01. März 2021: Rückblick auf den 23.02.21 und Ausblick auf den 04. und 09.03.21

An dieser Stelle möchten wir versuchen kurz zusammenzufassen, was auf den Sitzungen der Ausschüsse für Immobilien und Finanzen am Dienstag, den 23.02.21, uns betreffend gesagt wurde.

Erstmal aber vor allem ein großes DANKE an all die bis zu 50 Menschen von euch, die vor Ort sein konnten und so lang mit uns ausgeharrt haben!

Zunächst gab es im Immobilien- und später im Finanzausschuss allgemeine Verwunderung über den Alleingang der Verwaltung in Bezug auf die Inhalte der Mitteilungsvorlage zu den Bebauungsplänen 616/617, die auch unsere Kündigung zu Ende März und die Rodung des gesamten Finkenhügels bis Ende des Jahres vorsieht. Da wurde doch einiges als voreilig empfunden. So machte die CDU mit einem Änderungsantrag darauf aufmerksam, dass so wichtige Sachen nicht ohne vorherige Rücksprache/Beschlüsse seitens der Politik entschieden werden können. Hierbei ging es der CDU nicht etwa um uns, sondern vor allem um die Art der Vermarktung der Flächen (kein Höchstbieter*innen-Verfahren, Fokus auf die WiO beim Geschossbau (sic!)). Auch die LINKE benannte die Vorlage als voreilig, da es ja noch keine endgültig verabschiedeten Bebauungspläne für die Flächen gibt. Sie ging auch darauf ein, dass die WiO, die aus dem „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ entstanden ist, keine bestehenden Wohn- und Gemeinschaftsprojekte vertreiben sollte. Die FDP beantragte direkt zu Beginn eine Aussetzung der Beschlussempfehlung, solange die Zukunft der WabOS nicht geklärt sei. Die Politik solle sich nicht wegducken und die Verwaltung nicht einfach machen lassen. Das alles führte zu dem Ergebnis, dass die Vorlage ohne Beschlussempfehlung weitergeleitet wurde – im StUA (Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt), d. h. am kommenden Donnerstag, den 04.03., solle nochmal ausführlich darüber diskutiert werden.

Und wie äußerten sich die Teilnehmer*innen konkret zu uns und unserer Zukunft?

Vor allem die „ach so transparenten“ Grünen hatten so einige Appelle an uns. Wir sollten doch an die vielen Wohnungssuchenden Osnabrücks denken (wir erinnern an dieser Stelle gerne an unsere solidarische Haltung und unser Mitwirken im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum), Verhandlungsbereitschaft gegenüber der Stadt zeigen und das Gesprächsangebot konstruktiv nutzen. (Welches Gesprächsangebot eigentlich? Und als ob in den vergangenen Jahren nicht immer wieder wir es gewesen wären, die Gespräche mit Verwaltung und Fraktionen von sich aus eingefordert haben…) Der Verbleib am jetzigen Standort sei keine Option, was sie uns angeblich schon „damals“ gesagt hätten. Fakt ist, dass bei den letzten Gesprächen mit den Fraktionssprecher*innen 2019 die Grünen aufgrund „interner Uneinigkeit“ gar keine Aussagen getroffen haben. Und das kommt ausgerechnet von der Partei, die sich lange neben der FDP, der LINKEN und den Piraten (z. B. 2016 im StUA) für uns und unsere Wohnform stark gemacht hat; die sich im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben am Sandbach/Gartlage für den Naturschutz und gegen die Bebauung ausspricht (auf dem Gelände der WabOS könne dafür nach ihren neuesten Aussagen „klimaneutral“ gebaut werden); und die 2017 schriftlich darauf verwies, dass die Ergebnisse der frühzeitigen Bürger*innenbeteiligung noch ausstünden und dass ohne diese keine Beschlüsse gefasst werden sollten. – Wenn diese inzwischen zur Verfügung stehen, dann jedenfalls nicht öffentlich!

Öffentlich war auch nicht der Lenkungskreis, bei dem angeblich verschiedene Ausweichflächen für die WabOS besprochen wurden. Uns wurde bisher nur eine Fläche vorgeschlagen. Hierbei handelt es sich um eine kleine Wiese in der Gartlage, zu der es aber auch auf Nachfrage unsererseits keine Infos (z. B. zur Höhe der Pacht, Vertragslaufzeiten, Auflagen…) gibt. Aber wie auch: Laut Stadtbaurat Otte werden erst jetzt die Beprobungen abgeschlossen und es könne erst Mitte März mit den Ergebnissen und danach mit einem Angebot gerechnet werden. Alternativen gebe es allerdings nicht; entweder dieses Grundstück oder keines. – Vielen Dank, Herr Otte, für Ihr (viel zitiertes) Entgegenkommen!?!

Für die SPD sei neuesten Verlautbarungen zufolge seit fünf Jahren klar, dass unser Standort nicht zu halten sei. Das war Frank Henning und Ulrich Hus wohl nicht bewusst, als sie im Dezember 2016 mittels einer Pressemitteilung feststellten: „Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplan 616 – Am Hirtenhaus – spricht sich die SPD-Fraktion jetzt deutlich für einen Erhalt der Wagenburg an ihrem jetzigen Standort aus. Diese alternative Wohnform ist seit nunmehr 19 Jahren ein fester Bestandteil im Westen unserer Stadt und darf nicht aufgegeben werden. Die geplante neue Wohnbebauung westlich und östlich der Straße Am Finkenhügel steht dem Erhalt der Wagenburg nicht im Wege. Eine Sicherung des Standortes in der jetzigen Form sieht auch die Verwaltung in ihren Entwürfen vor, dies wird ausdrücklich auch von der SPD-Fraktion unterstützt.“

Heute klingt es eher nach: „Friss oder stirb.“ Entweder wir nehmen das Grundstück in der Gartlage oder sind selbst schuld. Das Wahl-Programm der SPD beinhaltet offenbar Erpressung als besonders soziales Mittel.

