31. Oktober 2021: Osnabrücker Geisterfahrt

Pünktlich zu Halloween erschien am 30.10.2021 ein Artikel im Lokalblatt zu unserer derzeitigen – zugegebenermaßen beschissenen, aber wohlgemerkt längst nicht besiegelten – Lage:

Wir sagen nämlich ganz deutlich:

DIE VERSIEGELUNG IST NICHT BESIEGELT!

Zunächst muss die Stadt ihren Bebauungswahn nochmal auslegen und zur Bürgibeteiligung stellen. Ob sie das schon im November tun wird, ist, wie immer in einer „demokratischen Hierarchie“, ganz allein von der Laune der Gewählten und deren verwaltenden Untergebenen abhängig.

Doch wie kann es überhaupt sein, dass Kommunalpolitnix und kommunale Verwalter*innen es zu diesen Zeiten immer noch wagen, mit solch einem Quatsch aufzuwarten?!? Unser „Hirtenholz“ soll niedergemetzelt und zusätzlich die alten Pappeln am Luhrmannhof umgefällt werden?!? Und wie viel Zuhause wird damit geschaffen, wie viel Zuhause UND Natur UND Subkultur aber gleichzeitig zerstört??? Die Osnabrücker Politik und Verwaltung scheinen Saures geradezu einzufordern.

Wir bleiben bei unserem Standpunkt: Wohnraum zu schaffen geht anders!

Wie sehr Menschen an Bäumen hängen und sich Rodungen immer wieder entgegenstellen, sei es aus Gründen des Klimaschutzes, zum Erhalt der Biodiversität, zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit, aus ästhetischen oder spirituellen Motiven, oder weil so ein Baum eben auch ein Lebewesen ist, hat sich jüngst in Osnabrück ausgerechnet in der Gartlage bzw. dem Widukindland gezeigt. Dort haben Anwohner*innen die Fällung von Eichen durch „Falschparken“ ihrer Autos verhindert (noz-Artikel 24.10.2021).

20. April 2021: Ende?!?

Lokalblatttreue haben es vielleicht schon gelesen:

Parteibrei aus CDU, SPD und Grünen stürzt weiter ab

Die Ratssitzung, auf der über den Gegenstand unserer seit 2016 laufenden online-Petition und Unterschriftensammlung alles andere als „beraten“ wurde, verlief wenig frühlingshaft. Wir waren als „nach Anmeldung geduldete Zuhörer*innen“ vor Ort und haben vor tiefgekühlter Unverfrorenheit der Mehrheit der Gewählten zeitweise fast Hitzeattacken erlitten.

Tröstende Wirkung hatten die klaren unterstützenden Worte von der Linken, dem Pirat und (mit der Ausnahme, dass wir nicht weniger, sondern mehr Schutz von Feldhamstern möchten!) der FDP. Es ist eine große Erleichterung zu spüren, dass es auch in der realitätsfernen Welt der Herrschenden nicht nur [*Platzhalter für beliebige Wörter, die euch spontan in den Sinn kommen,*] gibt…

Denn es ist – nichts Neues, aber dennoch – einfach nur erschreckend und furchtbar, wie selbstherrlich und arrogant das Gros der Politnix ist. Das schließt die „Grünen“, die in ihrem Selbstmitleid zerfließen wie die letzten Yuppies, ausdrücklich mit ein. Da ist eine SPD, die einem sich als „volksnah gebenden“, in Wirklichkeit jedoch Landtags-geilen Kandidaten hinterher eifert und die Verwaltung dafür lobt, dass diese ihrer Gehaltsarbeit nachgehend die Befehle der Ratsmehrheit ausführt und ganz brav innerhalb des Tellerrandes denkt. Da ist eine CDU, die es schon beim TOP „Istanbul-Konvention umsetzen – Gewalt gegen Frauen verhindern“ schafft, die Sprecherin der eigenen „Frauenunion“ nach ihrem Redebeitrag mit der männlichen Inbrunst dreier Parteikollegen physisch einzukesseln und verbal anzugehen, bis ein weiterer männlicher Parteikollege lauthals seine gewaltige Stimme durch den Saal schallen lässt. Diese CDU stellt sich hin und behauptet unter Betonung, dass dies ausdrücklich an die Bürger*innen gerichtet und daher für die Presse wichtig sei, vollkommen stumpf, wir seien mit dem Wagenplatz am Hunteburger Weg zerstritten und wollten daher dort nicht hinziehen. ?!?

Wir halten es an dieser Stelle für sehr wichtig, einige Fakten nochmal zum Mitschreiben (bzw. Herauskopieren) hervorzuheben, da bei vielen gewählten Selbstschönredner*innen offenbar nach wie vor der Parteibrei die Wahrnehmung verwischt:

  1. Der andere Wagenplatz in Osnabrück hat eine andere Geschichte als unsere WabOS. Jene Wagenburg hat ihr Zuhause nach städtischem Vollversagen vor vielen vielen Jahren glücklicherweise auf einem Privatgrundstück gefunden. Der dortige Pachtvertrag sieht eine begrenzte Bewohner*innenzahl vor. Und selbst wenn es diese vertragliche Begrenzung nicht gäbe, so ist auch die Bewohner*innenauslastung eines Bauwagenplatzes irgendwann erreicht, erst recht wenn dem ökologischen Anspruch Rechnung getragen werden soll, mit und nicht gegen die Natur zu leben. Ihr stopft ja auch nicht in ein Mehrparteienmietshaus mit 4 Wohnungen 8 Mietparteien. Daher: Nein, dort ist kein Platz für uns. Und in einem konventionellen Mietshaus würdet ihr die Mieter*innen auch nicht dazu zwingen, gefälligst zu den 4 Parteien im ebenfalls 4 Wohnungen aufweisenden, irgendwem anders gehörenden Mietshaus am anderen Ende der Stadt zu ziehen, weil ihr aus euren 4 Wohnungen 8 machen wollt und dort 8 Parteien einziehen sollen, die ihr einfach lieber mögt oder so. Und wenn ihr jetzt tatsächlich sagt, ihr würdet dies tun (denn wir leben ja im Kapitalismus und Privateigentum ist diesem das höchste Gut), dann fragt euch bitte, wie ihr euch fühlen würdet, wenn ihr zu irgendeiner der genannten 16 Mietparteien gehörtet. Und wenn ihr dann immer noch der Überzeugung seid, dass ihr euch als irgendeine der 16 betroffenen Mietparteien total gut damit fühlen würdet, dann möchten wir euch nahelegen, eure Mandate zur „Volksvertretung“ niederzulegen.
  2. Unser Pachtvertrag, der – „Verwaltung sei Dank!“ – „ordnungsgemäß“ zu Ende Juni diesen Jahres gekündigt wurde, bekam zunächst im Jahre 2002 eine Verlängerung um 5 Jahre. Anschließend wandelte er sich, wie im Falle von Pacht oft üblich, in einen sich jeweils jährlich verlängernden Vertrag. In dem Vertrag steht, bei der durch den WabOS e. V. nutzbaren Fläche handele es sich um ca.(!) 7.000 qm. Tatsächlich wissen wir und haben wir euch Parteivertretungen mehrfach gezeigt, dass jedoch wesentlich weniger Fläche von uns beansprucht wird. Stattdessen bietet sich weitläufig Raum für Vegetation, vielfältige Habitate und natürliche Prozesse. Der Boden ist komplett unversiegelt.
  3. Unser von der Stadt aufgesetzter Pachtvertrag hat unsere Bewohner*innenzahl seit jeher auf maximal 13 Personen in maximal 10 bewohnten Wagen begrenzt. Uns zum Vorwurf zu machen und gegen uns zu argumentieren, wir hätten pro Person 700 qm zur Verfügung, ist nach dieser eurer Festlegung vollkommen unhaltbar – erst recht unter Einbeziehung von Punkt 2.
  4. Die Zeiten, in denen wir jährlich 1.000 € Pacht bezahlten, sind schon länger vorbei. In den letzten Jahren betrug der Pachtzins ca. 1.200 € plus Gebühren für die Müllabfuhr. Wir haben uns nie über diese zu zehnt tatsächlich günstige Pacht beschwert. Was ihr jedoch dauernd überseht, ist, dass wir hier nicht für erschlossenes Land zahlen bzw. gezahlt haben, sondern auf nicht-erschlossenem Grünland leben. Das heißt, im Gegensatz zu Menschen, die in Häusern leben, haben wir keine Anschlüsse: kein fließendes Wasser, keine herkömmliche Kanalisation, kein 230V-Elektrizitätsnetz, kein Telefonnetz, kein festes Internet. Stattdessen haben wir Wege gefunden, sauber, gut und ökologisch zu leben, auch wenn dies beschwerlicher als der Geschirrspüler, die Waschmaschine, die Dauerlauf-Dusche, das Wegspül-WC, der Standby-Modus für Fernseher, Computer & Co. auf 230 V, der Heizstrahler, die Gasheizung, die Mikrowelle, der Elektroherd etc. pp. sein mag. Außer über einen fehlenden festen Internetzugang haben wir uns auch darüber nie beschwert. Im Gegenteil: Wir haben uns ausgesucht, so zu leben. Es ist und bleibt jedoch eine unverschämte Dreistigkeit, unsere Gegebenheiten mit denen eines er- und angeschlossenen Grundstücks in puncto Kosten gleichzusetzen. Auch wenn das die vorgefertigten Berechnungstabellen und -formulare nicht vorsehen: Unsere Lebensweise gibt es wirklich.
  5. Unser Pachtvertrag sah nie explizit vor, dass wir nur eine „Übergangsnutzung“ darstellen. Der einzige legitime Grund, bei dem die Verpächterin, also die Stadt Osnabrück, uns kündigen konnte, sofern wir uns immer dem Pachtvertrag entsprechend verhielten, was wir taten, war, wenn „das Grundstück für öffentliche Zwecke benötigt [würde], insbesondere den Ausbau der im geltenden Flächennutzungsplan ausgewiesenen Westumgehung.“ Aufmerksame Leser*innen bemerken hier, dass „öffentliche Zwecke“ ziemlich relativ sind; dass es eher diese hier festgelegt „öffentlichen Zwecke“ sind, die selbst die CDU dazu veranlassen, die Fläche der semi-kommunalen Semi-Wohngesellschaft zu überlassen anstatt sie im Höchstbietverfahren zu verhökern; dass allein diese Festlegung schon darauf hindeutet, dass eine Wohnbebauung eine westliche Umgehungsstraße nicht ausschließt (wie sich aktuell z. B. auch an weiterhin geöffneten Schranken am Finkenhügel zeigt).
  6. Gefolgt wird dieser „außerordentliche Kündigungsgrund“ im Pachtvertrag durch den Zusatz, dass die Stadt Osnabrück sich in diesem Fall bemühen wird, dem WabOS e. V. „ein geeignetes Ersatzgelände zur Verfügung zu stellen.“ Ihr Parteien dürft also getrost darauf verzichten, euch andauernd für eure „enorme Großzügigkeit“ selbst zu loben, dass ihr eure Verwaltung permanent drangsaliert, unter „immensem Aufwand“ nach einem Ersatzgrundstück zu suchen, wovon es aber auch mehr als „jetzt das, mehr nicht“ nicht geben soll. Die Stadt Osnabrück ist vertraglich dazu verpflichtet sich zu bemühen.
  7. Wir möchten hier nicht wie von der Verwaltung formuliert „unseren Traum vom alternativen Leben abseits der üblichen Vorstellungen leben.“ Für uns ist unser Leben Am Hirtenhaus seit 23 Jahren Realität.

Vor allem das Gejammer der „Grünen“, es tue ihnen weh als „Grüne“ Grün zuzubauen, aber es sei nun einmal notwendig, um die Westumgehung zu verhindern (wir sind uns sicher, dass sie mit einer Bebauung noch viel eher kommen wird als ohne), ist unerträglich und vollkommen unangebracht. Täte es ihnen „weh“, so würden sie niemals derartig bei der CDU (und in weniger wichtiger Rolle bei der SPD) herum schleimen, sondern ihren „Empfindungen“ durch entsprechende Worte und Taten Ausdruck verleihen. Auch ein Empfänger eines goldenen Ehrenringes im Wert von viel Geld als Entlohnung für 20 Jahre „Ehrenamt gegen Aufwandsentschädigung“ im Rat kann sich irren. Wir raten euch aufzuhören euch selbst zu verraten. Das Gemauschel eurer Partei trägt Mitschuld an so wunderbaren Dingen wie Atomkraft, Kohlestrom, Abschuss von Robben, Hartz IV, … Hier könntet ihr ein Mal etwas besser machen, euch ein Mal deutlich von euren rosaroten und grauschwarzen Herrschern befreien, ein Mal so richtig grün sein. Oder glaubt ihr denn, die Politik der CDU sei langfristig zukunftsfähig? Seht ihr die heute jungen Menschen in 50 Jahren dem Papst in einer Diesel-Limousine zujubeln? (Wir nicht.)

Uns geht es zur Zeit so scheiße, dass wir noch nicht einmal eine Presseanfrage vom Stadtblatt mehr wahrnehmen konnten. Wir fühlen uns zermürbt, kaputt, gedemütigt, sind bestürzt, traurig, wütend, verzweifelt, entwurzelt. Wir hängen im Nichts und stehen vor der nackten Zerstörung. Daran wird auch eine Wiese (noch dazu möglicherweise auf einer Müllkippe) in der Gartlage nichts ändern. Wir haben nicht nur wie alle anderen unseren Alltag aus Lohnarbeit und Persönlichem und noch dazu unter den Auswirkungen einer globalen Pandemie zu bewältigen. Unsere Existenz- und Zukunftsängste haben eine dritte – noch dazu völlig und einfach vermeidbare – Dimension, die das Entsetzen um der Natur halber, mit der wir seit 23 Jahren hier leben, einschließt.

CDU, SPD, Grüne (und die wie auch immer heißende, sich nicht sonderlich von dem Parteibrei abhebende Splitterfraktion), IHR SEID SCHULD.

Auch wenn ihr und dadurch „gezwungenermaßen“ die Presse es gerne verschweigt, sind eure Bebauungspläne noch nicht verabschiedet. „Im Sommer,“ so heißt es seit Neuestem, würden die Pläne ausgelegt. Ihr wisst ganz genau, dass es wieder Bürger*innenbeteiligungen geben muss. Ihr habt uns gekündigt, aber wir sind noch da. Eure Wahlen sind erst im September… und die Folgen eurer fehlgeleiteten Schlüsse aus der Kampagne für bezahlbaren Wohnraum haben nicht nur uns in Aufruhr versetzt. Es brodelt allerorten: im Schinkel, in der Gartlage, … Jüngst wurde auch am Kalkhügel wieder ein Projekt der Vernichtung ausgesetzt.

Noch bleibt euch Zeit, umzudenken, gen Mut zur Vielfalt – auch in der Weststadt und am Westerberg – umzulenken, euch zu ent-schuld-igen.

