Antrag gestellt, zeterten auch schon die Damen und Herren der CDU wie auch die BOBler*innen (die ja eigentlich auf alles individuell Vierrädrige stehen), „dass MAN sich grundsätzlich einem solchen Wohnmodell nicht verschließe. Die Frage sei allerdings, ob der Bereich des Bebauungsplanes Am Hirtenhaus [das sind wir; Anm. WabOS] hierfür die geeignete Fläche sei, was bezweifelt werde.“ Aha. Danke. Sollen wir euch auch mal eure Zuhauses wegnehmen??? Oder gibt es Zweifel?

Die Rosaroten mit den Stimmverlusten bejahten den allgemeinen Antrag zwar ebenfalls, äußerten sich zu dem ursprünglich im Antrag vorgesehenen Teil „Am Hirtenhaus“ aber mal wieder gar nicht. Es wäre ja auch tragisch, den Fokus auf das Bestehende und Funktionierende [eine sehr umweltverträgliche Gemeinschaft in tatsächlich bezahlbarem Wohnraum; Anm. WabOS] zu richten und sich somit durch etwas mehr Eindeutigkeit wenigstens einen Schein weit vom blassen Rosa gen Rot (zurück) zu bewegen.

Nun denn: tiny houses everywhere (vielleicht) … und die kleinen Behausungen auf Rädern Am Hirtenhaus verharren weiterhin mit Blablups.

09.09.2017: Flohmarkt auf der WabOS

…und zwar nicht irgendein Flohmarkt, sondern ein Umsonst- und Tauschflohmarkt. Das heißt, ihr alle seid herzlich willkommen noch gute, aber nicht mehr von euch gebrauchte Sachen, Klamotten, Gegenstände, Technik-Gedöns und so weiter anderen Menschen zur Verfügung zu stellen. Dafür bringen andere vielleicht etwas mit, das ihr, eure Kinder, Großeltern, Freund*innen gerade genau gebrauchen könnt / -en oder einfach nur schön findet / -en.

Bei uns gibt’s ein paar Pavillons, Unterstand und Gemeinschaftswagen, Aufwärmmöglichkeiten, … und natürlich den Kicker und viel Platz zum Toben.

Limos stehen zum Verkauf. Kaffee, Tee und Kuchen gibt’s gegen Spende. Wer noch Kuchen oder Kekse mitbringen mag, immer gerne. Aber achso: vegan, natürlich.

Wir freuen uns auf einen bunten Tag mit viel Klönschnack mit euch! Und ladet gerne all eure Verwandten, Bekannten und Nachbar*innen ein… – explicitly: Refugees welcome!!!

September 2017: wabos goes geo

Wow! Das Titelthema des renommierten Magazins geo lautet in der 09/2017-Ausgabe: „Die grüne Revolution – Wie die Natur unsere Städte erobert“. Ganz am Anfang im Hauptartikel „Die grüne Stadt“ von Anke Sparmann und Benne Ochs geht es darum, dass immer mehr Menschen in Städten leben, sich dabei aber mehr Natur wünschen. Anhand von Beispielen aus drei Städten wird dies aufgezeigt: Kopenhagen, Berlin und … Osnabrück!
Und nun ratet mal, welches Projekt darin auch beleuchtet wird!?!!! Genau! Die WabOS!

Wir bedanken uns bei den beiden sympathischen Autor*innen / Fotograf*innen für ihr ausführliches Interesse und Engagement. Das war mal gute Zusammenarbeit!

Unsere „Angst vor Rechten“ haben wir nach 3 Monaten einigermaßen überwunden… daher ist der Artikel nun abfotografiert als pdf hier zu finden. Trotzdem gehört der Artikel natürlich nach wie vor nicht uns und so weiter… aber ein Lese-Ex gibt’s auch bei uns auf’m Platz.

Ende Mai 2017: Ganz schön wat los!