Wie wir schon angekündigt haben, werden wir auch die kommenden Sitzungen kritisch begleiten.
Am kommenden Donnerstag, den 04.03., werden wir im Vorfeld der Sitzung des StUA, in dem wieder dieselbe bescheuerte „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ über den Tisch gewunken werden soll, der Stadt, verkörpert durch den Stadtbaurat, die weiteren Unterschriften unserer online-Petition überreichen, welche dank euch Allen seit Ende 2016 zu den zuvor auch manuell gesammelten hinzugekommen sind. Das Ganze wird um 16 Uhr auf der Rathaustreppe stattfinden. Wenn es euch möglich ist, dann schon vor Ort zu sein, kommt gerne! Ansonsten freuen wir uns über laute und bunte Unterstützung vor dem Rathaus ab 16.30 Uhr. Die StUA-Sitzung beginnt um 17 Uhr.
Die online-Petition wird übrigens trotz erneuter Unterschriften-Übergabe weiterlaufen, und zwar dann mit digitaler Direktweitergabe neuer Unterschriften und bis unser Verbleib am Finkenhügel gesichert ist!

Außerdem tagt am 09.03. (ein Dienstag) um 17 Uhr der Stadtrat in der Osnabrück-Halle. Wir rufen ab 14 Uhr zu einer Demo auf – ein (digitaler) Flyer dazu folgt in Kürze.

WABOS BLEIBT! – FÜR MEHR WAGENPLÄTZE!

Vergesst eure Masken, die Abstandhalter und das AHA nicht! : *

Februar 2021: Wut!

Während die Stadt jahrelang nicht in die Pötte gekommen ist und sie immer noch starke Schwierigkeiten hat, von sich aus zu kommunizieren oder zu antworten, haben es Stadtverwaltung und Rat jetzt doch sehr eilig, uns zu vertreiben, Bäume zu roden, Flächen zu versiegeln, Tieren den Lebensraum zu nehmen. Schon am Dienstag, den 23.02.21, befassen sich sowohl der Immobilien- als auch der Finanzausschuss mit der „Entwicklung neuer Wohnbaugebiete am Finkenhügel.“ In der sogenannten „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ der Stadtverwaltung an die beiden Ausschüsse (ergo einem Papier, über dessen Inhalt gar nicht diskutiert werden soll und auch nichts abgestimmt werden darf/muss!) steht über uns und unsere Zukunft zu lesen, dass wir bis Ende März 2021 die Kündigung unseres Pachtvertrages erhalten sollen. Ja, genau: Die Stadt beabsichtigt, uns in wenigen Wochen den Pachtvertrag zu kündigen!

Woher wir die Information haben? Na, sicherlich nicht von der Stadt bzw. Stadtverwaltung. Die schweigen sich aus in ihrem „Dialog.“ Die öffentlichen Vorlagen für kommende Sitzungen von Ausschüssen und Rat sind nun bzw. peu à peu online zu finden unter osnabrueck.de (Rat & Verwaltung, Ratsinformationssytem, dann die entsprechenden TOP-Listen suchen). Es sei gewarnt: Das sind nur die öffentlich zugänglichen Teile.

Laut jener „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ an den Immobilien- und den Finanzausschuss seien wir dazu in einem Dialog mit der Stadt. Das muss dieser „Dialog“ sein, der regelmäßig von uns angestoßen wurde, um dann durch Dummschweigen seitens der Stadtverwaltung und der regierenden Parteienlandschaft wieder im Sande zu verlaufen. Alles, was noch fehlt im Osnabrücker Friedensimage, ist, mit uns zu einer „einvernehmlichen Lösung“ gekommen zu sein, um uns und alle anderen Lebewesen guten Gewissens aus unserem Zuhause vertreiben bzw. vernichten zu können.

Und wofür das Ganze? Einen Teil der Gesamtfläche – darunter die Fläche der WabOS – soll die WiO (also das Überbleibsel der frisch verkorksten kommunalen Wohnungsgesellschaft) als Feigenblatt zum Verkehrswert(!) kaufen dürfen. Falls die nicht will oder kann, geht auch die Fläche der WabOS wie die kompletten restlichen Flächen der B-Pläne 616/617 an die Höchstbietenden. Das klingt nach einem ganz tollen Plan um die von der Stadt selbstgesteckten Ziele „Wohnraum entwickeln und ausgeglichene soziale Strukturen schaffen“ und „Bezahlbaren Wohnraum schaffen“ zu erreichen. Nicht? Wir jedenfalls sind gespannt, wie in einer der teuersten Ecken Osnabrücks via Bieter*innenverfahren günstiger Wohnraum in Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen soll. Soziale Durchmischung zwischen Oberschicht und Oberer Mittelschicht und (wenn es nach der SPD ginge) am Rande ein paar hübsch absondernde Mehrstock-Ghettos. Das scheint einer Friedensstadt genug Soziales, Diversität und ähnlicher dieser dem Kapitalrachen im Weg stehenden Ärgernisse zu sein.