20. April 2021: SOS „Rettet die Wagenburg Osnabrück, unser Zuhause!“

An einem wunderschönen Frühlingsdienstag im zweiten globalen Pandemie-Jahr war es so weit: Der Rat der Stadt Osnabrück würde über das Anliegen Tausender Bürger*innen abstimmen, Menschen ihr Zuhause zu lassen, Tiere und Pflanzen nicht zu vertreiben bzw. nicht ins unwiderrufliche Jenseits zu befördern. Dem Anliegen der „Klimaneutralität“ würde die Stadt dabei einen großen Schritt näher rücken und sie würde Vielfalt fördern. Sie würde dadurch auch mehr und v. a. mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, da sie all ihre Bürger*innen gleichsam achtete und schätzte.

Dabei hatte die Verwaltung der Stadt bereits all ihre Kraft daran gesetzt, das auszuführen, was im Eifer des stillen Gefechts im Kämmerlein von dem einen oder der anderen legislativen Vorgesetzten einmal gefallen sein mochte: Zerstörung solle her. So sah es die königlich angefertigte Vorlage zum Beschluss jedenfalls vor…

Nein, das war nicht lustig. Denn den „läppischen“ X-tausend Unterzeichnenden in analoger Sammlung und einer online-Petition ging es um das Zuhause von Menschen, von denen einige schon seit über 20 Jahren – ihr halbes Leben! – an dem idyllischen Ort im Westen der Stadt lebten. Es ging um Grün in der Stadt und ein lebenswertes Leben für Alle. Es ging darum, Gehör zu finden für Ideen dazu, mehr Menschen ein Zuhause zu ermöglichen ohne dabei die Achtsamkeit gegenüber Natur und Ressourcen, gegenüber Mitgeschöpfen und den Bedürfnissen aller Menschen zu verlieren…

9. März 2021: Viele und laut!

Wow! Ihr seid mega! <3

Die Demo für den Erhalt unserer Wagenburg am Finkenhügel war gigantisch! Trotz Pandemie, trotz Kälte und Nässe, trotz kurzfristigem Aufruf und trotz für viele ungünstigem Wochentag und ungünstiger Uhrzeit haben wir es auf 200 Leute von nah und fern und mit bunten fetten Karren gar quer aus der Republik gebracht! Wir möchten allen, die dabei waren, dafür ein großes DANKE schicken! Wir vergessen aber auch all jene viele nicht, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht vor Ort sein konnten, uns aber immer wieder durch ihre Gedanken, Gesten und das Teilen von Inhalten unterstützen!

Hier könnt ihr nochmal unseren langen Redebeitrag lesen. Außerdem geht’s hier zum Redebeitrag von LiKOS, und hier findet ihr den Redebeitrag bzw. die Soli-Erklärung des selbstverwalteten Zentrums SubstAnZ.

Schaut mal:

Einen Bericht und ein paar Fotos aus dem Lokalblatt gibt es hier.

Und auch die Hasenpost und osna-live hatten im Vorhinein berichtet.

02. März 2021: Pressemitteilung #010

Betreff: Unterschriftenübergabe Petition “Rettet die Wagenburg Osnabrück, unser Zuhause!” an die Stadt Osnabrück


Am kommenden Donnerstag, den 04.03.2021, werden die Bewohner*innen der WabOS, Wagenburg Osnabrück, in Begleitung einiger Unterstützer*innen und Nutzer*innen des seit 1997 am Finkenhügel ansässigen Projektes die Unterschriften ihrer Petition mit dem Titel “Rettet die Wagenburg Osnabrück, unser Zuhause!” der Stadt Osnabrück überreichen. Die Übergabe wird um 16 Uhr auf der Rathaustreppe erfolgen. Herr Stadtbaurat Frank Otte hat sich dazu bereit erklärt, die Unterschriften stellvertretend für Oberbürgermeister Griesert und die Gremien der Stadt Osnabrück, wie den Rat, im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt entgegenzunehmen.

Hintergrund der vor allem online auf der Plattform change.org stattfindenden, Ende August 2016 gestarteten und neben Deutsch auch auf drei weiteren Sprachen abrufbaren Petition ist, dass die WabOS seit 5 Jahren um ihren Verbleib am Finkenhügel kämpft. Dabei geht es den 10 Bewohner*innen und den Dutzenden Nutzer*innen und Unterstützer*innen nicht ausschließlich um den Verbleib ihres langjährigen Zuhauses und den wichtigen subkulturellen Treff- und Anlaufpunkt, der bunte Abwechslung in die Gegend Westerberg-Weststadt bringt. Sondern es geht ihnen auch um die Natur bzw. den naturnahen Habitatkomplex entlang der Straße Am Hirtenhaus sowie den Gesamtbereich der Bebauungspläne 616/617 der Stadt Osnabrück, der einen landwirtschaftlich-kulturellen, landschaftlich-ästhetischen und naturnahen Übergangsbereich zum Grünen Finger Westerberg einerseits und zum Naherholungsgebiet Heger/Natruper Holz/Rubbenbruchsee andererseits darstellt.
Als skandalös bezeichnen sie die allgemein derzeit vorherrschende Bebauungspolitik in Osnabrück, die von allen drei großen Parteien (CDU, SPD und Grünen) be- und überstürzt vorangetrieben wird. Anstatt eine rigorose Verkehrswende umzusetzen und wohlüberlegt die Nutzung bereits versiegelter Flächen zu planen wird unter dem Deckmantel einer kaum den Bedürfnissen und Forderungen nach einer kommunalen Wohnungsgesellschaft nachkommenden WiO betoniert und zementiert, als gäbe es weder Klimawandel noch Biodiversitätsverlust noch das Bedürfnis Pandemie-geplagter Menschen nach Grün. Die WabOS hat nicht nur aktiv im Bündnis zur Gründung einer kommunalen Wohnungsgesellschaft mitgewirkt, sondern seit jeher die Schaffung von wirklich bezahlbarem Wohnraum in der Stadt gefordert. Dies wird auch an dem Konzept deutlich, das sie als Signal der Mitwirkungsbereitschaft initiativ im Vorfeld und während der frühzeitigen Bürger*innenbeteiligung zu den Bebauungsplänen 616/617 2016 dem Stadtrat und der Verwaltung vorgelegt hat.

Seit der damaligen frühzeitigen Auslegung der Bebauungspläne 616/617 wurden weder Ergebnisse der Bürger*innenbeteiligungen noch der angestellten Fachgutachten veröffentlicht. Getagt zu dem Thema wurde von Rat, Ausschüssen und Lenkungskreisen seither ausschließlich in nicht-öffentlichen Teilen von Sitzungen. Nicht nur den Bewohner*innen, Nutzer*innen und Unterstützer*innen der WabOS wurde dadurch jahrelang jegliche Partizipation verwehrt, sondern der gesamten Öffentlichkeit.

Nun wurde am 23.02.2021 sowohl dem Betriebsausschuss Immobilien- und Gebäudemanagement als auch dem Ausschuss für Finanzen, Infrastruktur und Beteiligungssteuerung plötzlich eine Mitteilung zur reinen Kenntnisnahme (Vorlage-Nr. VO/2021/6442) seitens der Verwaltung vorgelegt, in der die Kündigung des Pachtvertrages der WabOS bereits für Ende März vorgesehen und Rodungsarbeiten im gesamten Bereich der Bebauungspläne 616/617 für Ende des Jahres angekündigt werden. Obwohl die WabOS Ende vergangenen Jahres ein kaum mit dem seit 23 Jahren gewachsenen Zuhause in der Nähe der Kliniken vergleichbares “Ersatzgrundstück” in der Gartlage von der Stadt angeboten bekommen hat, kommt diese akute Bedrohung nach jahrelangem Fehlen von Kommunikation und Mangel an Kompromissbereitschaft seitens der sich als Friedensstadt bezeichnenden Stadt überraschend.

Die WabOS war durch Bewohner*innen und bis zu 50 Unterstützer*innen bereits am Dienstag, den 23.02., vor dem und auch im Rathaus zur kritischen Begleitung der Sitzungen präsent. Auch die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am 04.03. wird kritisch begleitet werden. Zudem kündigt die WabOS schon jetzt für Donnerstag, den 09.03., für den die nächste Sitzung des Stadtrates terminiert ist, einen Demonstrationszug für ihren Erhalt, gegen Vertreibung und gegen die Zerstörung der Natur am Finkenhügel an.

Bereits am 22.12.2016 überreichte die WabOS Oberbürgermeister Griesert als Repräsentanten der Stadt Osnabrück 7700 Unterschriften, von denen 1154 manuell, d. h. außerhalb der online-Petition, gesammelt worden waren. Nun sollen die weiteren seither online hinzugekommenen Unterschriften überreicht werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die den Verbleib der WabOS am Finkenhügel per Unterschrift fordern, beläuft sich demnach mit Stand vom 01.03.2021 (18.45 Uhr) auf 9457 (8303 digital plus 1154 manuell).

Die Petition wird auch nach der erneuten Übergabe weiterlaufen, und zwar so lange, bis der Verbleib der WabOS am Finkenhügel von der Stadt anerkannt wird und langfristige Pachtverträge geschaffen sind.

Weitere Informationen zu dem ökologischen, 2016 noch von der Stadt mit dem Naturschutzpreis ausgezeichneten Gemeinschaftswohnprojekt, das zumindest bisher als tatsächlich bezahlbarer Wohnraum gelten konnte, finden sich vor allem auf der Homepage der Wagenburg Osnabrück, insbesondere im Archiv.

An- und Rückfragen nimmt die WabOS außer am Übergabetermin gerne auch per E-Mail an wabos'at'riseup.net entgegen.

01. März 2021: Rückblick auf den 23.02.21 und Ausblick auf den 04. und 09.03.21

An dieser Stelle möchten wir versuchen kurz zusammenzufassen, was auf den Sitzungen der Ausschüsse für Immobilien und Finanzen am Dienstag, den 23.02.21, uns betreffend gesagt wurde.

Erstmal aber vor allem ein großes DANKE an all die bis zu 50 Menschen von euch, die vor Ort sein konnten und so lang mit uns ausgeharrt haben!

Zunächst gab es im Immobilien- und später im Finanzausschuss allgemeine Verwunderung über den Alleingang der Verwaltung in Bezug auf die Inhalte der Mitteilungsvorlage zu den Bebauungsplänen 616/617, die auch unsere Kündigung zu Ende März und die Rodung des gesamten Finkenhügels bis Ende des Jahres vorsieht. Da wurde doch einiges als voreilig empfunden. So machte die CDU mit einem Änderungsantrag darauf aufmerksam, dass so wichtige Sachen nicht ohne vorherige Rücksprache/Beschlüsse seitens der Politik entschieden werden können. Hierbei ging es der CDU nicht etwa um uns, sondern vor allem um die Art der Vermarktung der Flächen (kein Höchstbieter*innen-Verfahren, Fokus auf die WiO beim Geschossbau (sic!)). Auch die LINKE benannte die Vorlage als voreilig, da es ja noch keine endgültig verabschiedeten Bebauungspläne für die Flächen gibt. Sie ging auch darauf ein, dass die WiO, die aus dem „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ entstanden ist, keine bestehenden Wohn- und Gemeinschaftsprojekte vertreiben sollte. Die FDP beantragte direkt zu Beginn eine Aussetzung der Beschlussempfehlung, solange die Zukunft der WabOS nicht geklärt sei. Die Politik solle sich nicht wegducken und die Verwaltung nicht einfach machen lassen. Das alles führte zu dem Ergebnis, dass die Vorlage ohne Beschlussempfehlung weitergeleitet wurde – im StUA (Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt), d. h. am kommenden Donnerstag, den 04.03., solle nochmal ausführlich darüber diskutiert werden.

Und wie äußerten sich die Teilnehmer*innen konkret zu uns und unserer Zukunft?

Vor allem die „ach so transparenten“ Grünen hatten so einige Appelle an uns. Wir sollten doch an die vielen Wohnungssuchenden Osnabrücks denken (wir erinnern an dieser Stelle gerne an unsere solidarische Haltung und unser Mitwirken im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum), Verhandlungsbereitschaft gegenüber der Stadt zeigen und das Gesprächsangebot konstruktiv nutzen. (Welches Gesprächsangebot eigentlich? Und als ob in den vergangenen Jahren nicht immer wieder wir es gewesen wären, die Gespräche mit Verwaltung und Fraktionen von sich aus eingefordert haben…) Der Verbleib am jetzigen Standort sei keine Option, was sie uns angeblich schon „damals“ gesagt hätten. Fakt ist, dass bei den letzten Gesprächen mit den Fraktionssprecher*innen 2019 die Grünen aufgrund „interner Uneinigkeit“ gar keine Aussagen getroffen haben. Und das kommt ausgerechnet von der Partei, die sich lange neben der FDP, der LINKEN und den Piraten (z. B. 2016 im StUA) für uns und unsere Wohnform stark gemacht hat; die sich im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben am Sandbach/Gartlage für den Naturschutz und gegen die Bebauung ausspricht (auf dem Gelände der WabOS könne dafür nach ihren neuesten Aussagen „klimaneutral“ gebaut werden); und die 2017 schriftlich darauf verwies, dass die Ergebnisse der frühzeitigen Bürger*innenbeteiligung noch ausstünden und dass ohne diese keine Beschlüsse gefasst werden sollten. – Wenn diese inzwischen zur Verfügung stehen, dann jedenfalls nicht öffentlich!

Öffentlich war auch nicht der Lenkungskreis, bei dem angeblich verschiedene Ausweichflächen für die WabOS besprochen wurden. Uns wurde bisher nur eine Fläche vorgeschlagen. Hierbei handelt es sich um eine kleine Wiese in der Gartlage, zu der es aber auch auf Nachfrage unsererseits keine Infos (z. B. zur Höhe der Pacht, Vertragslaufzeiten, Auflagen…) gibt. Aber wie auch: Laut Stadtbaurat Otte werden erst jetzt die Beprobungen abgeschlossen und es könne erst Mitte März mit den Ergebnissen und danach mit einem Angebot gerechnet werden. Alternativen gebe es allerdings nicht; entweder dieses Grundstück oder keines. – Vielen Dank, Herr Otte, für Ihr (viel zitiertes) Entgegenkommen!?!

Für die SPD sei neuesten Verlautbarungen zufolge seit fünf Jahren klar, dass unser Standort nicht zu halten sei. Das war Frank Henning und Ulrich Hus wohl nicht bewusst, als sie im Dezember 2016 mittels einer Pressemitteilung feststellten: „Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplan 616 – Am Hirtenhaus – spricht sich die SPD-Fraktion jetzt deutlich für einen Erhalt der Wagenburg an ihrem jetzigen Standort aus. Diese alternative Wohnform ist seit nunmehr 19 Jahren ein fester Bestandteil im Westen unserer Stadt und darf nicht aufgegeben werden. Die geplante neue Wohnbebauung westlich und östlich der Straße Am Finkenhügel steht dem Erhalt der Wagenburg nicht im Wege. Eine Sicherung des Standortes in der jetzigen Form sieht auch die Verwaltung in ihren Entwürfen vor, dies wird ausdrücklich auch von der SPD-Fraktion unterstützt.“

Heute klingt es eher nach: „Friss oder stirb.“ Entweder wir nehmen das Grundstück in der Gartlage oder sind selbst schuld. Das Wahl-Programm der SPD beinhaltet offenbar Erpressung als besonders soziales Mittel.