Die Demo am vergangenen Freitag (26.05.2017) hat auf jeden Fall gefetzt, bei bestem Wetter, mit ca. 250 Leuten und 4 Lastern. Kraftvoll. Grandioser support!!! Und ein genialer Rundumschlag an (Rede-) Beiträgen (zu finden unter obigem Link „Demo“…dann unten)….

Gegen Gentrifidingsbums, für mehr Freiräume und Selbstverwaltung, gegen die scheiß Abschiebe- und Grenzmaschinerie, für Solidarity Cities, gegen Wohnraummieten, für mehr Wagenplätze und … für dass die WabOS bleibt!!! YEAH!

Die Lokalzeitung hat dazu in ihrer Druck- und vor allem in der online-Ausgabe berichtet … Bis auf ein paar kleine Humperl recht akzeptabel, wie wir finden. Erschienen sind ein Artikel (online mit Foto) und ein Video.

Weitere Presse hat sich für die nächste Zeit angekündigt…

Mai 2017: Das Ganze ist noch nicht komplett & Solidarität mit dem Corneliusweg!

Im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss (StUA) ist es für uns am 11. Mai weder besonders gut, noch schlecht gelaufen. Eigentlich ziehen wir sogar eine recht positive Bilanz. Denn nach 3,5 Stunden Herumsitzen dank anderer hitzig debattierter TOPs wurde unser Antrag auf Vergrößerung der WabOs vertagt. Schön war dabei aber, dass es keine wirklichen Gegenreden gab und sich eine dritte Fraktion erstmalig öffentlich als Unterstützerin unserer Erweiterung aufs benachbarte Grundstück inklusive Erhöhung der Bewohner*innenzahl bekannt hat. Den Antrag in unserer Version findet ihr in Kurzausführung hier, mit ausführlicher Erläuterung in unserem Konzept von November 2016 hier, die beim StUA eingereichte Version, die sich allgmein auf den B-Plan 616 bezieht, hier.
So weit, so vertagt also.

Jetzt liegt es an uns allen, über die nächsten Wochen und Monate auch noch die übrigen Fraktionen zu überzeugen – davon, dass mehr Bauwagenplätze gebraucht werden, dass die Natur bei uns da oben für die ganze Stadt eine Bereicherung ist, dass es sozialer zu wohnen kaum geht, dass auch Osnabrück dringend (kulturelle) Vielfalt und (soziale und ökologische) Nachhaltigkeit benötigt, und dass dieser Gentrifidingsbums Einhalt geboten werden muss!!!

Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen und unseren Protest mit anderen, ähnlichen Projekten – überall!!! – zu vernetzen, KOMMT ALLE ZUR FREIRAUM- & WAGEN-DEMO!!! Wie gesagt: Am Freitag, den 26.05., 16 Uhr ab Hauptbahnhof Osnabrück!!!

Vergangenen Dienstag waren wir wie auch in der Lokalzeitung angekündigt beim Bürgiforum Westerberg – Weststadt (Osnabrück). Wenn ihr auch ein paar bunte Bilder, Kartenmaterial etc. anschauen wollt, dann guckt euch gerne unsere dort gehaltene Präsentation an.
Insgesamt haben wir in dem lokalen bürgerlichen Diskussionsraum ziemlich viel Zustimmung erhalten. Wir freuen uns sehr, dass die Menschen in unserem Stadtteil so hinter uns stehen!!!

In der Lokalzeitung wurde im Anschluss auch über uns berichtet (den Artikel findet ihr auch hier), aber vor allem über weitere total absurd bescheuerte Bebauungspläne in der Gegend. WIR SOLIDARISIEREN UNS MIT DEN NUTZER*INNEN DER GRÜNFLÄCHEN AM CORNELIUSWEG!!! 20 Wohneinheiten (in einer Gegend mit mindestens ebenso viel Leerstand) sind NICHTS gegen seit 80 Jahren bestehende Kleingärten, die einzige (kurze) Rodelstrecke im Stadtteil und die extrem wichtige Frischluftzufuhr für die Weststadt!

Anfang Mai 2017: Es geht ums Ganze!