Weil wir mit all der Bebauungs- und Verkehrspolitik nicht einverstanden sind und es nicht einfach so hinnehmen werden, wie die Stadt uns behandelt, uns vertreiben, alte Bäume roden und mit ihren unreifen „Masterplänen“ eine weitere Grünflache mal eben zerstören und zubauen will, werden wir nicht nur zeitnah die Unterschriften unserer online-Petition überreichen, die ihr flugs gerne nochmal teilen könnt, sondern auch die kommenden Ausschuss- und Ratssitzungen kritisch begleiten. Wir würden uns freuen, viele von euch dort zu sehen!

  • Dienstag, 23.02., ab ca. 16 Uhr: Es tagen der Immobilien- und der Finanzausschuss (Rathaus).
  • Donnerstag, 04.03., ab ca. 16 Uhr: Es tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (voraussichtlich Rathaus).
  • Dienstag, 09.03., ab ca. 16 Uhr: Es tagt der Stadtrat (voraussichtlich Stadthalle).

Wir weisen fröhlich darauf hin, dass im öffentlichen Raum stets legale Vermummung und textile oder kartonierte Abstandhalter getragen werden sollen! : )

Gegen die Gentrifizierung unserer Stadt!
Für Klima, für Umwelt, für Natur, für Grüne Finger!
Für bezahlbaren Wohnraum! Für Gemeinschaft!
Für selbstverwaltete Freiräume!
Für Vielfalt!
WABOS BLEIBT!

WabOS 2020: Ein Rückblick

Wie so Vielen hat das Jahr 2020 auch uns einige Streiche gespielt. Statt eine bunte und wilde Party am 1. Mai gemeinsam mit euch zu feiern und den Sommer mit Theater und Musik zusammen mit all unseren Freund*innen und Genoss*innen und dem Kollektiv Wildwux zu unterlegen, haben auch wir uns in physischer Distanzierung erproben müssen.

Doch damit nicht genug. Die Bedrohungswolke, die seit über 5 Jahren über unserem Zuhause und dem so vieler Pflanzen und Tiere wie Kleibern, Fledermäusen, Siebenschläfern und Bienen hängt, wird von der Stadt immer tiefer auf uns niedergedrückt. Unser Stresslevel ist dadurch gestiegen, unsere Stimmung teils auf Tiefstand gesunken.

Anfang 2020 hatten wir ein Treffen mit der Stadtverwaltung, bei dem uns erzählt wurde, es gebe noch keine Entscheidung seitens der Politik über die Zukunft der WabOS und darüber, wie und ob überhaupt Am Hirtenhaus gebaut werden solle. Es wurden vom Stadtbaurat Frank Otte und einer stadtplanerischen Führungsperson, Herrn Schürings, unterschiedliche Szenarien vorgestellt, die sie „beplanen“ würden und dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) und damit dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen beabsichtigten. Ein Verbleib der WabOS Am Hirtenhaus und somit der Schutz wenigstens eines kleinen Teils des Finkenhügels war zu dem Zeitpunkt noch genauso möglich wie ein Umzug an einen nicht bekannten Ort. Einzig die Tatsache, dass Herr Otte eine „Legalisierung“ des Bauwagenlebens als Bedingung sieht, wurde klipp und klar formuliert. Wie genau so eine „Legalisierung“ aussehen soll, wussten die Herren Stadtplaner allerdings auch nicht. 5 Jahre und all die Vorlagen aus anderen Städten, die wir ihnen zugespielt haben, sind offenbar nicht genug, sich vorzubereiten. Die bisher einzige Idee der Stadt besteht darin, den Platz als Bauland auszuweisen, das heißt, auch zu erschließen, und obendrein Baugenehmigungen für jeden einzelnen Wagen mit jeweils dauerhaft festem Stellplatz und dafür dann 5 bis 30 Mal so viel Pacht zu verlangen wie bisher. Das bedeutet de facto, dass so eine „Legalisierung à la selbsternannte Friedensstadt“ ganz schnell zu einer Vertreibung durch die Hintertür wird. Den Naturschutzpreis 2016 haben wir sicherlich nicht für eine Besessenheit mit Normen oder für das Innehaben finanzieller Reichtümer erhalten.

Spannend fanden wir die Aussagen aus der Stadtplanung vor allem deshalb, weil verschiedene Ratsvertreter*innen, insbesondere der SPD und der Grünen (CDU und der Brei noch weiter rechts davon müssen wohl nicht extra erwähnt werden), uns doch schon verdeutlicht hatten, dass sie kein Interesse an einem Verbleib unseres Zuhauses haben. Dass Ottes Parteifreund*innen ihn darüber im Dunkeln haben stehen lassen, erscheint doch eher unglaubwürdig. Oder es ist schlichtweg Mobbing. Wir kennen das schon, schließlich werden auch wir immer wieder wie Menschen letzter Klasse behandelt.

SPD und Grüne waren im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, an dem auch wir uns aktiv beteiligt haben. Aus der geforderten kommunalen Wohnungsgesellschaft wurde von der regierenden Parteienlandschaft inzwischen eine „WiO“-Tochter der Stadtwerke gemacht. Mitsprache durch diejenigen, die sich im Bündnis aktiv für bezahlbaren Wohnraum stark gemacht hatten, wurde keine gewährt. Die Wohnungen, die ausschließlich in Form von Neubauten (sic!) aus dem Boden gestampft werden sollen, sind zu wenige und der Großteil immer noch viel zu teuer. Ihre Bewohner*innen werden weiterhin so gut wie nichts zu sagen haben.