Wie wir schon angekündigt haben, werden wir auch die kommenden Sitzungen kritisch begleiten.
Am kommenden Donnerstag, den 04.03., werden wir im Vorfeld der Sitzung des StUA, in dem wieder dieselbe bescheuerte „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ über den Tisch gewunken werden soll, der Stadt, verkörpert durch den Stadtbaurat, die weiteren Unterschriften unserer online-Petition überreichen, welche dank euch Allen seit Ende 2016 zu den zuvor auch manuell gesammelten hinzugekommen sind. Das Ganze wird um 16 Uhr auf der Rathaustreppe stattfinden. Wenn es euch möglich ist, dann schon vor Ort zu sein, kommt gerne! Ansonsten freuen wir uns über laute und bunte Unterstützung vor dem Rathaus ab 16.30 Uhr. Die StUA-Sitzung beginnt um 17 Uhr.
Die online-Petition wird übrigens trotz erneuter Unterschriften-Übergabe weiterlaufen, und zwar dann mit digitaler Direktweitergabe neuer Unterschriften und bis unser Verbleib am Finkenhügel gesichert ist!

Außerdem tagt am 09.03. (ein Dienstag) um 17 Uhr der Stadtrat in der Osnabrück-Halle. Wir rufen ab 14 Uhr zu einer Demo auf – ein (digitaler) Flyer dazu folgt in Kürze.

WABOS BLEIBT! – FÜR MEHR WAGENPLÄTZE!

Vergesst eure Masken, die Abstandhalter und das AHA nicht! : *

WabOS 2020: Ein Rückblick

Wie so Vielen hat das Jahr 2020 auch uns einige Streiche gespielt. Statt eine bunte und wilde Party am 1. Mai gemeinsam mit euch zu feiern und den Sommer mit Theater und Musik zusammen mit all unseren Freund*innen und Genoss*innen und dem Kollektiv Wildwux zu unterlegen, haben auch wir uns in physischer Distanzierung erproben müssen.

Doch damit nicht genug. Die Bedrohungswolke, die seit über 5 Jahren über unserem Zuhause und dem so vieler Pflanzen und Tiere wie Kleibern, Fledermäusen, Siebenschläfern und Bienen hängt, wird von der Stadt immer tiefer auf uns niedergedrückt. Unser Stresslevel ist dadurch gestiegen, unsere Stimmung teils auf Tiefstand gesunken.

Anfang 2020 hatten wir ein Treffen mit der Stadtverwaltung, bei dem uns erzählt wurde, es gebe noch keine Entscheidung seitens der Politik über die Zukunft der WabOS und darüber, wie und ob überhaupt Am Hirtenhaus gebaut werden solle. Es wurden vom Stadtbaurat Frank Otte und einer stadtplanerischen Führungsperson, Herrn Schürings, unterschiedliche Szenarien vorgestellt, die sie „beplanen“ würden und dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) und damit dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen beabsichtigten. Ein Verbleib der WabOS Am Hirtenhaus und somit der Schutz wenigstens eines kleinen Teils des Finkenhügels war zu dem Zeitpunkt noch genauso möglich wie ein Umzug an einen nicht bekannten Ort. Einzig die Tatsache, dass Herr Otte eine „Legalisierung“ des Bauwagenlebens als Bedingung sieht, wurde klipp und klar formuliert. Wie genau so eine „Legalisierung“ aussehen soll, wussten die Herren Stadtplaner allerdings auch nicht. 5 Jahre und all die Vorlagen aus anderen Städten, die wir ihnen zugespielt haben, sind offenbar nicht genug, sich vorzubereiten. Die bisher einzige Idee der Stadt besteht darin, den Platz als Bauland auszuweisen, das heißt, auch zu erschließen, und obendrein Baugenehmigungen für jeden einzelnen Wagen mit jeweils dauerhaft festem Stellplatz und dafür dann 5 bis 30 Mal so viel Pacht zu verlangen wie bisher. Das bedeutet de facto, dass so eine „Legalisierung à la selbsternannte Friedensstadt“ ganz schnell zu einer Vertreibung durch die Hintertür wird. Den Naturschutzpreis 2016 haben wir sicherlich nicht für eine Besessenheit mit Normen oder für das Innehaben finanzieller Reichtümer erhalten.

Spannend fanden wir die Aussagen aus der Stadtplanung vor allem deshalb, weil verschiedene Ratsvertreter*innen, insbesondere der SPD und der Grünen (CDU und der Brei noch weiter rechts davon müssen wohl nicht extra erwähnt werden), uns doch schon verdeutlicht hatten, dass sie kein Interesse an einem Verbleib unseres Zuhauses haben. Dass Ottes Parteifreund*innen ihn darüber im Dunkeln haben stehen lassen, erscheint doch eher unglaubwürdig. Oder es ist schlichtweg Mobbing. Wir kennen das schon, schließlich werden auch wir immer wieder wie Menschen letzter Klasse behandelt.

SPD und Grüne waren im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, an dem auch wir uns aktiv beteiligt haben. Aus der geforderten kommunalen Wohnungsgesellschaft wurde von der regierenden Parteienlandschaft inzwischen eine „WiO“-Tochter der Stadtwerke gemacht. Mitsprache durch diejenigen, die sich im Bündnis aktiv für bezahlbaren Wohnraum stark gemacht hatten, wurde keine gewährt. Die Wohnungen, die ausschließlich in Form von Neubauten (sic!) aus dem Boden gestampft werden sollen, sind zu wenige und der Großteil immer noch viel zu teuer. Ihre Bewohner*innen werden weiterhin so gut wie nichts zu sagen haben.

Es gab im Bündnis mehrere vereinbarte Punkte, die von allen Beteiligten eingehalten werden sollten. Einer davon ist, dass eine kommunale Wohnungsgesellschaft auf gar keinen Fall bestehende Projekte gefährden darf. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt für SPD und Grüne keine anderen Worte übrig als: Verräter.

Die SPD erdreistet sich, als „Argument“ zu unserer Vertreibung hervorzubringen, genau Am Hirtenhaus 5 und 9 (wir plus das angrenzende Grundstück mit der Ruine, die nach Vertreibung unserer Nachbar*innen durch die Stadt vor vielen Jahren blieb) müssten Wohnungen für Pflegepersonal entstehen. [Originalzitat vom SPD-Anwärter für das Oberbürgermeisteramt: „Wenn die kommunale Wohnungsgesellschaft kommt, und sie wird kommen, dann kommt sie genau dorthin, auf die WabOS.“] Was die SPD dabei nicht sagt, ist, dass wir es waren, die schon vor 5 Jahren gefordert haben, dass wenn im Bereich des Finkenhügels wirklich unbedingt gebaut werden muss, dass dann unter Verbleib der WabOS in der Gegend ausschließlich günstiger (darunter hoffentlich auch der ein oder andere gemeinschaftliche) Wohnraum z. B. für Pflege- und Reinigungspersonal des Klinikums und der Forschungs- und Bildungseinrichtungen in der Nähe entstehen darf. [siehe dazu unser Konzept für die B-Pläne 616/617] Und wir sind weiterhin der festen Überzeugung, dass die WabOS mit dem kleinen Naturraum entlang Am Hirtenhaus auch genau dortzwischen wunderbar fortbestehen kann. Die SPD ist nichts als völlig argumentationslos.

Die Grünen haben es in 5 1/2 Jahren nicht geschafft, sich für den Verbleib unserer Wagenburg Am Hirtenhaus stark zu machen. Sie mauscheln etwas von „parteiinterner Uneinigkeit“. Was daran „grün“ sein soll, eine Auto- und LKW-Verkehr fördernde Westumgehung durch die Hintertür mit Plänen zur Massen-Versiegelung durch Wohnbebauung bis an die Forst-Grenze eines Naherholungsgebietes zuzulassen, bleibt völlig schleierhaft. Das ist braun-grau. Die Zerstörung von Diversität und die Vertreibung von Menschen? Braun.

Ein gutes halbes Jahr nach dem Verwaltungsintermezzo wollten wir mit der Stadt mögliche neue Entwicklungen besprechen. Wir warten schließlich (wie die gesamte Öffentlichkeit) weiterhin auf die der Stadt seit nunmehr 4 Jahren vorliegenden Fachgutachten und Ergebnisse der frühzeitigen Bürgibeteiligung zu den B-Plänen 616/617, die uns und den gesamten Finkenhügel betreffen. (…wir warten noch immer. Inzwischen kommt die Geheimhaltung der Ergebnisse der eines staatlichen Atomprogramms nahe.)

Lange bekamen wir keinerlei Antwort auf unser erneutes Dialogersuchen, bis es endlich so weit war und wir ausgerechnet im November, sprich während eines erneuten und doch vorher klar absehbaren Höhepunktes der Corona-Pandemie, zu einem Treffen eingeladen wurden – oder besser gesagt: einer digitalen Videokonferenz. Wie wir zu zehnt, ohne festen Internetanschluss und noch dazu via kommerzielle Software daran teilnehmen sollten, blieb ein Mysterium. Und aus einem Treffen, bei dem wir endlich hätten Fragen stellen können und vielleicht ein paar mehr Antworten bekommen hätten, Möglichkeiten für Verhandlungen ausloten wollten, wurde ein simpler Brief der Stadt, gezeichnet vom Stadtbaurat Otte. In jenem war zu lesen, dass von einer Kündigung unseres Pachtvertrages in Kürze auszugehen sei und wir eine „Alternativfläche“ in der Gartlage – sprich, weit weg von unserem seit 23 Jahren bestehenden Zuhause und im Übrigen just am Grüne-Finger-Skandal-Bezirk – angeboten bekommen könnten. In dem Brief findet sich kein Wort zu Bedingungen und Höhe der Pacht oder ähnlichem. Lediglich wird darauf hingewiesen, es sei dort „schön und naturnah“ (in Anbetracht des Grüne-Finger-Skandals fragt sich, wie lange noch) und Versorgungszentren seien auch um die Ecke.

Ja, wunderbar! Da ist dann ja Platz für den seit Jahrzehnten immer wieder geforderten dritten Wagenplatz in der Stadt!

Wir sind sicher nicht die Einzigen, die inzwischen fragen: Versuchen die Oberhäupter der Stadt die Zeit der Pandemie noch schnell zu nutzen, um sämtliche Bebauungspläne, egal ob im Westen oder Osten der Stadt, noch vor der Kommunalwahl im September 2021 durchzudrücken? Denn wann ist es schon mal so leicht, ohne mögliche große öffentliche Gegenwehr und hinter verschlossenen Türen die Fäden nach den eigenen Karrierevorstellungen zu ziehen?

Beim letzten Bürgiforum Westerberg-Weststadt Anfang Dezember 2020, das, wie an anderer Stelle auch, ganz undemokratisch, dafür umso barrierereicher, digital umgesetzt wurde, offenbarte Herr Bielefeld als Vertreter aus der Stadtplanung und -verwaltung, dass doch ohnehin seit über 5 Jahren feststehe, dass wir „da weg müssen.“ Einen Ratsbeschluss dazu gab es nicht. Schön, dass die Exekutive jetzt auch die Legislative ist! …wohl ein Grund, warum die Aussage nicht im Protokoll des Forums steht.

Noch dazu behauptete er, die Kündigung unseres Pachtvertrages habe nichts mit den Bebauungsplänen am Finkenhügel zu tun. – Anscheinend hat er bei keinem der durchweg von uns initiierten Treffen der letzten Jahre aufgepasst und offenbar auch irgendwie die gesamten letzten 5 Jahre geschlafen. Anders sind solche Äußerungen kaum erklärbar.

Andererseits passt die Aussage vom Treffen Anfang 2020, der Bebauungsplan betreffend Am Hirtenhaus müsse politisch noch entschieden werden und die Stadtverwaltung wisse ja auch nicht, was am Ende dabei herauskommt, hervorragend in das Bild einer Stadt, in der Konflikte durch Ausweichen verschwiegen und Fragen der Stadtentwicklung im Hinterzimmer und maximal unter Behauptung des Stattfindens von „Dialog“ oder unter „Scheindialog“ ausgemauschelt werden. (Hinweis an die Stadt: „Dialog = von zwei oder mehreren Personen abwechselnd geführte Rede und Gegenrede,“ siehe duden.de. …aber es ist ja auch eine Kunst.) Der SPD-Oberbürgermeisteramtsanwärter findet ja auch, ein Nazi dürfe das Herz des Stadtzentrums bebauen, denn er sei schließlich kein Nazi, da ein weißer hetero-cis-Mann mit deutschem Pass gut mit ihm Kaffee trinken kann…

Wir spüren Tag für Tag die Bagger von der Straßenbaustelle Rheiner Landstraße und der Straße Am Finkenhügel näher rücken.

2020 war für uns geprägt durch ein Schwanken zwischen „Hauptsache, es geht überhaupt irgendwo irgendwie für uns weiter“, einem möglichen Wegzug Einzelner so weit weg wie möglich aus dieser Stadt, in der Menschen wie Abschaum behandelt werden, und einer verzweifelten Suche nach Perspektiven. Aber 2020 ist vorüber. Und uns -wie wohl Vielen von euch- stehen die Politnix in puncto Bauen und Verkehr mit ihrer dreisten VerPLANtheit bis zur Maske!

2020: Oznabrooklyn B Drama

Während die Welt 2020 in die Klauen einer globalen Pandemie geraten ist, spitzt sich in Osnabrück -wie anderswo- die Dramatik um Wohnraum einerseits und grüne Räume andererseits zu. Die Politnix haben -wie anderswo auch- einfach noch immer nicht verstanden, dass die Schaffung bezahlbaren Wohnraums eine einfach zu lösende Thematik ist: Wenn Häuser denen sind, die sie bewohnen, und wenn dem motorisierten Individual- und Lastenfernverkehr Raum genommen und dafür dem ökologisch nachhaltigeren Verkehr und die entstehenden Lücken z. B. auf als Parkplätze versiegelten Flächen der sogenannten Nachverdichtung gegeben werden, ist das Problem gelöst. Dabei müsste kein Grün angetastet werden. Und den Menschen fällt spätestens unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie immer mehr auf, dass sie Grün zum Leben brauchen; dass unser Umgang mit Natur und Ressourcen, unsere Einstellung und unser Verhalten gegenüber anderen Tieren wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit unseres Planeten und aller Menschen haben. (Eine späte Erkenntnis ist besser als keine…)

Auch um Oznabrooklyns Netz von Grünen Fingern wird zur Zeit Aufwind betrieben. Dabei wird genormt und masterbeplant, dass die durchkultivierte Natur eigentlich nur so strotzen müsste. Das tut sie aber nicht. Denn weiter soll überall abgeknapst werden (Möchte-schlau: „Da müssen dann eben auch Abstriche in Kauf genommen werden,“) um Neubauten aus dem Boden zu stampfen – sei es als angeblich bezahlbarer Wohnraum in Form einer gerade erst geborenen und schon verkorksten kommunalen Wohnungsgesellschaft, als ausschließlich an Höchstbietende vergebene Ein-, Zwei-, Drei-, … Mehrfamilienhäuser mit Gärtchen aus getrimmtem Rasen, einem heimischen Vorgartenbäumchen, wo vielleicht mal ein Nistkasten dran baumeln wird, und zugehörigen mit einem Schichtchen Dachgrün beglückten SUV-Carports, oder sei es als neue Gewerbegebiete für die frisch zum Zuzug angelockten potent-fluiden Steuerzahler*innen. Selbstverständlich fehlen in diesem System auch die neuen mehrspurigen Querungs- und Umgehungsstraßen in der und die neu- und auszubauenden Autobahnen rund um die Stadt nicht. Die SUVs, die Startup-Lack-Schlitten und die Gewerbe-LKW wollen schließlich irgendwo rollen. Klima, Umwelt, Gesundheit? Ade. – Einen Zusammenhang zwischen all den vielen Thematiken zu erkennen, kann eben ein karrierefokussiertes Politnix schonmal überfordern. (Und selbst die größte Erkenntnis schützt bei mangelhafter Handlungsbereitschaft vor Apokalypse nicht…)

Wir haben hier einfach mal ein kleines Sammelsurium ohne Anspruch auf Vollständigkeiten allein aus der noz (dem Lokalblättchen) aus dem vergangenen Jahr für ein paar Einblicke zusammengestellt:

August 2020: Novum: Osnabrücks erste frühzeitig fertige Baustelle eingeweiht von Stadtoberhäuptern – Dabei handelt es sich just um die Baustelle, die zur Erschließung der Bebauuungsflächen 616 und 617 notwendig war, also auch zur Vertreibung unserer WabOS.