Am Donnerstag, den 11.05.2017, wird im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt über eine Änderung des Bebauungsplans Nr. 616 verhandelt. Für uns geht es dabei im wahrsten Sinne des Wortes ums Ganze, da nicht nur unser Fortbestand an Ort und Stelle, sondern auch unser Antrag auf die Erweiterung der WabOS Thema sein wird. Die Vorlage des TOPs findet ihr hier. Unterstützung im und am Sitzungssaal (diesmal ausnahmsweise im Stadthaus 1, Natruper-Tor-Wall 2, Sitzungsraum 717/718) ab 17 Uhr ist herzlich willkommen!

In der online-Ausgabe der Lokalzeitung noz wurde dazu und zusammen mit einer ersten Ankündigung unserer Demo bereits etwas berichtet.

11. September 2016: Pressemitteilung #001

Am 30.08.2016 wurde im Rat der Stadt Osnabrück die Aufstellung der Bebauungspläne Nr. 616 und 617 (Bereiche Westerberg / Finkenhügel) beschlossen, von denen ersterer unsere Wagenburg direkt betrifft. In der Abstimmung zu Nr. 616 hielten allein Christopher Cheeseman (z. Zt. parteilos; ehemalig Die Linke), der die WabOS seit Langem kennt, und Ralf ter Veer (Piraten) dagegen, während alle übrigen Ratsmitglieder für die Aufstellung stimmten (TOP 10.9).
Dennoch wurde in einer vorhergehenden Diskussion deutlich, dass die einzelnen Fraktionen sich nicht gegen unsere Wagenburg stellen. Herr Thiele (FDP) versuchte mit Worten zu beschwichtigen, dass eine Lösung gefunden werde und kein Grund zur Panik bestehe, obwohl die auf dem Nachbargrundstück unserer Wagenburg befindliche Villa “abgebrannt” sei (siehe NOZ NOZ-Artikel 1 und NOZ-Artikel 2; siehe unten).
Sowohl SPD als auch Grüne äußerten sich unserer Wagenburg gegenüber positiv: Frank Henning (SPD) wies schon vorab (TOP 10.2) darauf hin, dass die Wagenburg einbezogen werden müsse. Heiko Panzer (SPD) betonte, dass Gespräche von vornherein nicht mit der Suche nach Alternativflächen begonnen werden sollten, und dass es ihn verärgert habe, dass dies so passiert ist. Ulrich Hus-Halstenberg (SPD) wies darauf hin, dass Ortsbegehungen bei uns sehr wichtig zur Lösungsfindung seien, da nicht über unsere Köpfe hinweg entschieden werden dürfe. Er stellte unser Argument, dass wir bereits auf der Fläche wohnen, in den Vordergrund. Jens Meier (Grüne) befürwortete das Konzept “Wagenburg” weiterzuentwickeln, wie es der Naturschutzbeauftragte der Stadt, Gerd Mäscher, im Vorhinein bereits als zukunftsträchtige ökologisch verträgliche Alternative zu konventionellem, Flächen-versiegelndem Wohnen empfohlen hatte.

Einzig die CDU-Fraktion deklarierte in dem vorab behandelten TOP zur Umgehungsstraße West (10.2), dass es sich um “hochattraktives Wohngebiet” handele, welches dringend gebraucht werde.

Jens Meier (Grüne) bemerkte hingegen, dass in Osnabrück bereits 100 ha Fläche zu sofortiger Wohnbebauung zur Verfügung stünden.

Christopher Cheeseman (parteilos) wies darauf hin, dass bei einer Wohnbebauung mit weiterem Verkehrsaufkommen in der Gegend zu rechnen sei – ein Gesichtspunkt, der auch uns völlig widersprüchlich erscheint, da am Westerberg seit Jahren um Verkehrsberuhigung gerungen wird.