Es gab im Bündnis mehrere vereinbarte Punkte, die von allen Beteiligten eingehalten werden sollten. Einer davon ist, dass eine kommunale Wohnungsgesellschaft auf gar keinen Fall bestehende Projekte gefährden darf. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt für SPD und Grüne keine anderen Worte übrig als: Verräter.

Die SPD erdreistet sich, als „Argument“ zu unserer Vertreibung hervorzubringen, genau Am Hirtenhaus 5 und 9 (wir plus das angrenzende Grundstück mit der Ruine, die nach Vertreibung unserer Nachbar*innen durch die Stadt vor vielen Jahren blieb) müssten Wohnungen für Pflegepersonal entstehen. [Originalzitat vom SPD-Anwärter für das Oberbürgermeisteramt: „Wenn die kommunale Wohnungsgesellschaft kommt, und sie wird kommen, dann kommt sie genau dorthin, auf die WabOS.“] Was die SPD dabei nicht sagt, ist, dass wir es waren, die schon vor 5 Jahren gefordert haben, dass wenn im Bereich des Finkenhügels wirklich unbedingt gebaut werden muss, dass dann unter Verbleib der WabOS in der Gegend ausschließlich günstiger (darunter hoffentlich auch der ein oder andere gemeinschaftliche) Wohnraum z. B. für Pflege- und Reinigungspersonal des Klinikums und der Forschungs- und Bildungseinrichtungen in der Nähe entstehen darf. [siehe dazu unser Konzept für die B-Pläne 616/617] Und wir sind weiterhin der festen Überzeugung, dass die WabOS mit dem kleinen Naturraum entlang Am Hirtenhaus auch genau dortzwischen wunderbar fortbestehen kann. Die SPD ist nichts als völlig argumentationslos.

Die Grünen haben es in 5 1/2 Jahren nicht geschafft, sich für den Verbleib unserer Wagenburg Am Hirtenhaus stark zu machen. Sie mauscheln etwas von „parteiinterner Uneinigkeit“. Was daran „grün“ sein soll, eine Auto- und LKW-Verkehr fördernde Westumgehung durch die Hintertür mit Plänen zur Massen-Versiegelung durch Wohnbebauung bis an die Forst-Grenze eines Naherholungsgebietes zuzulassen, bleibt völlig schleierhaft. Das ist braun-grau. Die Zerstörung von Diversität und die Vertreibung von Menschen? Braun.

Ein gutes halbes Jahr nach dem Verwaltungsintermezzo wollten wir mit der Stadt mögliche neue Entwicklungen besprechen. Wir warten schließlich (wie die gesamte Öffentlichkeit) weiterhin auf die der Stadt seit nunmehr 4 Jahren vorliegenden Fachgutachten und Ergebnisse der frühzeitigen Bürgibeteiligung zu den B-Plänen 616/617, die uns und den gesamten Finkenhügel betreffen. (…wir warten noch immer. Inzwischen kommt die Geheimhaltung der Ergebnisse der eines staatlichen Atomprogramms nahe.)

Lange bekamen wir keinerlei Antwort auf unser erneutes Dialogersuchen, bis es endlich so weit war und wir ausgerechnet im November, sprich während eines erneuten und doch vorher klar absehbaren Höhepunktes der Corona-Pandemie, zu einem Treffen eingeladen wurden – oder besser gesagt: einer digitalen Videokonferenz. Wie wir zu zehnt, ohne festen Internetanschluss und noch dazu via kommerzielle Software daran teilnehmen sollten, blieb ein Mysterium. Und aus einem Treffen, bei dem wir endlich hätten Fragen stellen können und vielleicht ein paar mehr Antworten bekommen hätten, Möglichkeiten für Verhandlungen ausloten wollten, wurde ein simpler Brief der Stadt, gezeichnet vom Stadtbaurat Otte. In jenem war zu lesen, dass von einer Kündigung unseres Pachtvertrages in Kürze auszugehen sei und wir eine „Alternativfläche“ in der Gartlage – sprich, weit weg von unserem seit 23 Jahren bestehenden Zuhause und im Übrigen just am Grüne-Finger-Skandal-Bezirk – angeboten bekommen könnten. In dem Brief findet sich kein Wort zu Bedingungen und Höhe der Pacht oder ähnlichem. Lediglich wird darauf hingewiesen, es sei dort „schön und naturnah“ (in Anbetracht des Grüne-Finger-Skandals fragt sich, wie lange noch) und Versorgungszentren seien auch um die Ecke.

Ja, wunderbar! Da ist dann ja Platz für den seit Jahrzehnten immer wieder geforderten dritten Wagenplatz in der Stadt!

Wir sind sicher nicht die Einzigen, die inzwischen fragen: Versuchen die Oberhäupter der Stadt die Zeit der Pandemie noch schnell zu nutzen, um sämtliche Bebauungspläne, egal ob im Westen oder Osten der Stadt, noch vor der Kommunalwahl im September 2021 durchzudrücken? Denn wann ist es schon mal so leicht, ohne mögliche große öffentliche Gegenwehr und hinter verschlossenen Türen die Fäden nach den eigenen Karrierevorstellungen zu ziehen?