Dezember 2020:

Ehemaliges Parkhotel wird zu Residenz – Es grenzt unmittelbar an die B-Plan-Fläche 617.

Westumgehungsstraße durch die Hintertür inklusive Lesibriefe von durch den motorisierten Individualverkehr seit Jahrzehnten gefrusteten Anwohner*innen – Die sogenannte „Nordspange“ der Westumgehung fügt sich perfekt an die Westumgehung an, die bei Umsetzung der B-Pläne 616 und 617 entstehen würde, das heißt, wenn auch unsere WabOS zerstört würde. Diese Umgehungsstraße wurde per Bürgientscheid vor ca. 7 Jahren abgelehnt…

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) I

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) II

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) III

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) IV

Skandal um den Grünen Finger Gartlage (Sandbachtal/Eiswiesen) V

Und hier ist ein Lesibrief zum Gesamtkontext. In dem Bereich wurde vor 11 Jahren schon eine Wagenburg, der selbstverwaltete Freiraum Knolle, zerstört und vertrieben – und den verbleibenden Bewohner*innen der Wohnhäuser in der Nähe (offenbar leere) Versprechungen gemacht, dass es keine weiteren Bebauungen geben wird in dem Grünen Finger. Ein paar weitere Lesibriefe finden sich hier.

Es existieren derzeit unzählige weitere Beispiele der Art in Osnabrück, sei es in den Gärten der Knollstraße in der Dodesheide oder an der Windhorststraße im Schinkel.

Das urkapitalistisch-konservativ geprägte Lokalblatt veröffentlichte jüngst eine Doppelseite zur Anwerbung von Investor*innen…

Nanu?! Ende Dezember 2020: NABU droht der Stadt Osnabrück mit Klage …dann hoffen wir mal, dass sie der Drohung Taten folgen lassen! Denn von leeren Versprechen hat die Welt alle Schnauzen gestrichen voll!

2. November 2019: Umsonstflohmarkt

Im Rahmen der Kritischen Ersti-Wochen, die von der Hochschulgruppe Kleine Strolche unter Mitwirkung einer Vielfalt von Gruppen und Initiativen dieses Jahr zum 4. Mal in Folge organisiert werden, öffnen wir am Samstag, den 2. November, ab 11 Uhr unsere Pforten für einen Umsonstflohmarkt. Kommt alle, bringt gut erhaltene Dinge mit, die ihr nicht mehr braucht, genießt ein Getränk und ein Pläuschchen an der Feuertonne und nehmt das mit nach Hause, was ihr gebrauchen könnt! Wir freuen uns auf euch!

Das Programmheft zu den Kritischen Ersti-Wochen findet ihr hier. Die Veranstaltungen sind explizit für alle Menschen gedacht, auch ohne Ersti-Status und Studium. Kommt vorbei!

03.08.2019: Geh ma Ziegenbrink

Am Samstag, den 03.08.2019, findet ab 15 Uhr zum zweiten Mal „Geh ma Ziegenbrink, da gibt’s Krach für lau“ am Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink (Hauswörmannsweg 65) statt. Umsonst und draußen mit drinnen. Spielen werden (Achtung, wirklich laut) u. a. Eremit, Guernica und No Shelter. Und das Coolste is‘: Es wird was Veganes zu futtern geben und die Erlöse gehen soli-mäßig an die WabOS! Wir werden also auch dort sein! Kommt mit viel Hunger!!!

Sommer 2019: WabOS-Soli

Unsere Lage ist während der letzten Monate statt aussichtsreicher eher k***brauner geworden. Daher sind wir leider nach wie vor darauf angewiesen, die mit dem immer krasser werdenden Bedrohungsszenario verbundenen Kosten (Druck von Infomaterialien, rechtliche Beratung, etc.) durch Spenden zu decken. Unsere kleinen, immer währenden Soli-Fotokalender mit 13 hübschen Eindrücken von der WabOS bekommt ihr für’n Fünfer plus Spende außer bei uns auf dem Platz jetzt auch im SubstAnZ (Frankenstraße 25A) und außerdem ab sofort im Atelier Piro (Rehmstraße 7A) und im Shock (Records & Coffee / Ars Vivendi e. V., Hasestraße 66)!

Nur so lange der Vorrat reicht! ; )

Aufstieg 2019

Der VfL Osnabrück ist Rekordaufsteiger!!! Und die WabOS war bei dem entscheidenden Heimspiel am 20.04. mit dem VfR Aalen sowie bei den letzten beiden Heimspielen der Saison (mit Hansa Rostock am 04.05. und mit Unterhaching am 18.05.) dabei!

Wir freuen uns riesig mit den Fans und dem Team unserer Lila-Weißen und danken an dieser Stelle vor allem der Fangemeinschaft Brigade Nord seit 1516 – grandiose Subkultur vom Affenfelsen, auch zu finden im Gesichtsbuch – und der gigantischen Violet Crew aus der Ostkurve!

Wir sind noch immer sprachlos über diese mega fette Nummer in diesen sonst so schweren Zeiten und können es kaum fassen. Denn zu sehen war die hübsche Fahne sowohl in den live-Übertragungen des ndr-Fernsehens, als auch in den Spielzusammenfassungen z. B. des BR: die WabOS in Bayern …und WabOS goes DFB-TV! LOL

Während wir im Westen weiter für erfreuliches Neues im Sumpf der Stadtpolitik kämpfen, wünschen wir in der neuen Saison allen weiterhin viel Spaß auf unserer Lieblings-Brücke im Osten!

Leude, zusammen schaffen wir’s alle in die 1. Liga! #united

Mai 2019: Die WabOS als Naturschutzprojekt

In der frisch gedruckten Auflage der Naturschutzinformationen Osnabrücker Land (01/2019), ein lesenswertes Blatt, das etwa halbjährlich vom Umweltforum Osnabrücker Land e. V. herausgegeben wird, ist auch ein langer Artikel zu unserer WabOS! smile Nicht umsonst wurden wir ja 2016 mit dem Naturschutzpreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet. Lesen könnt ihr den Artikel hier!

Oktober 2018: Soli-Partyyy!

Yeah! Am 26.10.2018 steigt im SubstAnZ (Frankenstraße 25A, Osnabrück) im Rahmen der Kritischen Ersti-Wochen 2018 der Hochschulgruppe Kleine Strolche eine Soli-Party für die WabOS! Mit von der Partyyy sind: die MT Bags (wave punk / Osnabrück), Los Dos Cerrados (minimal surf / Dortmund) und danach an den Plattentellern die lokale Szenen-Ikone Diabolo! Einen Soli-Tresen wird es auch geben: die Flamingo-Cocktail-Bar aus Bielefeld! Kommt alle, denn das wird großartig!!!

Flyer-Design: Mental Rabie

Los Gringos (surf crap / pott) mussten leider aus privaten Gründen kurzfristig absagen. Das ist sehr schade! – Aber: Es wird trotzdem grandios!!!

Juni 2018: tiny houses everywhere

Auf der Sitzung des Osnabrücker Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am 14.6.2018 kam es zu einem überraschenden Beschluss:

„Die Verwaltung wird beauftragt, für geeignete Bebauungspläne die Integration von Flächen für tiny houses zu prüfen.“

Grund zum Jubeln? Nein. Denn trotz des guten Willens, der durch dieses Abstimmungsergebnis zum Ausdruck kommt, und trotz der doch immerhin möglichen positiven Implikationen für kleine Behausungen auf Rädern, wie z. B. auf unserer WabOS, ist dies doch ein eher schwammiger Ansatz. tiny houses können sehr positiv sein und wir begrüßen den Beschluss selbstverständlich. Wir wissen aber auch, dass tiny houses vielerorts Menschen, die es sich leisten können, als Luxus-Zweit- (Dritt- oder Viert-,…) Wohnsitze dienen. Das bislang teuerste der ‚kleinen süßen Dinger‘, das wir andernorts gesichtet haben, kostete schlappe 650.000 €. Natürlich gibt es aber auch die mit mehr DIY-Faktor im 4- bis 5-stelligen Bereich. Auf jeden Fall sind tiny houses halt ganz doll ‚in‘.

Die olivgrüne Fraktion hatte den Antrag gestellt. Sie versucht durch dieses grasgrüne Glimmen wohl ein paar Wogen zu glätten. In Zeiten von selbst heraufbeschworenen Hurricanes erscheint dies jedoch eher als ein karitativer Akt, also eher ein Schmerz- als ein Heilmittel. Kaum war der Antrag gestellt, zeterten auch schon die Damen und Herren der CDU wie auch die BOBler*innen (die ja eigentlich auf alles individuell Vierrädrige stehen), „dass MAN sich grundsätzlich einem solchen Wohnmodell nicht verschließe. Die Frage sei allerdings, ob der Bereich des Bebauungsplanes Am Hirtenhaus [das sind wir; Anm. WabOS] hierfür die geeignete Fläche sei, was bezweifelt werde.“ Aha. Danke. Sollen wir euch auch mal eure Zuhauses wegnehmen??? Oder gibt es Zweifel?

Die Rosaroten mit den Stimmverlusten bejahten den allgemeinen Antrag zwar ebenfalls, äußerten sich zu dem ursprünglich im Antrag vorgesehenen Teil „Am Hirtenhaus“ aber mal wieder gar nicht. Es wäre ja auch tragisch, den Fokus auf das Bestehende und Funktionierende [eine sehr umweltverträgliche Gemeinschaft in tatsächlich bezahlbarem Wohnraum; Anm. WabOS] zu richten und sich somit durch etwas mehr Eindeutigkeit wenigstens einen Schein weit vom blassen Rosa gen Rot (zurück) zu bewegen.

Nun denn: tiny houses everywhere (vielleicht) … und die kleinen Behausungen auf Rädern Am Hirtenhaus verharren weiterhin mit Blablups.

Juni 2018: Solidarität ist kein Vergehen!

Nachdem bereits im Februar dieses Jahres der wendländische Gasthof Meuchefitz und der benachbarte Wagenplatz von der Staatsgewalt heimgesucht wurden (siehe z. B. die Artikel der taz oder des nd), wurde im Mai auch das Selbstverwaltete Aktions- und Kommunikationszentrum Alhambra in Oldenburg durch eine Hausdurchsuchung drangsaliert. Die (vorgeschobene / gar illegale) Grundlage soll in beiden Fällen das Hissen von Fahnen sein, welche die kurdischen YPG und YPJ unterstützen.

Es kann kein Vergehen sein, sich solidarisch zu erklären mit Organisationen, welche sich für Freiheit, Basisdemokratie, Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt, Ökologie, Gleichberechtigung der Religionen und Feminismus einsetzen. Im Gegenteil. Das sehen wir als WabOS ganz klar so und haben deshalb eine Solidaritätserklärung unterzeichnet. Weitere Unterstützer*innen sind willkommen!

März 2018: Die WabOS, die Hasi und das Haus Mainusch

Was haben die WabOS, die Hasi und das Haus Mainusch gemeinsam? – Richtig. Wir alle sollen, wie so viele andere Projekte und Freiräume, den Geschwüren der Gentrifizierung weichen.

Das selbstverwaltete Zentrum SubstAnZ in Osnabrück hat sich auf coole Art nochmals mit uns, der WabOS, und auch mit dem von Räumung bedrohten selbstverwalteten Kulturraum Hasi in Halle an der Saale solidarisch erklärt. Schaut selbst! Ein dickes DANKE an dieser Stelle an die bewegende Crew!

In einer ähnlichen Lage wie die Hasi und wir befindet sich auch das Haus Mainusch auf dem Campus der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Das selbstverwaltete Kultur- und Kommunikationszentrum ist nun nach 25 Jahren äußerst erfolgreichen Bestehens und vielfältigster Nutzung von den Walzen der Gentrifizierung – die auch und erst recht vor Unis und Hochschulen keinen Halt macht – in seiner Existenz bedroht. Eine online-Petition zur Verhinderung schlimmen Übels in Mainz läuft. Unterzeichnen könnt ihr sie hier!

Wir, die WabOS, erklären uns selbstverständlich solidarisch mit der Hasi und dem Haus Mainusch! Und eins sei hier nochmal deutlich gesagt:

WIR LASSEN UNSERE FREIRÄUME UND UNSERE LEBENSRÄUME NICHT PLATTWALZEN!!!

GEGEN PLAN. – FÜR VIELFALT. FÜR KULTUR. FÜR NATUR.

KREATIV. VON UNTEN. MITEINANDER.

Dezember 2017: Die WabOS, wohnend und gesund.

Zum Jahresabschluss haben wir es dank des Architekten Rolf Brinkmann vom Ökodorf ecovillage e. V. (Osnabrück) mit einem feinen Artikel und ein paar coolen Fotos vom Fotografen Benne Ochs noch bis in die überregionale Architektur-Szene geschafft!

Das Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit mit Sitz im bayrischen Rosenheim bringt regelmäßig die Zeitschrift Wohnung & Gesundheit heraus. Den Artikel über unsere WabOS aus der Ausgabe Nr. 165 findet ihr hier. Frohes Lesen allerseits!

Dezember 2017: Atomkraft? NEIN DANKE!

Genau! Wir haben die Lingen-Resolution unterzeichnet!

Denn wir vertreten vehement die Meinung, dass ALLE Atomanlagen umgehend (!) abgeschaltet werden müssen. Zudem liegt Osnabrück nur einen Steinwurf vom Atom-Mega-Standort Lingen (Emsland) entfernt, außerdem in der Nähe der nordrhein-westfälischen Atom-Standorte Gronau und Ahaus und direkt an einem Verkehrs- (= Transport-) Knotenpunkt.

Aber egal wo: Atomenergie gehört ein für alle Mal abgeschafft!

Daher rufen wir euch dazu auf, die Resolution mit eurer Gruppe, Organisation oder Initiative – egal wo ihr lebt – ebenfalls zu unterzeichnen! Wendet euch dafür an die in dem oben verlinkten pdf ganz unten angeführte email-Adresse.