Nachdem bereits Volker Bajus (Grüne) und Ulrich Hus-Halstenberg (SPD) jeweils in Repräsentation ihrer Fraktionen und des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt sowie der Naturschutzbeauftragte der Stadt, Gerd Mäscher, auf unsere Einladung uns zu besuchen und kennenzulernen eingegangen sind, erwarten wir in Kürze Besuch durch die CDU-Fraktion.

Anfang September haben wir unterstützend zu unserer Kampagne eine online-Petition, gerichtet an die Stadt Osnabrück, gestartet, die schon jetzt Hunderte Unterzeichner*innen hat.

Zu finden ist sie unter https://www.change.org/u/wabos bzw. über diesen Direktlink.

Den Brand des leerstehenden Hauses auf dem an unsere Wagenburg angrenzenden Grundstück in den frühen Morgenstunden des 27.08.2016 haben wir mit leisem Schrecken zur Kenntnis genommen. Sauer stößt uns nach wie vor auf, dass den früheren Pächter*innen des Hauses – unseren direkten Nachbar*innen – schon vor einigen Jahren von der Stadt Osnabrück (grundlos?) gekündigt wurde. Ein angeblich vorgesehenr Abriss erfolgte nicht. Stattdessen wurde das Grundstück von der Stadt Osnabrück fahrlässig vernachlässigt. – Dies wohlgemerkt auch anstelle einer Nutzungsmöglichkeit durch unsere Wagenburg, obwohl von unserer Seite sowohl Interesse als auch Bedarf bestehen.

zur Erklärung:

Die WabOS (Wagenburg Osnabrück) ist ein alternatives Gemeinschaftsprojekt, das seit 1997 Am Hirtenhaus (Finkenhügel) existiert. Wir sind (+/-) 10 Menschen verschiedener Altersstufen, die in ihren selbst (aus-) gebauten Bauwagen mitten im Grünen leben.
Hier probieren wir eine andere Form des Zusammenlebens aus, ohne soziale Isolation und Vereinzelung, wie sie in der heutigen Gesellschaft – auch aufgrund der Wohnverhältnisse – um sich greifen. Veranstaltungen und Partys werden gemeinsam organisiert und Entscheidungen nach dem Konsensprinzip getroffen. Jede Stimme zählt in einem Miteinander, das jede*n einbezieht.
Das Grundstück ist durch unseren Verein WabOS e. V. von der Stadt Osnabrück gepachtet. Es ist nicht erschlossen, was bedeutet, dass wir unseren eigenen Solarstrom produzieren und vorhandenes Regenwasser nutzen bzw. das wenige Trinkwasser von außen beziehen. Obwohl wir seit nunmehr 19 Jahren hier leben, plant die Stadt Osnabrück unser Zuhause als Bauland auszuschreiben. Schon 2014 schwebte über uns die (Un-) Möglichkeit einer Verdrängung im Zuge der ehemals geplanten Westumgehungsstraße. Jetzt erscheint die Bedrohungslage in einem anderen Licht: War die Westumgehung ein politisch stark umstrittenes Thema, sind sich die Parteien in puncto Bauland offenbar einig – denn mehr Wohnraum soll her. Dabei wird übersehen, dass wir bereits bezahlbaren (!) Wohnraum darstellen und es auch in dieser Stadt leerstehende Wohnungen gibt. Somit wird klar, dass kein sozialer Anspruch hinter dem Vorhaben steckt, sondern allgemein hohe Grundstückspreise in diesem Stadtteil locken. Die eigens erschaffenen Zwänge der Stadtpolitik, stetigen Zuzug zu generieren um Geld in die Kassen zu spülen, zielt eben nicht darauf ab, dass alle Bewohner*innen ein Dach über dem Kopf haben. Diese Art von Politik, die nur auf Kapitalverwertung abzielt, macht uns faktisch zu Bürger*innen zweiter Klasse und zeigt, dass für Subkulturen immer weniger Raum bleibt.
Die Fläche, die im Gespräch ist, bietet in Form ehemaliger Hausgärten, Streuobstwiese und Grünland ein natürliches Habitat für Tiere, Pflanzen und Menschen. Unser Wagenplatz fügt sich hervorragend in das Gelände ein ohne diese Lebensräume zu gefährden. Der stetigen Vernichtung von ökologischen Nischen und der fortlaufenden Umweltzerstörung gilt es neue Ideen entgegenzuhalten, die auch Fragestellungen nach neuen Wohn- und Lebensformen wie der unseren aufwerfen sollten.
Wir wollen weiterhin an diesem schönen Platz bleiben und werden für den Erhalt der Fläche kämpfen.