Beim letzten Bürgiforum Westerberg-Weststadt Anfang Dezember 2020, das, wie an anderer Stelle auch, ganz undemokratisch, dafür umso barrierereicher, digital umgesetzt wurde, offenbarte Herr Bielefeld als Vertreter aus der Stadtplanung und -verwaltung, dass doch ohnehin seit über 5 Jahren feststehe, dass wir „da weg müssen.“ Einen Ratsbeschluss dazu gab es nicht. Schön, dass die Exekutive jetzt auch die Legislative ist! …wohl ein Grund, warum die Aussage nicht im Protokoll des Forums steht.

Noch dazu behauptete er, die Kündigung unseres Pachtvertrages habe nichts mit den Bebauungsplänen am Finkenhügel zu tun. – Anscheinend hat er bei keinem der durchweg von uns initiierten Treffen der letzten Jahre aufgepasst und offenbar auch irgendwie die gesamten letzten 5 Jahre geschlafen. Anders sind solche Äußerungen kaum erklärbar.

Andererseits passt die Aussage vom Treffen Anfang 2020, der Bebauungsplan betreffend Am Hirtenhaus müsse politisch noch entschieden werden und die Stadtverwaltung wisse ja auch nicht, was am Ende dabei herauskommt, hervorragend in das Bild einer Stadt, in der Konflikte durch Ausweichen verschwiegen und Fragen der Stadtentwicklung im Hinterzimmer und maximal unter Behauptung des Stattfindens von „Dialog“ oder unter „Scheindialog“ ausgemauschelt werden. (Hinweis an die Stadt: „Dialog = von zwei oder mehreren Personen abwechselnd geführte Rede und Gegenrede,“ siehe duden.de. …aber es ist ja auch eine Kunst.) Der SPD-Oberbürgermeisteramtsanwärter findet ja auch, ein Nazi dürfe das Herz des Stadtzentrums bebauen, denn er sei schließlich kein Nazi, da ein weißer hetero-cis-Mann mit deutschem Pass gut mit ihm Kaffee trinken kann…

Wir spüren Tag für Tag die Bagger von der Straßenbaustelle Rheiner Landstraße und der Straße Am Finkenhügel näher rücken.

2020 war für uns geprägt durch ein Schwanken zwischen „Hauptsache, es geht überhaupt irgendwo irgendwie für uns weiter“, einem möglichen Wegzug Einzelner so weit weg wie möglich aus dieser Stadt, in der Menschen wie Abschaum behandelt werden, und einer verzweifelten Suche nach Perspektiven. Aber 2020 ist vorüber. Und uns -wie wohl Vielen von euch- stehen die Politnix in puncto Bauen und Verkehr mit ihrer dreisten VerPLANtheit bis zur Maske!

2020: Oznabrooklyn B Drama

Während die Welt 2020 in die Klauen einer globalen Pandemie geraten ist, spitzt sich in Osnabrück -wie anderswo- die Dramatik um Wohnraum einerseits und grüne Räume andererseits zu. Die Politnix haben -wie anderswo auch- einfach noch immer nicht verstanden, dass die Schaffung bezahlbaren Wohnraums eine einfach zu lösende Thematik ist: Wenn Häuser denen sind, die sie bewohnen, und wenn dem motorisierten Individual- und Lastenfernverkehr Raum genommen und dafür dem ökologisch nachhaltigeren Verkehr und die entstehenden Lücken z. B. auf als Parkplätze versiegelten Flächen der sogenannten Nachverdichtung gegeben werden, ist das Problem gelöst. Dabei müsste kein Grün angetastet werden. Und den Menschen fällt spätestens unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie immer mehr auf, dass sie Grün zum Leben brauchen; dass unser Umgang mit Natur und Ressourcen, unsere Einstellung und unser Verhalten gegenüber anderen Tieren wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit unseres Planeten und aller Menschen haben. (Eine späte Erkenntnis ist besser als keine…)

Auch um Oznabrooklyns Netz von Grünen Fingern wird zur Zeit Aufwind betrieben. Dabei wird genormt und masterbeplant, dass die durchkultivierte Natur eigentlich nur so strotzen müsste. Das tut sie aber nicht. Denn weiter soll überall abgeknapst werden (Möchte-schlau: „Da müssen dann eben auch Abstriche in Kauf genommen werden,“) um Neubauten aus dem Boden zu stampfen – sei es als angeblich bezahlbarer Wohnraum in Form einer gerade erst geborenen und schon verkorksten kommunalen Wohnungsgesellschaft, als ausschließlich an Höchstbietende vergebene Ein-, Zwei-, Drei-, … Mehrfamilienhäuser mit Gärtchen aus getrimmtem Rasen, einem heimischen Vorgartenbäumchen, wo vielleicht mal ein Nistkasten dran baumeln wird, und zugehörigen mit einem Schichtchen Dachgrün beglückten SUV-Carports, oder sei es als neue Gewerbegebiete für die frisch zum Zuzug angelockten potent-fluiden Steuerzahler*innen. Selbstverständlich fehlen in diesem System auch die neuen mehrspurigen Querungs- und Umgehungsstraßen in der und die neu- und auszubauenden Autobahnen rund um die Stadt nicht. Die SUVs, die Startup-Lack-Schlitten und die Gewerbe-LKW wollen schließlich irgendwo rollen. Klima, Umwelt, Gesundheit? Ade. – Einen Zusammenhang zwischen all den vielen Thematiken zu erkennen, kann eben ein karrierefokussiertes Politnix schonmal überfordern. (Und selbst die größte Erkenntnis schützt bei mangelhafter Handlungsbereitschaft vor Apokalypse nicht…)