27. Oktober 2017: WabOS als „Das Gegenteil von Grau“ im Rahmen der Kritischen Ersti-Wochen 2017

Wie schon im letzten Jahr sind auch in diesem Kritische Ersti-Wochen von der Hochschulgruppe Kleine Strolche initiiert worden. Sie finden statt vom 23.10. bis zum 06.11. und bieten ein buntes, aber vor allem gesellschaftskritisches Programm, welches sich zwar vor allem an Neuankommende in Osnabrück (Studierende und Nicht-Studierende) richtet, aber auch für Alteingesessene durch Vorträge, workshops und Beisammensein interessante und wichtige Blicke über den alltäglichen Tellerrand hinaus ermöglicht und diverse Initiativen vorstellt. (Hier geht es direkt zur Programm-Broschüre.)

Wir als WabOS sind nach dem „Brunch extrem“ im letzten auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie. Was uns besonders bewegt – aber durch eure Unterstützung, z. B. durch Unterzeichnen unserer Petition, hoffentlich am Ende an Ort und Stelle lässt – ist das Thema Gentrifizierung.

Darum zeigen wir in Anwesenheit seines Machers am Freitag, den 27.10.2017, ab 18 Uhr im Café Mano Negra (Alte Münze 12) – bei Getränken und mmm-lecker-veganer Küfa gegen Spende! – den DokumentarfilmDas Gegenteil von Grau“ von Matthias Coers und Recht auf Stadt Ruhr:

Nach dem Dokumentarfilm “MIETREBELLEN – Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt” ist 2017 ein weiterer inspirierender Dokumentarfilm entstanden, der sich mit der Graswurzelnutzung von urbanen Lebensräumen auseinandersetzt: DAS GEGENTEIL VON GRAU. “Brachflächen, Leerstand, Anonymität, Stillstand – nicht alle zwischen Dortmund und Duisburg wollen sich damit abfinden. Im Gegenteil. Immer mehr Menschen entdecken Möglichkeiten und greifen in den städtischen Alltag ein. Ein Wohnzimmer mitten auf der Straße, Nachbarschaft, Gemeinschaftsgärten. Stadtteilläden, Repair Cafés und Mieter*inneninitiativen entstehen in den Nischen der Städte – unabhängig, selbstbestimmt und gemeinsam. DAS GEGENTEIL VON GRAU zeigt unterschiedliche Gruppen, die praktische Utopien und Freiräume leben und für ein solidarisches und ökologisches Miteinander im urbanen Raum kämpfen.”

Als Bewohner*innen der Wagenburg Osnabrück (WabOS) versuchen wir anhand eines Lebensentwurfes, welcher einen Gegenpol zum Bürgerlichen darzustellen sucht, unsere Utopien zur tagtäglichen Praxis werden zu lassen. Wir möchten an diesem Abend in Anwesenheit des Filmemachers Matthias Coers und verschiedener Initiativen und Menschen Alternativen der prerevolutionär gelebten Utopie cinematografisch vorführen und im Anschluss gemeinsam mit euch diskutieren, inwiefern die Gestaltung des Alltags und der Wohn- und Lebensform ein politisches Handeln widerspiegelt.

September 2017: WabOS als Wohnzimmer

Am 18.09.2017 erschien in der online-Ausgabe der Lokalpresse ein Foto-Bericht über unser grünes Wohnzimmer. Wenn in der Reihe „Osnabrücker Wohnzimmer“ auch wenig Platz für Inhalt ist, so war der Beitrag mit dem Namen „Viel Freiraum im Freien: Leben in der Wagenburg“ doch eine ganz nette Werbung für uns.

Große Neuigkeiten in puncto Bleiberecht gibt es nämlich nicht, weil zur Zeit noch die Gutachten seitens der Behörden bezüglich der B-Pläne im Bereich des Finkenhügels erstellt werden. Daher haben wir während einiger ruhigerer Wochen einfach mal wieder in unseren kleinen und in unserem großen Wohnzimmer „ganz schlicht“ gewohnt. – Und das ist ja das, was wir am liebsten tun, und ein ganz simpler der vielen Gründe, warum wir unseren Wagenplatz erhalten wollen!

Der Flohmarkt am 09.09. lief trotz wetterwidriger Umstände. Es wurde viel bei und mit uns geklönt und hat Spaß gemacht! Vielen lieben Dank an alle, die in unserem grünen Wohnzimmer dabei waren!

09.09.2017: Flohmarkt auf der WabOS

…und zwar nicht irgendein Flohmarkt, sondern ein Umsonst- und Tauschflohmarkt. Das heißt, ihr alle seid herzlich willkommen noch gute, aber nicht mehr von euch gebrauchte Sachen, Klamotten, Gegenstände, Technik-Gedöns und so weiter anderen Menschen zur Verfügung zu stellen. Dafür bringen andere vielleicht etwas mit, das ihr, eure Kinder, Großeltern, Freund*innen gerade genau gebrauchen könnt / -en oder einfach nur schön findet / -en.

Bei uns gibt’s ein paar Pavillons, Unterstand und Gemeinschaftswagen, Aufwärmmöglichkeiten, … und natürlich den Kicker und viel Platz zum Toben.

Limos stehen zum Verkauf. Kaffee, Tee und Kuchen gibt’s gegen Spende. Wer noch Kuchen oder Kekse mitbringen mag, immer gerne. Aber achso: vegan, natürlich.

Wir freuen uns auf einen bunten Tag mit viel Klönschnack mit euch! Und ladet gerne all eure Verwandten, Bekannten und Nachbar*innen ein… – explicitly: Refugees welcome!!!

September 2017: wabos goes geo

Wow! Das Titelthema des renommierten Magazins geo lautet in der 09/2017-Ausgabe: „Die grüne Revolution – Wie die Natur unsere Städte erobert“. Ganz am Anfang im Hauptartikel „Die grüne Stadt“ von Anke Sparmann und Benne Ochs geht es darum, dass immer mehr Menschen in Städten leben, sich dabei aber mehr Natur wünschen. Anhand von Beispielen aus drei Städten wird dies aufgezeigt: Kopenhagen, Berlin und … Osnabrück!
Und nun ratet mal, welches Projekt darin auch beleuchtet wird!?!!! Genau! Die WabOS!

Wir bedanken uns bei den beiden sympathischen Autor*innen / Fotograf*innen für ihr ausführliches Interesse und Engagement. Das war mal gute Zusammenarbeit!

Unsere „Angst vor Rechten“ haben wir nach 3 Monaten einigermaßen überwunden… daher ist der Artikel nun abfotografiert als pdf hier zu finden. Trotzdem gehört der Artikel natürlich nach wie vor nicht uns und so weiter… aber ein Lese-Ex gibt’s auch bei uns auf’m Platz.

17. August 2017: Pressemitteilung #008

Vor einiger Zeit haben wir uns mit den Nutzer*innen der Kleingärten am Corneliusweg (/ Richard-Wagner-Straße, auch Westerberg) solidarisiert.

Am 10. August 2017 wurde in der Lokalpresse gemeldet, dass die Osnabrücker CDU sich nun gegen eine Wohnbebauung auf der Fläche der Kleingärten positioniert. Auch wenn das Thema wohl noch nicht ganz vom Tisch ist, freuen wir uns ausdrücklich mit dem Kleingärtner*innenverein West darüber!

Die Argumentation der CDU für den Erhalt der Kleingärten anstelle einer Wohnbebauung entspricht im Wesentlichen unserem Wortlaut, was den Erhalt der Grünflächen Am Hirtenhaus bei uns und unserer WabOS betrifft. Denn: Bereits seit über einem Jahr plädieren wir dafür, dass die Flächen Am Hirtenhaus “wirklich ein schönes Stück Osnabrücker Natur, das wir nicht ohne Not zerstören sollten,“ sind, “zumal auf diesem Fleckchen Erde 'ja auch Gemeinschaft stattfindet'”. Des weiteren “leisten (die Flächen) einen wichtigen Beitrag zu einem guten Stadtklima und einer besseren Luftqualität”, wie auch neueste Untersuchungen der Stadt zeigen...

Nach wie vor gilt für unseren Fall zusätzlich, dass wir bereits Wohneinheiten darstellen, und es keinen Sinn ergibt, die bestehenden sozialen und naturfreundlichen durch weniger soziale und naturfreundliche mit einem immensen Kosten- und Ressourcenaufwand zu ersetzen.

Da die CDU bei der Schaffung von Wohneinheiten “aber die grünen Finger und Frischluftschneisen nicht beeinträchtigen” will, wäre es dringend an der Zeit, dass sie sich, wie andere Fraktionen es bereits getan haben, klar und deutlich für das Konzept des WabOS e. V., welches den Erhalt der Flächen Am Hirtenhaus beinhaltet, ausspricht.
Die WabOS begrüßt jeden umweltschutz- und gemeinschaftsfördernden Gedanken seitens aller Parteien, bangt jedoch nach wie vor um ihre Existenz.

Die vor über einem halben Jahr gestartete online-Petition für den Erhalt der WabOs bleibt aktiv und gewinnt weiterhin an Unterzeichner*innen. Sie ist zu finden bei www.change.org unter dem Suchbegriff "WabOS" oder unter diesem Direktlink.

24. Mai 2017: Pressemitteilung #007

Der Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss (StUA) behandelte am 11. Mai
eine Vorlage zur Änderung des Bebauungsplans Nr. 616, welche nicht
nur weitgehend durchgangsverkehrsgesperrte Bereiche vorsieht, sondern
auch den von der durch die Wohnbebauungpläne bedrohte Wagenburg
Osnabrück (WabOs) Initiativantrag (Kurzversion der WabOs)
befürwortet. Dieser Antrag beinhaltet sowohl den Verbleib der WabOs als
alternativer Wohnform an ihrem seit 20 Jahren bestehenden Standort am
Finkenhügel, als auch eine Erweiterung dieser auf das Nachbargrundstück
an der Straße Am Hirtenhaus. Wie die Wagenburg ausführlich in ihrem
Konzept von November 2016 erläutert hat und zuletzt zu ihrer großen Freude unter breiter Zustimmung ihres Projektes seitens des Publikums auf dem Bürger*innenforum Westerberg - Weststadt vorstellte, beruht der Antrag auf mehreren Begründungen: Zum Einen sagt die praktische Erfahrung, dass viel mehr Bedarf an Raum für das gemeinschaftliche Leben in selbst ausgebauten Bauwagen und an Bewohner*innenplätzen besteht als bislang vorhanden sind. Zum Anderen soll und kann auf diese Weise das Landschaftsbild der ehemaligen Hausgärten, teils unter Mitwirkung und Nutzung der Öffentlichkeit, bewahrt werden. Außerdem spielen soziale, ökologische und auch kulturelle Aspekte hier vordergründig eine große Rolle. Die Vielfalt, die die Wagenburg an dieser Stelle bietet ist unbezahlbar!

Die WabOs begrüßt die Diskussion dieses Themas und freut sich auf eine
rege Zusammenarbeit mit Politik, Öffentlichkeit und Vereinen zur
gemeinschaftlichen Ausarbeitung der Ideen, beispielsweise unter dem
Titel "Zukunftslabor WabOS". Nachdem nun drei Fraktionen ihre
Unterstützung des Antrags signalsiert haben, sind die Bewohner*innen und
Nutzer*innen der WabOs auch erfreut darüber, dass der TOP im StUA ohne
Gegenreden vertagt wurde und somit allen Fraktionen weiter zur
Inspiration dienen kann, während die Ergebnisse der frühzeitigen
Bürger*innenbeteiligung zu den Bebauungsplänen Nr. 616 und 617 noch
nicht ausgewertet sind.

Um den Forderungen nach ihrem Verbleib Nachdruck zu verleihen und ihren
Protest mit anderen, ähnlichen Projekten - in Osnabrück und überall - zu vernetzen, veranstaltet die WabOs in Kooperation mit dem
selbstverwalteten Zentrum SubstAnZ eine große Freiraum- & Wagen-Demo.
Diese startet am Freitag, den 26.05., um 16 Uhr am Hauptbahnhof
Osnabrück. Details wie verschiedene Aufrufe und Redebeiträge, die die
Forderungen in einen gesamtpolitischen Kontext stellen, finden sich hier.

Des weiteren verbleibt die vor über einem halben Jahr gestartete
online-Petition für den Erhalt der WabOs aktiv und gewinnt weiterhin an
Unterzeichner*innen. Sie ist zu finden bei www.change.org unter dem
Suchbegriff "WabOS".

Außerdem erklärt sich die WabOs solidarisch mit den Nutzer*innen und
Anwohner*innen der Grünflächen am Corneliusweg
(http://www.kleingaertnerverein-west.de/; siehe auch den Artikel in der noz). 20 Wohneinheiten (in einer Gegend mit mindestens ebenso viel Leerstand) sind NICHTS gegen seit 80 Jahren bestehende Kleingärten, die einzige (kurze) Rodelstrecke im Stadtteil und die extrem wichtige
Frischluftzufuhr für die Weststadt!

Ende Mai 2017: Ganz schön wat los!

Die Demo am vergangenen Freitag (26.05.2017) hat auf jeden Fall gefetzt, bei bestem Wetter, mit ca. 250 Leuten und 4 Lastern. Kraftvoll. Grandioser support!!! Und ein genialer Rundumschlag an (Rede-) Beiträgen (zu finden unter obigem Link „Demo“…dann unten)….

Gegen Gentrifidingsbums, für mehr Freiräume und Selbstverwaltung, gegen die scheiß Abschiebe- und Grenzmaschinerie, für Solidarity Cities, gegen Wohnraummieten, für mehr Wagenplätze und … für dass die WabOS bleibt!!! YEAH!

Die Lokalzeitung hat dazu in ihrer Druck- und vor allem in der online-Ausgabe berichtet … Bis auf ein paar kleine Humperl recht akzeptabel, wie wir finden. Erschienen sind ein Artikel (online mit Foto) und ein Video.

Weitere Presse hat sich für die nächste Zeit angekündigt…

Mai 2017: Das Ganze ist noch nicht komplett & Solidarität mit dem Corneliusweg!

Im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss (StUA) ist es für uns am 11. Mai weder besonders gut, noch schlecht gelaufen. Eigentlich ziehen wir sogar eine recht positive Bilanz. Denn nach 3,5 Stunden Herumsitzen dank anderer hitzig debattierter TOPs wurde unser Antrag auf Vergrößerung der WabOs vertagt. Schön war dabei aber, dass es keine wirklichen Gegenreden gab und sich eine dritte Fraktion erstmalig öffentlich als Unterstützerin unserer Erweiterung aufs benachbarte Grundstück inklusive Erhöhung der Bewohner*innenzahl bekannt hat. Den Antrag in unserer Version findet ihr in Kurzausführung hier, mit ausführlicher Erläuterung in unserem Konzept von November 2016 hier, die beim StUA eingereichte Version, die sich allgmein auf den B-Plan 616 bezieht, hier.
So weit, so vertagt also.

Jetzt liegt es an uns allen, über die nächsten Wochen und Monate auch noch die übrigen Fraktionen zu überzeugen – davon, dass mehr Bauwagenplätze gebraucht werden, dass die Natur bei uns da oben für die ganze Stadt eine Bereicherung ist, dass es sozialer zu wohnen kaum geht, dass auch Osnabrück dringend (kulturelle) Vielfalt und (soziale und ökologische) Nachhaltigkeit benötigt, und dass dieser Gentrifidingsbums Einhalt geboten werden muss!!!

Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen und unseren Protest mit anderen, ähnlichen Projekten – überall!!! – zu vernetzen, KOMMT ALLE ZUR FREIRAUM- & WAGEN-DEMO!!! Wie gesagt: Am Freitag, den 26.05., 16 Uhr ab Hauptbahnhof Osnabrück!!!

Vergangenen Dienstag waren wir wie auch in der Lokalzeitung angekündigt beim Bürgiforum Westerberg – Weststadt (Osnabrück). Wenn ihr auch ein paar bunte Bilder, Kartenmaterial etc. anschauen wollt, dann guckt euch gerne unsere dort gehaltene Präsentation an.
Insgesamt haben wir in dem lokalen bürgerlichen Diskussionsraum ziemlich viel Zustimmung erhalten. Wir freuen uns sehr, dass die Menschen in unserem Stadtteil so hinter uns stehen!!!

In der Lokalzeitung wurde im Anschluss auch über uns berichtet (den Artikel findet ihr auch hier), aber vor allem über weitere total absurd bescheuerte Bebauungspläne in der Gegend. WIR SOLIDARISIEREN UNS MIT DEN NUTZER*INNEN DER GRÜNFLÄCHEN AM CORNELIUSWEG!!! 20 Wohneinheiten (in einer Gegend mit mindestens ebenso viel Leerstand) sind NICHTS gegen seit 80 Jahren bestehende Kleingärten, die einzige (kurze) Rodelstrecke im Stadtteil und die extrem wichtige Frischluftzufuhr für die Weststadt!

Anfang Mai 2017: Es geht ums Ganze!

Am Donnerstag, den 11.05.2017, wird im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt über eine Änderung des Bebauungsplans Nr. 616 verhandelt. Für uns geht es dabei im wahrsten Sinne des Wortes ums Ganze, da nicht nur unser Fortbestand an Ort und Stelle, sondern auch unser Antrag auf die Erweiterung der WabOS Thema sein wird. Die Vorlage des TOPs findet ihr hier. Unterstützung im und am Sitzungssaal (diesmal ausnahmsweise im Stadthaus 1, Natruper-Tor-Wall 2, Sitzungsraum 717/718) ab 17 Uhr ist herzlich willkommen!

In der online-Ausgabe der Lokalzeitung noz wurde dazu und zusammen mit einer ersten Ankündigung unserer Demo bereits etwas berichtet.

09. / 10. Dezember 2016: www.

Westumgehung, Wagenburg, Wirrwarr.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt tat Anfang Dezember sein Bestes, für weihnachtliches Wirrwarr zu sorgen: Wagenburg ja, Westumgehung ja, Wohnbebauung ja… Wie? Wo? Wer? Was?

Versprecher oder Versprechen?

Den online-Artikel der Lokalzeitung NOZ findet ihr hier.

Auch die Osnabrücker online-Zeitung Hasepost berichtete im Vorfeld: „Kann die Wagenburg am Finkenhügel heute gerettet werden?

November 2016: Und klammheimlich die Stadt.

Im November 2016 veröffentlichte die Stadt Osnabrück – ganz unscheinbar und doch so folgenreich… auf den Seiten des Immobilienmarktes in der Lokalzeitung (NOZ)… klammheimlich und doch so laut …neben ein paar unauffälligen posts auf ihren Seiten im Netz – ihre Bebauungs- und Verkaufsabsichten im Bereich des Finkenhügels.

Nicht nur der Inhalt ist „beh“, sondern auch die Art und Weise der sogenannten „Kommunikationspraxis“ – so gesetzlich verankert und „gängig“ sie auch sein mag – finden wir ziemlich „beh“.

UNSER ZUHAUSE WIRD NICHT VERMARKTET!
¡BASTA!

August 2016: Die WabOS, der Sand im Getriebe

Ende August 2016 wurde in der Lokalpresse erstmals – und mit einer fantastischen Wortwahl! – groß über die WabOS und ihre Bewohner*innen berichtet; darüber, dass eine Vertreibung unseres Projektes von uns nicht hingenommen wird; darüber, dass wir uns nicht einfach aus unserem Zuhause verdrängen lassen werden. Seit dem weiß Osnabrück Bescheid… über uns „bürgerliche Gallier*innen im Kampf ums Paradies“ ; )

Den ganzen NOZ-Artikel findet ihr inklusive Video und Fotos hier, den coolen Kommentar über den Sand im Getriebe hier. Have fun!

17. – 20. Januar 2017: BOB, eine populistische Geisterfahrt

Nachdem die im Stadtrat seit der Kommunalwahl 2016 neu vertretene „Partei“ BOB (ja, fast wie der Baumeister… Der Name ist Programm!) keinen direkten Kontakt mit uns gesucht haben, wurden wir am 17.01.2017 per Pressemitteilung in der Lokalzeitung (NOZ; auch in der Hasepost) „freundlicherweise“ von ihnen dazu aufgefordert, ihren Baumeister-Plänen zu weichen. Begründung: Die Schultoiletten müssen renoviert werden.*

Dankenswerterweise erschien kurz darauf, am 20.01.2017, ein Leserbrief von Herrn Thorsten Jansing. – Thorsten, Sie sind / du bist super!!!

* LOL

Oktober 2016: Solidarität vom SubstAnZ

Solidaritätserklärung des SubstAnZ mit dem Wagenplatz WabOS


WabOS bleibt! Für den Erhalt von Freiräumen in Osnabrück und überall!

Es ist wieder soweit, dass einer der wenigen Freiräume in Osnabrück existenziell bedroht ist. Die WabOS (Wagenburg Osnabrück) befindet sich seit 19 Jahren am Finkenhügel auf einem von der Stadt gepachteten Grundstück. Dort leben die Bewohner*innen in Bauwagen und setzen den gesellschaftlich genormten Wohnverhältnissen einiges an Experimentierfreude entgegen.

Warum soll mensch den halben Monat für die Miete arbeiten? Warum leben die meisten isoliert voneinander in Häuserkomplexen der Anonymität?
Mit diesen und anderen Fragen will die WabOS auch weiterhin im Hier und Jetzt unsere Subkultur bereichern, käme die Stadt Osnabrück nicht mit einer geplanten Bebauung um die Ecke. Mangelnder Wohnraum und mehr Geld für den Haushalt sind die Argumente.Die Wagenburg ist bereits bezahlbarer und schützenswerter Wohnraum. Der Westerberg braucht nicht mehr „Edelbauland“. Es gibt laut Leerstandsmelder und Baulandkataster bereits erschlossenes Bauland bzw. Leerstand in der Stadt. Und der Finanzhaushalt der Stadt wird nicht dadurch „gerettet“, dass der naturnahe Rückzugsort dem Rest der teuren Wohngegend am Westerberg angeglichen wird und den kapitalistischen Interessen der Stadtverwaltung weichen muss.Wir unterstützen die Forderung der WabOs, von der Stadt als das anerkannt zu werden, was sie ist. Die betroffenen Menschen sollten zumindest jetzt in die scheinbar unumgängliche Bebauung mit einbezogen werden, damit sie ihren Lebensraum selbst gestalten können.Wir Freiräume halten zusammen!

SubstAnZ Plenum vom 12. Oktober 2016

22. Februar 2017: Pressemitteilung #006

Betreff: Ende der frühzeitigen Bürgerbeteiligung; Wagenburg erhält Unterstützung durch das SubstAnZ und 23 weitere Institutionen

Die Bewohner*innen und Nutzer*innen der Wagenburg Osnabrück (WabOS) warten mit Spannung auf die Ergebnisse der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zu den Bebauungsplänen Nr. 616 (und 617), welche am 03.02.2017 zu Ende gegangen ist.

Es bleibt nach wie vor klarzustellen, dass die Bebauungspläne, so wie sie in der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur Diskussion gestellt wurden, weder einen kompletten noch einen langfristigen Erhalt der von der WabOS seit fast 20 Jahren genutzten Fläche garantieren, obwohl die kommunalen Parteien das ökologische und gemeinschaftliche Wohnprojekt laut eigener Aussagen grundsätzlich als eine Bereicherung für die Stadt anerkennen.

Da die Entscheidung über den Verbleib unserer konstruktiv-alternativen Wohnform am Finkenhügel weiterhin in den Händen der kommunalen Organe liegt und die strategischen Ziele der Stadt in diesem Fall bislang nur auf die Schaffung von (anderen) Wohneinheiten reduziert und dem Streit um die Westumgehung unterworfen werden, sind wir umso erfreuter über die immer breiter werdende Unterstützung für unseren Freiraum:

Zum Einen läuft unsere online-Petition, die wir Anfang September des vergangenen Jahres gestartet haben, trotz des Überreichens von ca. 7.700 (auch analogen) Unterschriften stellvertretend an Herrn Oberbürgermeister Griesert im Dezember weiter und wurde allein in den vergangenen zwei Monaten noch von mehreren Hundert weiteren Menschen unterzeichnet.

Zum Anderen aber wurde gestern der Stadt Osnabrück ein von 23 Gruppierungen aus den Bereichen Politik, Umwelt, Wohnen und Musik unterzeichneter offener Brief zusammen mit einer Solidaritätserklärung des selbstverwalteten / autonomen Zentrums SubstAnZ geschickt.

14. Dezember 2016: Pressemitteilung #005

Betreff: Sitzung des Osnabrücker Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt vom 08.12.2016 / Artikel “CDU und SPD geben Weststraße nicht auf – Große Einigkeit im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt: Die Wagenburg soll bleiben” (NOZ, 10.12.2016)

Die Wagenburg begrüßt die Entscheidung der Parteien (namentlich FDP, Grüne, Linke, SPD und CDU), unser gemeinschaftliches Wohnprojekt als eine Bereicherung für die Stadt anzuerkennen. Wir sind positiv überrascht über das Zugeständnis, am Finkenhügel bleiben zu können.
Dabei bleibt jedoch klarzustellen, dass die Bebauungspläne, so wie sie in der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur Diskussion gestellt werden, weder einen kompletten noch einen langfristigen Erhalt der von uns genutzten Fläche garantieren.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass sich die Bürger*innen aktiv mit der Thematik auseinandersetzen und von dem Recht, ihre Stimme zu erheben, Gebrauch machen. Die in unserem Konzept geforderte Erweiterung unserer Wagenburg auf das Nachbargrundstück zielt nicht nur auf den dringenden Bedarf nach mehr Raum für Bauwagenleben ab, sondern auch auf den Erhalt der ehemaligen Hausgärten Am Hirtenhaus. Denn die dortigen Grünflächen stellen ein besonderes urbanes ökologisches Kleinod dar.
Wir rufen dazu auf, die Beplanung der Abschnitte Nr. 616 und 617 nicht den noch immer andauernden Streitigkeiten der Osnabrücker Parteienlandschaft um die Weststraße zu überlassen. Wir fordern die strategischen Ziele der Stadt nicht auf die Schaffung von Wohneinheiten zu reduzieren. Vielmehr ist es für eine positive Entwicklung dieser Stadt notwendig, progressive Impulse umzusetzen und unkonventionelle, nachhaltige Ideen zu verwirklichen.

Wir laden die Presse und Interessierte dazu ein, am Dienstag, den 20.12.2016, bei der feierlichen Übergabe der ersten Unterschriften unserer (online-) Petition oder  dabei zu sein. Die Übergabe findet im Büro des Herrn Oberbürgermeister Griesert in der Bierstraße 28 um 17 Uhr statt.

07. Dezember 2016: Pressemitteilung #004

Die WabOS (Wagenburg Osnabrück) veranstaltet am Samstag, den 10.12., ab 11 Uhr einen Infostand am Jürgensort (Große Straße, vor L+T). Über die aktuelle Bedrohungslage für die seit 19 Jahren Am Hirtenhaus (Finkenhügel) bestehende Wagenburg aufgrund der Bebauungspläne (Nr. 616, ggf. auch 617) sollen Informationen verteilt werden und das Gespräch mit Bürger*innen gesucht. Zugleich wird bei der Gelegenheit die Unterschriftensammlung für den Erhalt des sozialen und ökologischen Gemeinschaftswohnprojektes auf der bisherigen Fläche fortgesetzt.

Wir weisen nochmals darauf hin, dass eine erste Übergabe von Unterschriften stellvertretend an Herrn OB Griesert (presse-) öffentlich am 20.12.2016 um 17 Uhr stattfinden wird – unabhängig vom Ausgang der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am morgigen Donnerstag, den 8.12. (siehe dazu online das Ratsinformationssystem der Stadt Osnabrück).

Unterstützer*innen haben auch weiterhin online die Möglichkeit, ihre Unterschriften abzugeben. Siehe dazu: https://www.change.org/u/wabos bzw. diesen Direktlink.

Weitere Informationen in unserer Broschüre; sowie in unserem Konzept zur „Lösung der Bebauungskonflikte am Finkenhügel“.

Öffentlich erreichbar ist der WabOS e. V. am besten per Mail an wabos’at’riseup.net

17. November 2016: Pressemitteilung #003

Trotz anderslautender Beteuerungen seitens verschiedener Organe und Ratsmitglieder wurden wir, die Mitglieder der WabOS (Wagenburg Osnabrück), bislang nicht hinreichend bzw. nicht termingerecht in den Planungsprozess bzgl. der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 616 (bzw. auch Nr. 617) einbezogen.

Termine mit der Bauplanung wurden uns erst auf Nachfrage unsererseits hin und nach Ablauf der Vorbereitungsfrist der Planungsorgane für den betreffenden Tagungstag des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt gegeben. Herr Schürings, Herr Bielefeld und Herr Möller haben sich zwar an zwei Terminen Zeit für uns genommen (einmal am 31.10. zur Ortsbegehung und einmal am 15.11. zum Gespräch). Wir haben jedoch deutlich gemerkt, dass der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt bzw. der Rat den beauftragten Herren keinen klaren Auftrag zum Einbezug unserer Belange gegeben haben – wohlgemerkt entgegen der Aussagen einzelner Politiker*innen.
Herr Stadtbaurat Otte hat unsere Anfragen und Einladungen bislang leider unbeantwortet gelassen.

Da die kommunalen Organe der Stadtlegislatur erst vor Kurzem neu gewählt und zusammengesetzt wurden, haben wir sie auf den genannten Missstand hingewiesen und sie gleichzeitig alle (nochmals) herzlich dazu einladen, uns und unsere Wagenburg, das heißt unser Zuhause, vor Ort kennenzulernen.

Hier finden Sie das von uns erstellte Konzept zur „Lösung der Bebauungskonflikte am Finkenhügel“.

Dieses haben wir den Herrschaften aus der Bauplanung am 15.11.2016 vorgestellt und es am heutigen Tage dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt sowie dem Rat der Stadt Osnabrück als Grundlage zukünftiger, konstruktiver Zusammenarbeit zukommen lassen.

Dazu findet sich unter diesem weiteren Link eine Studie aus dem Jahr 2000 von Schönfeld & Pralle, auf welche wir in dem Konzept verweisen.

Wir weisen schon jetzt darauf hin, dass wir am 20.12.2016 um 17 Uhr einen Termin mit Herrn Oberbürgermeister Wolfgang Griesert haben um ihm die bisher gesammelten Unterschriften (manuell sowie digital unter) zu überreichen. Eine konkrete Presse-Einladung dazu folgt in Kürze.

Weitere Informationen zu uns und der Thematik sind in unserer Broschüre zu finden.