Artikel NOZ (Neue Osnabrücker Zeitung), 28.08.2016

22. Dezember 2016: Bescherung für die Stadt Osnabrück

Nachdem wir ein paar Infostände in der City Oznabrooklyns durchgeführt und bei unserer online-Petition auf change.org schon mehr als 5.000 Unterschriften erhalten hatten, gab es – pünktlich zum Beginn der frühzeitigen Beteiligung zu den B-Plänen – eine „vorweihnachtliche Bescherung“ für die Stadt Osnabrück. Manuell und digital waren bis dahin mehr als 7.700 Unterschriften von Unterstützer*innen aus Osnabrück, aber auch aus vielen anderen Gegenden des Globus zusammengekommen. Überreicht wurde dieser erste Batzen stellvertretend dem Oberbürgermeister, Herrn Wolfgang Griesert, im Rathaus. Eingepackt waren sie in einem kleinen …. na, was wohl?? …Bauwagen!

Die Lokalpresse berichtete erst am 09.01.2017 über die Aktion. Den online-Bericht findet ihr hier.

Wichtig: Unsere online-Petition läuft weiter!

01. Dezember 2016: Bürgiforum Westerberg / Weststadt

Auf einem bürgerlichen Stadtteilforum am 01.12.2016 wurde auf unseren Antrag hin auch das Thema unseres Verbleibs am Westerberg / in der Weststadt angesprochen. Das offizielle Protokoll dazu findet ihr hier (unser TOP, 2. d) ist auf den Seiten 4 und 5 zu finden). Die Lokalpresse hat daraufhin die Besorgnisse um unser Bleiberecht, die inzwischen viele Institutionen teilen, veröffentlicht.

September 2016: Infobroschüre & Flugblatt

Die ausführliche Infobroschüre, die wir aufgrund unserer bedrohlichen Situation im September 2016 veröffentlicht haben, findet ihr hier als pdf: Infobroschuere_WabOS_kleinesVolumen An Aktualität hat sie bislang (leider!) nix eingebüßt.

Hier ist außerdem das kurze Flugblatt, das wir in dem Zuge ebenfalls veröffentlicht haben.

 

Fühlt euch frei die Infos zu vervielfältigen und die Inhalte zu nutzen!!!

November 2016: Initiativantrag & Konzept

Wir haben ’nen Plan! Na, zumindest Vorschläge dazu. Im November 2016 haben wir dem Stadtrat und der Stadtverwaltung ein langes Konzept eingereicht, welches sich auf die B-Pläne Nr. 616 und 617 bezieht. Ihr findet es hier als pdf: Konzept_WabOS_public

Dies ging einher mit unserem Initiativantrag auf eine Vergrößerung der Fläche und Bewohner*innenzahl unserer WabOS als Antwort auf die in Frage zu stellenden Wohnbebauungspläne. Den Initiativantrag findet ihr im Konzept und als pdf in Kurzversion hier: Plan_plus_Erlaeuterung

„We don’t just want a piece of the cake, we want the whole f***ing bakery!“

Osnabrück ist unsere Stadt. Nicht die einiger weniger Reicher.

Für mehr Freiräume! Für kulturelle Vielfalt! Für Selbstverwaltung und einen gemeinsam kreativ gestalteten Lebensraum! Für eine bunte Stadt!

Naturschutzurkunde 2016

Zum ersten Mal wurden im Jahr 2016 auch Projekte und Einzelleute aus der Stadt Osnabrück dazu aufgerufen, sich um eine Auszeichnung in Sachen Naturschutz zu bewerben. Der Schwerpunkt sollte auf dem Thema des Insektenschutzes liegen.