Wir haben hier einfach mal ein kleines Sammelsurium ohne Anspruch auf Vollständigkeiten allein aus der noz (dem Lokalblättchen) aus dem vergangenen Jahr für ein paar Einblicke zusammengestellt:

August 2020: Novum: Osnabrücks erste frühzeitig fertige Baustelle eingeweiht von Stadtoberhäuptern – Dabei handelt es sich just um die Baustelle, die zur Erschließung der Bebauuungsflächen 616 und 617 notwendig war, also auch zur Vertreibung unserer WabOS.

Dezember 2020:

Ehemaliges Parkhotel wird zu Residenz – Es grenzt unmittelbar an die B-Plan-Fläche 617.

Westumgehungsstraße durch die Hintertür inklusive Lesibriefe von durch den motorisierten Individualverkehr seit Jahrzehnten gefrusteten Anwohner*innen – Die sogenannte „Nordspange“ der Westumgehung fügt sich perfekt an die Westumgehung an, die bei Umsetzung der B-Pläne 616 und 617 entstehen würde, das heißt, wenn auch unsere WabOS zerstört würde. Diese Umgehungsstraße wurde per Bürgientscheid vor ca. 7 Jahren abgelehnt…

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) I

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) II

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) III

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) IV

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) V

Und hier ist ein Lesibrief zum Gesamtkontext. In dem Bereich wurde vor 11 Jahren schon eine Wagenburg, der selbstverwaltete Freiraum Knolle, zerstört und vertrieben – und den verbleibenden Bewohner*innen der Wohnhäuser in der Nähe (offenbar leere) Versprechungen gemacht, dass es keine weiteren Bebauungen geben wird in dem Grünen Finger. Ein paar weitere Lesibriefe finden sich hier.

Es existieren derzeit unzählige weitere Beispiele der Art in Osnabrück, sei es in den Gärten der Knollstraße in der Dodesheide oder an der Windhorststraße im Schinkel.

Das urkapitalistisch-konservativ geprägte Lokalblatt veröffentlichte jüngst eine Doppelseite zur Anwerbung von Investor*innen…

Nanu?! Ende Dezember 2020: NABU droht der Stadt Osnabrück mit Klage …dann hoffen wir mal, dass sie der Drohung Taten folgen lassen! Denn von leeren Versprechen hat die Welt alle Schnauzen gestrichen voll!

17. August 2017: Pressemitteilung #008

Vor einiger Zeit haben wir uns mit den Nutzer*innen der Kleingärten am Corneliusweg (/ Richard-Wagner-Straße, auch Westerberg) solidarisiert.

Am 10. August 2017 wurde in der Lokalpresse gemeldet, dass die Osnabrücker CDU sich nun gegen eine Wohnbebauung auf der Fläche der Kleingärten positioniert. Auch wenn das Thema wohl noch nicht ganz vom Tisch ist, freuen wir uns ausdrücklich mit dem Kleingärtner*innenverein West darüber!

Die Argumentation der CDU für den Erhalt der Kleingärten anstelle einer Wohnbebauung entspricht im Wesentlichen unserem Wortlaut, was den Erhalt der Grünflächen Am Hirtenhaus bei uns und unserer WabOS betrifft. Denn: Bereits seit über einem Jahr plädieren wir dafür, dass die Flächen Am Hirtenhaus “wirklich ein schönes Stück Osnabrücker Natur, das wir nicht ohne Not zerstören sollten,“ sind, “zumal auf diesem Fleckchen Erde 'ja auch Gemeinschaft stattfindet'”. Des weiteren “leisten (die Flächen) einen wichtigen Beitrag zu einem guten Stadtklima und einer besseren Luftqualität”, wie auch neueste Untersuchungen der Stadt zeigen...

Nach wie vor gilt für unseren Fall zusätzlich, dass wir bereits Wohneinheiten darstellen, und es keinen Sinn ergibt, die bestehenden sozialen und naturfreundlichen durch weniger soziale und naturfreundliche mit einem immensen Kosten- und Ressourcenaufwand zu ersetzen.

Da die CDU bei der Schaffung von Wohneinheiten “aber die grünen Finger und Frischluftschneisen nicht beeinträchtigen” will, wäre es dringend an der Zeit, dass sie sich, wie andere Fraktionen es bereits getan haben, klar und deutlich für das Konzept des WabOS e. V., welches den Erhalt der Flächen Am Hirtenhaus beinhaltet, ausspricht.
Die WabOS begrüßt jeden umweltschutz- und gemeinschaftsfördernden Gedanken seitens aller Parteien, bangt jedoch nach wie vor um ihre Existenz.

Die vor über einem halben Jahr gestartete online-Petition für den Erhalt der WabOs bleibt aktiv und gewinnt weiterhin an Unterzeichner*innen. Sie ist zu finden bei www.change.org unter dem Suchbegriff "WabOS" oder unter diesem Direktlink.

Mai 2017: Das Ganze ist noch nicht komplett & Solidarität mit dem Corneliusweg!