28. Oktober 2016: Pressemitteilung #002

Vor allem angesichts unserer aktuellen Situation sind wir sehr erfreut über die Auszeichnung mit dem Naturschutzpreis Osnabrück Stadt 2016, für den wir uns vor einigen Monaten beworben hatten. Wir möchten betonen, dass nicht nur wir als Bewohner*innen der Wagenburg Osnabrück uns durch die Bauvorhaben der Stadt bedroht sehen. Auch die von uns naturnah belassene Fläche inklusive der Insektenwelt würden mit einer Bebauung und Versiegelung exterminiert.

Dazu die Mitteilung des Landkreises Osnabrück (Pressemitteilung und Informationen zu den Bewerber*innen finden sich unten auf der Seite)

Das Preisgeld werden wir als WabOS e. V. für die Bestrebungen um den Erhalt der Fläche in ihrer bestehenden Form verwenden.

Die Petition zum Verbleib unserer Wagenburg Am Hirtenhaus steht neben der analogen Sammlung von Unterschriften weiter online und ist inzwischen auch auf Englisch, Spanisch und Französisch zu finden.

Dazu siehe auch den NOZ-Artikel.
Auch in der aktuellen Ausgabe der Osnabrücker Straßenzeitung „abseits“ wurde über uns berichtet (siehe hier).

11. September 2016: Pressemitteilung #001

Am 30.08.2016 wurde im Rat der Stadt Osnabrück die Aufstellung der Bebauungspläne Nr. 616 und 617 (Bereiche Westerberg / Finkenhügel) beschlossen, von denen ersterer unsere Wagenburg direkt betrifft. In der Abstimmung zu Nr. 616 hielten allein Christopher Cheeseman (z. Zt. parteilos; ehemalig Die Linke), der die WabOS seit Langem kennt, und Ralf ter Veer (Piraten) dagegen, während alle übrigen Ratsmitglieder für die Aufstellung stimmten (TOP 10.9).
Dennoch wurde in einer vorhergehenden Diskussion deutlich, dass die einzelnen Fraktionen sich nicht gegen unsere Wagenburg stellen. Herr Thiele (FDP) versuchte mit Worten zu beschwichtigen, dass eine Lösung gefunden werde und kein Grund zur Panik bestehe, obwohl die auf dem Nachbargrundstück unserer Wagenburg befindliche Villa “abgebrannt” sei (siehe NOZ NOZ-Artikel 1 und NOZ-Artikel 2; siehe unten).
Sowohl SPD als auch Grüne äußerten sich unserer Wagenburg gegenüber positiv: Frank Henning (SPD) wies schon vorab (TOP 10.2) darauf hin, dass die Wagenburg einbezogen werden müsse. Heiko Panzer (SPD) betonte, dass Gespräche von vornherein nicht mit der Suche nach Alternativflächen begonnen werden sollten, und dass es ihn verärgert habe, dass dies so passiert ist. Ulrich Hus-Halstenberg (SPD) wies darauf hin, dass Ortsbegehungen bei uns sehr wichtig zur Lösungsfindung seien, da nicht über unsere Köpfe hinweg entschieden werden dürfe. Er stellte unser Argument, dass wir bereits auf der Fläche wohnen, in den Vordergrund. Jens Meier (Grüne) befürwortete das Konzept “Wagenburg” weiterzuentwickeln, wie es der Naturschutzbeauftragte der Stadt, Gerd Mäscher, im Vorhinein bereits als zukunftsträchtige ökologisch verträgliche Alternative zu konventionellem, Flächen-versiegelndem Wohnen empfohlen hatte.

Einzig die CDU-Fraktion deklarierte in dem vorab behandelten TOP zur Umgehungsstraße West (10.2), dass es sich um “hochattraktives Wohngebiet” handele, welches dringend gebraucht werde.

Jens Meier (Grüne) bemerkte hingegen, dass in Osnabrück bereits 100 ha Fläche zu sofortiger Wohnbebauung zur Verfügung stünden.

Christopher Cheeseman (parteilos) wies darauf hin, dass bei einer Wohnbebauung mit weiterem Verkehrsaufkommen in der Gegend zu rechnen sei – ein Gesichtspunkt, der auch uns völlig widersprüchlich erscheint, da am Westerberg seit Jahren um Verkehrsberuhigung gerungen wird.

Nachdem bereits Volker Bajus (Grüne) und Ulrich Hus-Halstenberg (SPD) jeweils in Repräsentation ihrer Fraktionen und des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt sowie der Naturschutzbeauftragte der Stadt, Gerd Mäscher, auf unsere Einladung uns zu besuchen und kennenzulernen eingegangen sind, erwarten wir in Kürze Besuch durch die CDU-Fraktion.

Anfang September haben wir unterstützend zu unserer Kampagne eine online-Petition, gerichtet an die Stadt Osnabrück, gestartet, die schon jetzt Hunderte Unterzeichner*innen hat.

Zu finden ist sie unter https://www.change.org/u/wabos bzw. über diesen Direktlink.

Den Brand des leerstehenden Hauses auf dem an unsere Wagenburg angrenzenden Grundstück in den frühen Morgenstunden des 27.08.2016 haben wir mit leisem Schrecken zur Kenntnis genommen. Sauer stößt uns nach wie vor auf, dass den früheren Pächter*innen des Hauses – unseren direkten Nachbar*innen – schon vor einigen Jahren von der Stadt Osnabrück (grundlos?) gekündigt wurde. Ein angeblich vorgesehenr Abriss erfolgte nicht. Stattdessen wurde das Grundstück von der Stadt Osnabrück fahrlässig vernachlässigt. – Dies wohlgemerkt auch anstelle einer Nutzungsmöglichkeit durch unsere Wagenburg, obwohl von unserer Seite sowohl Interesse als auch Bedarf bestehen.

zur Erklärung:

Die WabOS (Wagenburg Osnabrück) ist ein alternatives Gemeinschaftsprojekt, das seit 1997 Am Hirtenhaus (Finkenhügel) existiert. Wir sind (+/-) 10 Menschen verschiedener Altersstufen, die in ihren selbst (aus-) gebauten Bauwagen mitten im Grünen leben.
Hier probieren wir eine andere Form des Zusammenlebens aus, ohne soziale Isolation und Vereinzelung, wie sie in der heutigen Gesellschaft – auch aufgrund der Wohnverhältnisse – um sich greifen. Veranstaltungen und Partys werden gemeinsam organisiert und Entscheidungen nach dem Konsensprinzip getroffen. Jede Stimme zählt in einem Miteinander, das jede*n einbezieht.
Das Grundstück ist durch unseren Verein WabOS e. V. von der Stadt Osnabrück gepachtet. Es ist nicht erschlossen, was bedeutet, dass wir unseren eigenen Solarstrom produzieren und vorhandenes Regenwasser nutzen bzw. das wenige Trinkwasser von außen beziehen. Obwohl wir seit nunmehr 19 Jahren hier leben, plant die Stadt Osnabrück unser Zuhause als Bauland auszuschreiben. Schon 2014 schwebte über uns die (Un-) Möglichkeit einer Verdrängung im Zuge der ehemals geplanten Westumgehungsstraße. Jetzt erscheint die Bedrohungslage in einem anderen Licht: War die Westumgehung ein politisch stark umstrittenes Thema, sind sich die Parteien in puncto Bauland offenbar einig – denn mehr Wohnraum soll her. Dabei wird übersehen, dass wir bereits bezahlbaren (!) Wohnraum darstellen und es auch in dieser Stadt leerstehende Wohnungen gibt. Somit wird klar, dass kein sozialer Anspruch hinter dem Vorhaben steckt, sondern allgemein hohe Grundstückspreise in diesem Stadtteil locken. Die eigens erschaffenen Zwänge der Stadtpolitik, stetigen Zuzug zu generieren um Geld in die Kassen zu spülen, zielt eben nicht darauf ab, dass alle Bewohner*innen ein Dach über dem Kopf haben. Diese Art von Politik, die nur auf Kapitalverwertung abzielt, macht uns faktisch zu Bürger*innen zweiter Klasse und zeigt, dass für Subkulturen immer weniger Raum bleibt.
Die Fläche, die im Gespräch ist, bietet in Form ehemaliger Hausgärten, Streuobstwiese und Grünland ein natürliches Habitat für Tiere, Pflanzen und Menschen. Unser Wagenplatz fügt sich hervorragend in das Gelände ein ohne diese Lebensräume zu gefährden. Der stetigen Vernichtung von ökologischen Nischen und der fortlaufenden Umweltzerstörung gilt es neue Ideen entgegenzuhalten, die auch Fragestellungen nach neuen Wohn- und Lebensformen wie der unseren aufwerfen sollten.
Wir wollen weiterhin an diesem schönen Platz bleiben und werden für den Erhalt der Fläche kämpfen.

Artikel NOZ (Neue Osnabrücker Zeitung), 28.08.2016

22. Dezember 2016: Bescherung für die Stadt Osnabrück

Nachdem wir ein paar Infostände in der City Oznabrooklyns durchgeführt und bei unserer online-Petition auf change.org schon mehr als 5.000 Unterschriften erhalten hatten, gab es – pünktlich zum Beginn der frühzeitigen Beteiligung zu den B-Plänen – eine „vorweihnachtliche Bescherung“ für die Stadt Osnabrück. Manuell und digital waren bis dahin mehr als 7.700 Unterschriften von Unterstützer*innen aus Osnabrück, aber auch aus vielen anderen Gegenden des Globus zusammengekommen. Überreicht wurde dieser erste Batzen stellvertretend dem Oberbürgermeister, Herrn Wolfgang Griesert, im Rathaus. Eingepackt waren sie in einem kleinen …. na, was wohl?? …Bauwagen!

Die Lokalpresse berichtete erst am 09.01.2017 über die Aktion. Den online-Bericht findet ihr hier.

Wichtig: Unsere online-Petition läuft weiter!

01. Dezember 2016: Bürgiforum Westerberg / Weststadt

Auf einem bürgerlichen Stadtteilforum am 01.12.2016 wurde auf unseren Antrag hin auch das Thema unseres Verbleibs am Westerberg / in der Weststadt angesprochen. Das offizielle Protokoll dazu findet ihr hier (unser TOP, 2. d) ist auf den Seiten 4 und 5 zu finden). Die Lokalpresse hat daraufhin die Besorgnisse um unser Bleiberecht, die inzwischen viele Institutionen teilen, veröffentlicht.

September 2016 bis dato: Petition für’s Bleiberecht!

Seit dem 1. September 2016 läuft zusätzlich zur manuellen Unterschriftensammlung unsere online-Petition auf change.org, mit der wir unserem Kampf ums Bleiberecht – JETZT UND FÜR IMMER! – Nachdruck verleihen möchten. Wir sind hoch erfreut und manchmal zu Tränen gerührt aufgrund der großartigen Unterstützung, die wir auf diesem Wege sowohl aus Osnabrück als auch von vielen anderen Orten in Europa und der ganzen Welt erfahren. Auch die lokale Presse hat uns dankenswerterweise darüber ihre Aufmerksamkeit geschenkt und uns in einigen Ausgaben etwas Platz, Papier, Tinte und somit Informationsverbreitung beschert. Weiter so, holdes Lokalblatt!

September 2016: Infobroschüre & Flugblatt

Die ausführliche Infobroschüre, die wir aufgrund unserer bedrohlichen Situation im September 2016 veröffentlicht haben, findet ihr hier als pdf: Infobroschuere_WabOS_kleinesVolumen An Aktualität hat sie bislang (leider!) nix eingebüßt.

Hier ist außerdem das kurze Flugblatt, das wir in dem Zuge ebenfalls veröffentlicht haben.

 

Fühlt euch frei die Infos zu vervielfältigen und die Inhalte zu nutzen!!!

Oktober & November 2016: Kritische Ersti-Wochen

Aktiv teilgenommen und beigetragen haben wir mit einem „extremen Sonntags-Brunch“ bei uns an den Kritischen Ersti-Wochen, die durch die Hochschulgruppe Kleine Strolche organisiert wurden.

 

Unser Vorstellungs- und Einladungstext dazu:

„Wir, die WabOS (Wagenburg Osnabrück), sind ein soziales, ökologisches und kulturelles Gemeinschaftswohnprojekt, das sich durch ein Leben in von uns ausgebauten Bauwägen auszeichnet. Seit nunmehr 19 Jahren pachten wir über unseren Verein (WabOS e. V.) ein großes städtisches Grundstück. Wir sind (+/-) 10 Menschen unterschiedlichen Alters, die in verschiedenem Grad politisch aktiv sind, und denen eben Natur und ein Leben ohne soziale Isolationen, also in Gemeinschaft, wichtig sind. Erschlossen ist unser Grundstück nicht, da wir uns autark über Solarstrom und Regenwasser versorgen und ein Kompost-Trockenklo haben. Das heißt wir brauchen nur sehr wenig Trinkwasser, welches wir uns von außerhalb heranschaffen. Wir verstehen uns als selbstverwalteten Freiraum ohne “isms”, in dem nicht nur die Bewohner*innen selbst voneinander lernen. Unser Know How geben wir gerne weiter. Außerdem feiern wir gerne und sind auch dadurch Teil und Anlaufpunkt verschiedener Subkulturen. Zum Beispiel ist unsere musikalisch unterlegte Party zum 1. Mai schon fast zu einer Tradition geworden. Während der langen Zeit unseres Bestehens waren wir bereits mehrfach durch verschiedene Vorhaben der Stadt in unserer Existenz bedroht. Aktuell sieht es so aus, als ob wir den Bebauungsplänen der Reichen weichen sollten… Dagegen wehren wir uns selbstverständlich und setzen uns für den Fortbestand unseres Projektes auf eben unserer (!) Fläche ein. Ihr findet uns Am Hirtenhaus 5 (Nähe Klinikum Osnabrück, am Finkenhügel; Bushaltestelle Lotter Kirchweg, Linien 31, 32, 33) und unter wabos’at’riseup.net“

November 2016: Initiativantrag & Konzept

Wir haben ’nen Plan! Na, zumindest Vorschläge dazu. Im November 2016 haben wir dem Stadtrat und der Stadtverwaltung ein langes Konzept eingereicht, welches sich auf die B-Pläne Nr. 616 und 617 bezieht. Ihr findet es hier als pdf: Konzept_WabOS_public

Dies ging einher mit unserem Initiativantrag auf eine Vergrößerung der Fläche und Bewohner*innenzahl unserer WabOS als Antwort auf die in Frage zu stellenden Wohnbebauungspläne. Den Initiativantrag findet ihr im Konzept und als pdf in Kurzversion hier: Plan_plus_Erlaeuterung

„We don’t just want a piece of the cake, we want the whole f***ing bakery!“

Osnabrück ist unsere Stadt. Nicht die einiger weniger Reicher.

Für mehr Freiräume! Für kulturelle Vielfalt! Für Selbstverwaltung und einen gemeinsam kreativ gestalteten Lebensraum! Für eine bunte Stadt!

Naturschutzurkunde 2016

Zum ersten Mal wurden im Jahr 2016 auch Projekte und Einzelleute aus der Stadt Osnabrück dazu aufgerufen, sich um eine Auszeichnung in Sachen Naturschutz zu bewerben. Der Schwerpunkt sollte auf dem Thema des Insektenschutzes liegen.