Da haben wir als WabOs e. V. – in unserer bedrohten Lage – nicht lange abgewartet und gleich eine Bewerbung in Form einer Präsentation mit vielen Fotos abgeschickt.

Nachdem eine Jury bei uns zu Besuch war, wurden wir tatsächlich für unser jahrzehntewährendes „Nichtstun und einfach die Natur sich selbst Überlassen“ in Sachen „Gartenpflege“ mit dem Naturschutzpreis ausgezeichnet!

Warum die Urkunde inklusive Unterzeichnen durch die Stadt Osnabrück, vertreten durch Herrn Stadtbaurat Frank Otte, nun nicht umgehend dazu führt, ein Bleiberecht für immer zu bekommen, ist auch uns schleierhaft…

Dennoch ein Schritt in die richtige Richtung! Weiter so!

Kontakt & Impressum

WabOs – Wagenburg Osnabrück – WabOS e. V.

seit 21 Jahren – und bitte für immer!!!
Am Hirtenhaus 5, 49078 Osnabrück

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Unser wunderschöner Platz befindet sich im Westen der Stadt auf dem Finkenhügel, ganz in der Nähe des Klinikums. Mit Bus nehmt ihr eine der Linien R31, 31, 32 oder 33. Die Haltestelle heißt Lotter Kirchweg. Und dann müsst ihr nur noch schräg hinter die Hochhäuser etwas bergauf laufen (die Straße heißt da erst Mozartstraße, aber oben ab der Kurve Am Hirtenhaus) – und ihr seid da!

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Für mehr Wagenplätze!

Wagenburgen gibt es wohl schon so lange wie es rollende Fahrzeuge gibt. Belegt sind sie seit der Antike, wobei die ursprünglich kreis- oder wallförmige Siedlungsform in den unterschiedlichsten Kulturen und über mehrere Kontinente hinweg seit jeher beliebt war. Nicht nur dienten „Burgen“ aus Wagen dem Schutz und der Verteidigung. In den allgemein stark zurückgehenden nomadischen und wandernden Kulturen waren und sind sie seit jeher der allgemeine Wohnsitz. (Bei Interesse werft doch zum Beispiel mal einen Blick auf den wikipedia-Artikel dazu.)

Wagenplätze beziehungsweise das Wohnen auf Rädern haben sich auch in Zeiten von Notstand bewährt, zum Beispiel für Kriegsflüchtlinge oder unter Umständen großer Armut. – Doch was sinnvoll und positiv erscheint wird bekanntlich allzu oft von bürokratischen Repressionsorganen versucht zu Nichte zu machen…

…zum Glück nicht immer mit Erfolg: Die Lebensform „Wagenplatz“ hat auch die BRD-Jahrzehnte bislang irgendwie überstanden. Trotz ständiger Vertreibungen und Verdrängungen der als Minderheit zu betrachtenden Menschen, die diesen oft als „alternativ“ kategorisierten Lebensstil frei für sich wählen, haben es viele Wagenplätze inzwischen geschafft, sich über kommunalpolitische Hürden hinweg zu etablieren – teils wirklich „safe“, teils allen politischen Widrigkeiten zum Trotz irgendwie da geblieben.

Dass es in puncto selbstverwaltete Freiräume der Lebensform Wagen kein ruhiges Hinterland gibt, hat wohl spätestens mit der Zerstörung der Bambule in Hamburg auch der*die letzte BILD-Leser*in verstanden. War dann nicht mehr so schillig, in der Hansestadt…

WIR FREIRÄUME HALTEN ZUSAMMEN!

Auch in Osnabrück gibt es neben unserer WabOs seit Jahrzehnten weitere Wagenplätze beziehungsweise Bestrebungen nach mehr. Nicht nur für uns selbst fordern wir durch unseren Initiativantrag beim Stadtrat eine räumliche Vergrößerung unseres Platzes, einhergehend mit der Erhöhung der erlaubten Bewohner*innenzahl.