Im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss (StUA) ist es für uns am 11. Mai weder besonders gut, noch schlecht gelaufen. Eigentlich ziehen wir sogar eine recht positive Bilanz. Denn nach 3,5 Stunden Herumsitzen dank anderer hitzig debattierter TOPs wurde unser Antrag auf Vergrößerung der WabOs vertagt. Schön war dabei aber, dass es keine wirklichen Gegenreden gab und sich eine dritte Fraktion erstmalig öffentlich als Unterstützerin unserer Erweiterung aufs benachbarte Grundstück inklusive Erhöhung der Bewohner*innenzahl bekannt hat. Den Antrag in unserer Version findet ihr in Kurzausführung hier, mit ausführlicher Erläuterung in unserem Konzept von November 2016 hier, die beim StUA eingereichte Version, die sich allgmein auf den B-Plan 616 bezieht, hier.
So weit, so vertagt also.

Jetzt liegt es an uns allen, über die nächsten Wochen und Monate auch noch die übrigen Fraktionen zu überzeugen – davon, dass mehr Bauwagenplätze gebraucht werden, dass die Natur bei uns da oben für die ganze Stadt eine Bereicherung ist, dass es sozialer zu wohnen kaum geht, dass auch Osnabrück dringend (kulturelle) Vielfalt und (soziale und ökologische) Nachhaltigkeit benötigt, und dass dieser Gentrifidingsbums Einhalt geboten werden muss!!!

Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen und unseren Protest mit anderen, ähnlichen Projekten – überall!!! – zu vernetzen, KOMMT ALLE ZUR FREIRAUM- & WAGEN-DEMO!!! Wie gesagt: Am Freitag, den 26.05., 16 Uhr ab Hauptbahnhof Osnabrück!!!

Vergangenen Dienstag waren wir wie auch in der Lokalzeitung angekündigt beim Bürgiforum Westerberg – Weststadt (Osnabrück). Wenn ihr auch ein paar bunte Bilder, Kartenmaterial etc. anschauen wollt, dann guckt euch gerne unsere dort gehaltene Präsentation an.
Insgesamt haben wir in dem lokalen bürgerlichen Diskussionsraum ziemlich viel Zustimmung erhalten. Wir freuen uns sehr, dass die Menschen in unserem Stadtteil so hinter uns stehen!!!

In der Lokalzeitung wurde im Anschluss auch über uns berichtet (den Artikel findet ihr auch hier), aber vor allem über weitere total absurd bescheuerte Bebauungspläne in der Gegend. WIR SOLIDARISIEREN UNS MIT DEN NUTZER*INNEN DER GRÜNFLÄCHEN AM CORNELIUSWEG!!! 20 Wohneinheiten (in einer Gegend mit mindestens ebenso viel Leerstand) sind NICHTS gegen seit 80 Jahren bestehende Kleingärten, die einzige (kurze) Rodelstrecke im Stadtteil und die extrem wichtige Frischluftzufuhr für die Weststadt!

November 2016: Und klammheimlich die Stadt.

Im November 2016 veröffentlichte die Stadt Osnabrück – ganz unscheinbar und doch so folgenreich… auf den Seiten des Immobilienmarktes in der Lokalzeitung (NOZ)… klammheimlich und doch so laut …neben ein paar unauffälligen posts auf ihren Seiten im Netz – ihre Bebauungs- und Verkaufsabsichten im Bereich des Finkenhügels.

Nicht nur der Inhalt ist „beh“, sondern auch die Art und Weise der sogenannten „Kommunikationspraxis“ – so gesetzlich verankert und „gängig“ sie auch sein mag – finden wir ziemlich „beh“.

UNSER ZUHAUSE WIRD NICHT VERMARKTET!
¡BASTA!

22. Februar 2017: Pressemitteilung #006

Betreff: Ende der frühzeitigen Bürgerbeteiligung; Wagenburg erhält Unterstützung durch das SubstAnZ und 23 weitere Institutionen

Die Bewohner*innen und Nutzer*innen der Wagenburg Osnabrück (WabOS) warten mit Spannung auf die Ergebnisse der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zu den Bebauungsplänen Nr. 616 (und 617), welche am 03.02.2017 zu Ende gegangen ist.

Es bleibt nach wie vor klarzustellen, dass die Bebauungspläne, so wie sie in der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur Diskussion gestellt wurden, weder einen kompletten noch einen langfristigen Erhalt der von der WabOS seit fast 20 Jahren genutzten Fläche garantieren, obwohl die kommunalen Parteien das ökologische und gemeinschaftliche Wohnprojekt laut eigener Aussagen grundsätzlich als eine Bereicherung für die Stadt anerkennen.

Da die Entscheidung über den Verbleib unserer konstruktiv-alternativen Wohnform am Finkenhügel weiterhin in den Händen der kommunalen Organe liegt und die strategischen Ziele der Stadt in diesem Fall bislang nur auf die Schaffung von (anderen) Wohneinheiten reduziert und dem Streit um die Westumgehung unterworfen werden, sind wir umso erfreuter über die immer breiter werdende Unterstützung für unseren Freiraum:

Zum Einen läuft unsere online-Petition, die wir Anfang September des vergangenen Jahres gestartet haben, trotz des Überreichens von ca. 7.700 (auch analogen) Unterschriften stellvertretend an Herrn Oberbürgermeister Griesert im Dezember weiter und wurde allein in den vergangenen zwei Monaten noch von mehreren Hundert weiteren Menschen unterzeichnet.