Da haben wir als WabOs e. V. – in unserer bedrohten Lage – nicht lange abgewartet und gleich eine Bewerbung in Form einer Präsentation mit vielen Fotos abgeschickt.

Nachdem eine Jury bei uns zu Besuch war, wurden wir tatsächlich für unser jahrzehntewährendes „Nichtstun und einfach die Natur sich selbst Überlassen“ in Sachen „Gartenpflege“ mit dem Naturschutzpreis ausgezeichnet!

Warum die Urkunde inklusive Unterzeichnen durch die Stadt Osnabrück, vertreten durch Herrn Stadtbaurat Frank Otte, nun nicht umgehend dazu führt, ein Bleiberecht für immer zu bekommen, ist auch uns schleierhaft…

Dennoch ein Schritt in die richtige Richtung! Weiter so!

Kontakt & Impressum

WabOs – Wagenburg Osnabrück – WabOS e. V.

seit 21 Jahren – und bitte für immer!!!
Am Hirtenhaus 5, 49078 Osnabrück

mail: wabos@riseup.net (PGP-Schlüssel)

Zum Abonnieren unseres newsletters sendet einfach eine Mail an: wabos_newsletter-subscribe’at’lists.riseup.net

Unser wunderschöner Platz befindet sich im Westen der Stadt auf dem Finkenhügel, ganz in der Nähe des Klinikums. Mit Bus nehmt ihr eine der Linien R31, 31, 32 oder 33. Die Haltestelle heißt Lotter Kirchweg. Und dann müsst ihr nur noch schräg hinter die Hochhäuser etwas bergauf laufen (die Straße heißt da erst Mozartstraße, aber oben ab der Kurve Am Hirtenhaus) – und ihr seid da!

freiraueme_vertreibung_gentrifizierung_schoen

Hinweis: Das Thema Datenschutz ist für uns sehr wichtig und wir treiben keinen Schabernack mit euren Besuchen auf unserer Seite, euren Mails an uns und persönlichen Infos. Trotzdem und immer: Checkt eure Browser wegen der Cookie-Einstellungen, nutzt alternative, sichere Anbieter*innen für apps, software, e-mail clients, chat-Programme auf smartphones, tablets, PCs … für die vielfältigen Möglichkeiten, die das worldwide web uns beschert. Und: Rockt eure Rechner mit Linux und blättert doch mal in den Publikationen des Chaos Computer Club!

Für mehr Wagenplätze!

Wagenburgen gibt es wohl schon so lange wie es rollende Fahrzeuge gibt. Belegt sind sie seit der Antike, wobei die ursprünglich kreis- oder wallförmige Siedlungsform in den unterschiedlichsten Kulturen und über mehrere Kontinente hinweg seit jeher beliebt war. Nicht nur dienten „Burgen“ aus Wagen dem Schutz und der Verteidigung. In den allgemein stark zurückgehenden nomadischen und wandernden Kulturen waren und sind sie seit jeher der allgemeine Wohnsitz. (Bei Interesse werft doch zum Beispiel mal einen Blick auf den wikipedia-Artikel dazu.)

Wagenplätze beziehungsweise das Wohnen auf Rädern haben sich auch in Zeiten von Notstand bewährt, zum Beispiel für Kriegsflüchtlinge oder unter Umständen großer Armut. – Doch was sinnvoll und positiv erscheint wird bekanntlich allzu oft von bürokratischen Repressionsorganen versucht zu Nichte zu machen…

…zum Glück nicht immer mit Erfolg: Die Lebensform „Wagenplatz“ hat auch die BRD-Jahrzehnte bislang irgendwie überstanden. Trotz ständiger Vertreibungen und Verdrängungen der als Minderheit zu betrachtenden Menschen, die diesen oft als „alternativ“ kategorisierten Lebensstil frei für sich wählen, haben es viele Wagenplätze inzwischen geschafft, sich über kommunalpolitische Hürden hinweg zu etablieren – teils wirklich „safe“, teils allen politischen Widrigkeiten zum Trotz irgendwie da geblieben.

Dass es in puncto selbstverwaltete Freiräume der Lebensform Wagen kein ruhiges Hinterland gibt, hat wohl spätestens mit der Zerstörung der Bambule in Hamburg auch der*die letzte BILD-Leser*in verstanden. War dann nicht mehr so schillig, in der Hansestadt…

WIR FREIRÄUME HALTEN ZUSAMMEN!

Auch in Osnabrück gibt es neben unserer WabOs seit Jahrzehnten weitere Wagenplätze beziehungsweise Bestrebungen nach mehr. Nicht nur für uns selbst fordern wir durch unseren Initiativantrag beim Stadtrat eine räumliche Vergrößerung unseres Platzes, einhergehend mit der Erhöhung der erlaubten Bewohner*innenzahl.

Erwachsen damals noch im Zusammenhang mit der Forderung nach einem autonomen Zentrum (heute das SubstAnZ) wurde der bald darauf gegründete Verein Wagen wagen e. V. von der Stadt (unter den absurdesten Vorwänden) jahrelang durch die Gegend geschubst… und schließlich gänzlich seiner geologischen Grundlage beraubt. Nach einigen Querelen konnte der Wagen-wagen-Wagenplatz jedoch auf einem großen und wunderschönen Grundstück von echt coolen Privatleuten zu fairen Bedingungen unterkommen. So weit, so safe.

Ein bitteres Ende wurde durch kommunalpolitische Unfähigkeiten dem Wagen- und Wohnprojekt Grüne Gräser bereitet, die nach einem prima Start (2010), gefolgt von nervigem Hickhack in Bramsche (Landkreis Osnabrück), bei der ollen „Friedensstadt“ Osnabrück damals (2012) leider nur auf taube Ohren gestoßen sind…

Der Bedarf nach weiterem Raum für Wagenleben ist auch in unserer Ha(n)sestadt erfahrungsgemäß nach wie vor enorm!

FÜR MEHR WAGENPLÄTZE!

Außerhalb unserer provinziellen Großstadt ist aktuell der Wagenplatz Wem gehört die Welt in Köln von Gentrifizierung und Räumung bedroht – obwohl allein online über 13.000 Menschen für den Erhalt unterschrieben haben.

Für den ebenfalls Räumungs-bedrohten Bauwagenplatz Duisburg Homberg könnt und sollt ihr weiterhin auch online unterschreiben!

Auch unseren Genoss*innen aus der Braunschweiger Nordstadt scheinen die lokalen Behörden bald an den Wagen-Kragen gehen zu wollen. Wir solidarisieren uns selbstverständlich auch mit dem Platz dort und werden versuchen euch dazu auf dem Laufenden zu halten.

Inzwischen haben mehrere Wagenplätze den Schritt ins digitale Zeitalter gewagt, darunter z. B. die guten alten Schattenparker in Freiburg, die Wagengruppe Treibstoff in Wien, die endlich einen festen Platz JETZT UND FÜR IMMER braucht, diverse Plätze an diversen Orten wie Hamburg, Berlin, Würzburg, … Ihr kennt ja das Internetz und die (a)social media: Wer*wsie suchet, der*die findet.

Auf der Seite wohnhaft.de findet ihr außerdem Interessantes und Nützliches rund ums Wagenleben.

Gekommen um zu bleiben!!!

– Das Soli-Logo „Für mehr Wagenplätze“ schicken wir euch auf Anfrage gerne als .xcf für die freie Gestaltung (Siebdruck, Aufkleber, Plakate,…) –

26. Mai 2017: Freiraum- & Wagenburg-DEMO Osnabrück

        

Für mehr Freiräume und Selbstverwaltung! Gegen die Gentrifizierung der Städte! Alternatives Wohnen fördern! WabOs bleibt!!!

Freiräume geben Menschen unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft, Sexualität und sozialem Status die Möglichkeit, sich in einem nicht-kommerziellen Rahmen zu entfalten. Dies ist sonst in der bestehenden Gesellschaft aufgrund der Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse kaum möglich.

Entgegen der Vereinzelung im kapitalistischen Alltag steht hier ein basisdemokratisches Miteinander im Vordergrund, an dem alle mitwirken können. Sei es in einem selbstverwalteten Zentrum wie dem SubstAnZ oder durch das Leben auf einer Wagenburg wie der WabOs.

Allzu oft sind unsere Ideen und Projekte in Gefahr.

Mieterhöhungen und Bauvorhaben, in letzter Instanz Räumungen, bedrohen viele selbstverwaltete Zentren und Wagenplätze. Doch Gentrifizierungsprozesse betreffen alle.

Auch die Zukunft der WabOs (Wagenburg Osnabrück) ist ungewiss, seitdem klar ist, dass die Stadt Osnabrück die von uns genutzte Fläche am Westerberg als Bauland verschandeln möchte.

Seit 20 Jahren wohnen hier Menschen in ihren selbst (aus-) gebauten Bauwagen auf einem Platz im Grünen und gestalten auf kreative Art und Weise ein „sozial und ökologisch nachhaltiges“ Stückchen Stadt. Wir bieten Vielfalt!

Von der Stadt heißt es nur lapidar: Alternatives Wohnen schön, aber Wohnraum muss her.“ Unser Zuhause stellt bereits bezahlbaren(!) Wohnraum dar. Und noch viel mehr!

Gegen dekadente Bauklötze anstelle von Bauwagen auf den letzten Stücken Natur in der Stadt!!!

Wir – und all die Tiere und Pflanzen auf unserem Platz – wollen nicht irgendwo anders hin. Wir sind hier zuhause!!!

Deshalb rufen wir auf, an der Freiraum-und Wagenplatz-Demo am 26.05.2017 teilzunehmen. Treffpunkt: 16 Uhr, Hauptbahnhof Osnabrück.

Abends Ausklang bei Essen & Trinken aufa WabOs

Alle Redebeiträge und Aufrufe der WabOs, des SubstAnZ und der LiKOS (Libertäre Kommunist_innen Osnabrück) finden sich hier. Ein Redebeitrag von der open-border-Gruppe ist hier aufzurufen sowie ein Beitrag zum solidarischen Gruß aus Wien von der Wagengruppe Treibstoff hier. Weil Rassismus in Osnabrück leider alltäglich ist, gibt es aus aktuellem Anlass auch einen Beitrag der no lager Gruppe.

Rettet die WabOS!

Das Leben könnte so schön sein…, wenn nicht:

Obwohl wir seit nunmehr 21 Jahren hier leben, plant die Stadt Osnabrück unser Zuhause als Bauland auszuschreiben. Schon 2014 schwebte über uns die (Un-) Möglichkeit einer Verdrängung im Zuge der ehemals geplanten Westumgehungsstraße. Jetzt erscheint die Bedrohungslage in einem anderen Licht: War die Westumgehung ein politisch stark umstrittenes Thema, sind sich die Parteien in puncto Bauland offenbar einig – denn mehr Wohnraum soll her. Dabei wird übersehen, dass wir bereits bezahlbaren (!) Wohnraum darstellen und es auch in dieser Stadt leerstehende Wohnungen gibt. Somit wird klar, dass kein sozialer Anspruch hinter dem Vorhaben steckt, sondern allgemein hohe Grundstückspreise in diesem Stadtteil locken. Die eigens erschaffenen Zwänge der Stadtpolitik, stetigen Zuzug zu generieren um Geld in die Kassen zu spülen, zielt eben nicht darauf ab, dass alle Bewohner*innen ein Dach über dem Kopf haben. Diese Art von Politik, die nur auf Kapitalverwertung abzielt, macht uns faktisch zu Bürger*innen zweiter Klasse und zeigt, dass für Subkulturen immer weniger Raum bleibt.

Die Fläche, die im Gespräch ist, bietet in Form ehemaliger Hausgärten, Streuobstwiese und Grünland ein natürliches Habitat für Tiere, Pflanzen und Menschen. Unser Wagenplatz fügt sich hervorragend in das Gelände ein ohne diese Lebensräume zu gefährden. Der stetigen Vernichtung von ökologischen Nischen und der fortlaufenden Umweltzerstörung gilt es neue Ideen entgegenzuhalten, die auch Fragestellungen nach neuen Wohn- und Lebensformen wie der unseren aufwerfen sollten.

Wir wollen weiterhin an diesem schönen Platz bleiben und werden für den Erhalt der Fläche kämpfen. Helfen könnt ihr uns, indem ihr eure Unterschrift für uns abgebt und der Stadt Osnabrück bzw. den Politiker*innen eurer Wahl erzählt, was ihr von dem geplanten Bauvorhaben haltet.

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Wenn ihr (außer den gelegentlichen Petitions-updates) unseren unregelmäßigen newsletter erhalten möchtet, sendet einfach eine Mail an:

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Ansonsten schaut doch öfter mal unter den Neuigkeiten, was so los ist. Und ältere – aber nicht weniger relevante oder aktuelle – Infos findet ihr in unserem Archiv! Gerne könnt ihr auch einfach Kontakt mit uns aufnehmen.

WabOS ?!

Nein. #wabos ist nicht etwa das Akronym für „what a bunch of shit“

#wabos = #WagenburgOsnabrück

sozial · ökologisch · kulturell

Wir, die WabOS (Wagenburg Osnabrück), sind ein alternatives Gemeinschaftsprojekt, das seit 1997 Am Hirtenhaus (Finkenhügel) existiert. Wir sind (+/-) 10* Menschen verschiedener Altersstufen, die in ihren selbst (aus-) gebauten Bauwagen mitten im Grünen leben. Unser Wagenplatz fügt sich hervorragend in das Gelände ein ohne Natur und Lebensräume zu gefährden.

Hier probieren wir eine andere Form des Zusammenlebens aus, ohne soziale Isolation und Vereinzelung, wie sie in der heutigen Gesellschaft – auch aufgrund der Wohnverhältnisse – um sich greifen. Veranstaltungen und Partys werden gemeinsam organisiert und Entscheidungen nach dem Konsensprinzip getroffen. Jede Stimme zählt in einem Miteinander, das jede*n einbezieht.

Das Grundstück ist durch unseren Verein WabOS e. V. von der Stadt Osnabrück gepachtet. Es ist nicht erschlossen, was bedeutet, dass wir unseren eigenen Solarstrom produzieren und vorhandenes Regenwasser nutzen bzw. das wenige benötigte Trinkwasser von außen beziehen.

foto1Wir setzen uns nicht nur für den Fortbestand unseres eigenen Projektes ein, sondern für Wagenplätze und andere alternative Lebensweisen überall.

* Dass wir „nur“ (+/-) 10 Menschen sind liegt, nebenbei bemerkt, nicht an uns oder mangelndem Interesse, sondern an den Restriktionen unseres Pachtvertrages. Ganz im Gegenteil machen wir immer wieder die traurige Erfahrung, anfragende potentielle neue Mitbewohner*innen aufgrund der Pachtverhältnisse fortschicken zu müssen. Daher rührt auch unser Initiativantrag beim Stadtrat auf Vergrößerung unseres Platzes und der erlaubten Bewohner*innenzahl.

Wir positionieren uns klar gegen jegliche Form von Diskriminierungen wie Rassismus, Ageismus, Sexismus und Homophobie. Ebenso haben nationalistisches und / oder antisemitisches Gedankengut und andere faschistische Ideologien bei uns – und überhaupt auf der Welt – nix zu suchen!

…und Speziesismus ist auch kacke.

 

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