Erwachsen damals noch im Zusammenhang mit der Forderung nach einem autonomen Zentrum (heute das SubstAnZ) wurde der bald darauf gegründete Verein Wagen wagen e. V. von der Stadt (unter den absurdesten Vorwänden) jahrelang durch die Gegend geschubst… und schließlich gänzlich seiner geologischen Grundlage beraubt. Nach einigen Querelen konnte der Wagen-wagen-Wagenplatz jedoch auf einem großen und wunderschönen Grundstück von echt coolen Privatleuten zu fairen Bedingungen unterkommen. So weit, so safe.

Ein bitteres Ende wurde durch kommunalpolitische Unfähigkeiten dem Wagen- und Wohnprojekt Grüne Gräser bereitet, die nach einem prima Start (2010), gefolgt von nervigem Hickhack in Bramsche (Landkreis Osnabrück), bei der ollen „Friedensstadt“ Osnabrück damals (2012) leider nur auf taube Ohren gestoßen sind…

Der Bedarf nach weiterem Raum für Wagenleben ist auch in unserer Ha(n)sestadt erfahrungsgemäß nach wie vor enorm!

FÜR MEHR WAGENPLÄTZE!

Außerhalb unserer provinziellen Großstadt ist aktuell der Wagenplatz Wem gehört die Welt in Köln von Gentrifizierung und Räumung bedroht – obwohl allein online über 13.000 Menschen für den Erhalt unterschrieben haben.

Für den ebenfalls Räumungs-bedrohten Bauwagenplatz Duisburg Homberg könnt und sollt ihr weiterhin auch online unterschreiben!

Auch unseren Genoss*innen aus der Braunschweiger Nordstadt scheinen die lokalen Behörden bald an den Wagen-Kragen gehen zu wollen. Wir solidarisieren uns selbstverständlich auch mit dem Platz dort und werden versuchen euch dazu auf dem Laufenden zu halten.

Inzwischen haben mehrere Wagenplätze den Schritt ins digitale Zeitalter gewagt, darunter z. B. die guten alten Schattenparker in Freiburg, die Wagengruppe Treibstoff in Wien, die endlich einen festen Platz JETZT UND FÜR IMMER braucht, diverse Plätze an diversen Orten wie Hamburg, Berlin, Würzburg, … Ihr kennt ja das Internetz und die (a)social media: Wer*wsie suchet, der*die findet.

Auf der Seite wohnhaft.de findet ihr außerdem Interessantes und Nützliches rund ums Wagenleben.

Gekommen um zu bleiben!!!

– Das Soli-Logo „Für mehr Wagenplätze“ schicken wir euch auf Anfrage gerne als .xcf für die freie Gestaltung (Siebdruck, Aufkleber, Plakate,…) –

Rettet die WabOS!

Das Leben könnte so schön sein…, wenn nicht:

Obwohl wir seit nunmehr 21 Jahren hier leben, plant die Stadt Osnabrück unser Zuhause als Bauland auszuschreiben. Schon 2014 schwebte über uns die (Un-) Möglichkeit einer Verdrängung im Zuge der ehemals geplanten Westumgehungsstraße. Jetzt erscheint die Bedrohungslage in einem anderen Licht: War die Westumgehung ein politisch stark umstrittenes Thema, sind sich die Parteien in puncto Bauland offenbar einig – denn mehr Wohnraum soll her. Dabei wird übersehen, dass wir bereits bezahlbaren (!) Wohnraum darstellen und es auch in dieser Stadt leerstehende Wohnungen gibt. Somit wird klar, dass kein sozialer Anspruch hinter dem Vorhaben steckt, sondern allgemein hohe Grundstückspreise in diesem Stadtteil locken. Die eigens erschaffenen Zwänge der Stadtpolitik, stetigen Zuzug zu generieren um Geld in die Kassen zu spülen, zielt eben nicht darauf ab, dass alle Bewohner*innen ein Dach über dem Kopf haben. Diese Art von Politik, die nur auf Kapitalverwertung abzielt, macht uns faktisch zu Bürger*innen zweiter Klasse und zeigt, dass für Subkulturen immer weniger Raum bleibt.