Zum Anderen aber wurde gestern der Stadt Osnabrück ein von 23 Gruppierungen aus den Bereichen Politik, Umwelt, Wohnen und Musik unterzeichneter offener Brief zusammen mit einer Solidaritätserklärung des selbstverwalteten / autonomen Zentrums SubstAnZ geschickt.

07. Dezember 2016: Pressemitteilung #004

Die WabOS (Wagenburg Osnabrück) veranstaltet am Samstag, den 10.12., ab 11 Uhr einen Infostand am Jürgensort (Große Straße, vor L+T). Über die aktuelle Bedrohungslage für die seit 19 Jahren Am Hirtenhaus (Finkenhügel) bestehende Wagenburg aufgrund der Bebauungspläne (Nr. 616, ggf. auch 617) sollen Informationen verteilt werden und das Gespräch mit Bürger*innen gesucht. Zugleich wird bei der Gelegenheit die Unterschriftensammlung für den Erhalt des sozialen und ökologischen Gemeinschaftswohnprojektes auf der bisherigen Fläche fortgesetzt.

Wir weisen nochmals darauf hin, dass eine erste Übergabe von Unterschriften stellvertretend an Herrn OB Griesert (presse-) öffentlich am 20.12.2016 um 17 Uhr stattfinden wird – unabhängig vom Ausgang der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am morgigen Donnerstag, den 8.12. (siehe dazu online das Ratsinformationssystem der Stadt Osnabrück).

Unterstützer*innen haben auch weiterhin online die Möglichkeit, ihre Unterschriften abzugeben. Siehe dazu: https://www.change.org/u/wabos bzw. diesen Direktlink.

Weitere Informationen in unserer Broschüre; sowie in unserem Konzept zur „Lösung der Bebauungskonflikte am Finkenhügel“.

Öffentlich erreichbar ist der WabOS e. V. am besten per Mail an wabos’at’riseup.net

17. November 2016: Pressemitteilung #003

Trotz anderslautender Beteuerungen seitens verschiedener Organe und Ratsmitglieder wurden wir, die Mitglieder der WabOS (Wagenburg Osnabrück), bislang nicht hinreichend bzw. nicht termingerecht in den Planungsprozess bzgl. der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 616 (bzw. auch Nr. 617) einbezogen.

Termine mit der Bauplanung wurden uns erst auf Nachfrage unsererseits hin und nach Ablauf der Vorbereitungsfrist der Planungsorgane für den betreffenden Tagungstag des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt gegeben. Herr Schürings, Herr Bielefeld und Herr Möller haben sich zwar an zwei Terminen Zeit für uns genommen (einmal am 31.10. zur Ortsbegehung und einmal am 15.11. zum Gespräch). Wir haben jedoch deutlich gemerkt, dass der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt bzw. der Rat den beauftragten Herren keinen klaren Auftrag zum Einbezug unserer Belange gegeben haben – wohlgemerkt entgegen der Aussagen einzelner Politiker*innen.
Herr Stadtbaurat Otte hat unsere Anfragen und Einladungen bislang leider unbeantwortet gelassen.

Da die kommunalen Organe der Stadtlegislatur erst vor Kurzem neu gewählt und zusammengesetzt wurden, haben wir sie auf den genannten Missstand hingewiesen und sie gleichzeitig alle (nochmals) herzlich dazu einladen, uns und unsere Wagenburg, das heißt unser Zuhause, vor Ort kennenzulernen.

Hier finden Sie das von uns erstellte Konzept zur „Lösung der Bebauungskonflikte am Finkenhügel“.

Dieses haben wir den Herrschaften aus der Bauplanung am 15.11.2016 vorgestellt und es am heutigen Tage dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt sowie dem Rat der Stadt Osnabrück als Grundlage zukünftiger, konstruktiver Zusammenarbeit zukommen lassen.

Dazu findet sich unter diesem weiteren Link eine Studie aus dem Jahr 2000 von Schönfeld & Pralle, auf welche wir in dem Konzept verweisen.

Wir weisen schon jetzt darauf hin, dass wir am 20.12.2016 um 17 Uhr einen Termin mit Herrn Oberbürgermeister Wolfgang Griesert haben um ihm die bisher gesammelten Unterschriften (manuell sowie digital unter) zu überreichen. Eine konkrete Presse-Einladung dazu folgt in Kürze.

Weitere Informationen zu uns und der Thematik sind in unserer Broschüre zu finden.

November 2016: Initiativantrag & Konzept

Wir haben ’nen Plan! Na, zumindest Vorschläge dazu. Im November 2016 haben wir dem Stadtrat und der Stadtverwaltung ein langes Konzept eingereicht, welches sich auf die B-Pläne Nr. 616 und 617 bezieht. Ihr findet es hier als pdf: Konzept_WabOS_public

Dies ging einher mit unserem Initiativantrag auf eine Vergrößerung der Fläche und Bewohner*innenzahl unserer WabOS als Antwort auf die in Frage zu stellenden Wohnbebauungspläne. Den Initiativantrag findet ihr im Konzept und als pdf in Kurzversion hier: Plan_plus_Erlaeuterung

„We don’t just want a piece of the cake, we want the whole f***ing bakery!“

Osnabrück ist unsere Stadt. Nicht die einiger weniger Reicher.

Für mehr Freiräume! Für kulturelle Vielfalt! Für Selbstverwaltung und einen gemeinsam kreativ gestalteten Lebensraum! Für eine bunte Stadt!