Die Fläche, die im Gespräch ist, bietet in Form ehemaliger Hausgärten, Streuobstwiese und Grünland ein natürliches Habitat für Tiere, Pflanzen und Menschen. Unser Wagenplatz fügt sich hervorragend in das Gelände ein ohne diese Lebensräume zu gefährden. Der stetigen Vernichtung von ökologischen Nischen und der fortlaufenden Umweltzerstörung gilt es neue Ideen entgegenzuhalten, die auch Fragestellungen nach neuen Wohn- und Lebensformen wie der unseren aufwerfen sollten.

Wir wollen weiterhin an diesem schönen Platz bleiben und werden für den Erhalt der Fläche kämpfen. Helfen könnt ihr uns, indem ihr eure Unterschrift für uns abgebt und der Stadt Osnabrück bzw. den Politiker*innen eurer Wahl erzählt, was ihr von dem geplanten Bauvorhaben haltet.

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Ansonsten schaut doch öfter mal unter den Neuigkeiten, was so los ist. Und ältere – aber nicht weniger relevante oder aktuelle – Infos findet ihr in unserem Archiv! Gerne könnt ihr auch einfach Kontakt mit uns aufnehmen.

WabOS ?!

Nein. #wabos ist nicht etwa das Akronym für „what a bunch of shit“

#wabos = #WagenburgOsnabrück

sozial · ökologisch · kulturell

Wir, die WabOS (Wagenburg Osnabrück), sind ein alternatives Gemeinschaftsprojekt, das seit 1997 Am Hirtenhaus (Finkenhügel) existiert. Wir sind (+/-) 10* Menschen verschiedener Altersstufen, die in ihren selbst (aus-) gebauten Bauwagen mitten im Grünen leben. Unser Wagenplatz fügt sich hervorragend in das Gelände ein ohne Natur und Lebensräume zu gefährden.

Hier probieren wir eine andere Form des Zusammenlebens aus, ohne soziale Isolation und Vereinzelung, wie sie in der heutigen Gesellschaft – auch aufgrund der Wohnverhältnisse – um sich greifen. Veranstaltungen und Partys werden gemeinsam organisiert und Entscheidungen nach dem Konsensprinzip getroffen. Jede Stimme zählt in einem Miteinander, das jede*n einbezieht.

Das Grundstück ist durch unseren Verein WabOS e. V. von der Stadt Osnabrück gepachtet. Es ist nicht erschlossen, was bedeutet, dass wir unseren eigenen Solarstrom produzieren und vorhandenes Regenwasser nutzen bzw. das wenige benötigte Trinkwasser von außen beziehen.

foto1Wir setzen uns nicht nur für den Fortbestand unseres eigenen Projektes ein, sondern für Wagenplätze und andere alternative Lebensweisen überall.

* Dass wir „nur“ (+/-) 10 Menschen sind liegt, nebenbei bemerkt, nicht an uns oder mangelndem Interesse, sondern an den Restriktionen unseres Pachtvertrages. Ganz im Gegenteil machen wir immer wieder die traurige Erfahrung, anfragende potentielle neue Mitbewohner*innen aufgrund der Pachtverhältnisse fortschicken zu müssen. Daher rührt auch unser Initiativantrag beim Stadtrat auf Vergrößerung unseres Platzes und der erlaubten Bewohner*innenzahl.

Wir positionieren uns klar gegen jegliche Form von Diskriminierungen wie Rassismus, Ageismus, Sexismus und Homophobie. Ebenso haben nationalistisches und / oder antisemitisches Gedankengut und andere faschistische Ideologien bei uns – und überhaupt auf der Welt – nix zu suchen!

…und Speziesismus ist auch kacke.

 

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